Tore, Vorlagen, Ballbesitz, Laufdistanz, Paraden: Die Statistiken zur Frauen-WM 2023

Spanien hat die WM gewonnen, England wurde nach der Niederlage im Finale Zweiter. Aber welches Team hat eigentlich die meisten Tore geschossen, und welche Spielerinnen ragten heraus? Ein statistisches Fazit* zur WM.

*Alle Statistiken von Fotmob und der FIFA.

Teamstatistiken

1. Erzielte Tore

1. Spanien (18 Tore)
2. Japan (15)
3. Schweden (14)
4. England (13)
5. Frankreich / Niederlande (12)

Die Weltmeisterinnen aus Spanien haben die meisten Tore erzielt: Mit 18 Treffern liegen sie deutlich vor dem Zweitplazierten England. Japan dagegen sorgte für viel Furore, schied aber schon im Viertelfinale aus. Australien war besonders effizient: Die Matildas schossen nur zehn Tore, aber zogen trotzdem ins Halbfinale ein.

2. Erzielte Tore pro Spiel

1. Japan (3 pro Spiel)
2. Deutschland (2,67 pro Spiel)
3. Spanien (2,57 pro Spiel)
4. Frankreich / Niederlande (2,4 pro Spiel)

Japan war in der Vorrunde in Torlaune und besiegte unter anderem die späteren Weltmeisterinnen Spanien mit 4:0. Auch Deutschland liegt bei den Toren pro Spiel weit vorne, was vor allem an dem Auftaktsieg gegen Marokko (6:0) liegt.

3. Torschüsse pro Spiel

1. Spanien (7,4)
2. Japan / USA (7,0)
3. Brasilien (6,7)
4. Niederlande (6,6)

Zwei Teams in dieser Liste schieden schon früh aus: An den Chancen lag es bei den USA und Brasilien nicht, beide blieben trotz vieler Torschüsse unter den Erwartungen.

4. Vergebene Großchancen

1. Spanien (22)
2. USA (14)
3. Japan (13)
4. Australien (11)
5. Frankreich / Portugal (10)

Den größten Chancenwucher bei der WM betrieben die Weltmeisterinnen. Auch im Finale ließ Spanien einige exzellente Chancen aus, darunter einen Elfmeter. Wenn La Roja ihre Chancen genutzt hätte, wären sie noch deutlich dominanter gewesen. Auch Portugal hatte genug Chancen, um die USA schon in der Gruppenphase rauszukicken - aber die größte Möglichkeit in der Nachspielzeit ging nur an den Pfosten.

5. Wenigste Gegentore

1. Portugal / USA / Jamaika / Neuseeland (1 Gegentor)
2. Brasilien / Nigeria (2 Gegentore)

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Turniere - das gilt für die WM nicht unbedingt. Portugal, Neuseeland und Brasilien kassierten in der Gruppenphase nur sehr wenige Tore, aber schieden trotzdem aus.

6. Wenigste Gegentore pro Spiel

1. Jamaika / USA (0,25 pro Spiel)
2. Neuseeland / Portugal (0,33 pro Spiel)
3. Nigeria (0,5 pro Spiel)
4. England / Schweden (0,57 pro Spiel)

Jamaika vollbrachte das Kunststück, ohne Gegentor in das Achtelfinale einzuziehen. Auch dort mussten die Reggae Girlz nur ein Tor hinnehmen, das bedeutete dann aber das Aus. Von den Halbfinalisten hatten Schweden und England die beste Defensive.

7. Spiele ohne Gegentor

1. Australien / Schweden (4)
2. England / Spanien / Frankreich / Japan / Niederlande / Nigeria / Schweiz / USA (3)

Australien und Schweden überstanden die meisten Spiele ohne Gegentor. Dahinter gibt es eine ganze Reihe an Teams, die in drei Spielen die weiße Weste wahren konnten.

8. Ballbesitz (durchschnittlich)

1. Deutschland (71%)
2. Spanien (69,2%)
3. Frankreich (64,7%)
4. Brasilien (63,9%)
5. Kanada (63,4%)

Ballbesitz schießt keine Tore, das verdeutlicht diese Liste ganz gut. Drei Teams aus den Top 5 (Deutschland, Brasilien und Kanada) konnten nicht viel aus ihrem Ballbesitz machen und schieden schon nach der Gruppenphase aus. Das Gegenbeispiel ist Spanien, die den Ballbesitzfußball perfektionierten.

9. Genaue Pässe pro Spiel

1. Spanien (546,4)
2. Deutschland (495,3)
3. England (466,3)
4. Niederlande (421)
5. Japan (402)

Es wurde zwar viel über die Fehlpässe im deutschen Spiel gejammert, aber interessanterweise ist das DFB-Team trotzdem auf Platz zwei. Das liegt aber auch daran, dass viele Querpässe ohne Risiko gespielt wurden.

10. Fouls pro Spiel

1. Schweden (14,3)
2. Frankreich (13,4)
3. Niederlande (13,2)
4. USA (12,8)
5. Nigeria (12,3)

Viele beschwerten sich über die angeblich unfaire Spielweise der Kolumbianerinnen. Aber die meisten Fouls begangen sie bei Weitem nicht: Hier liegen Schweden, Frankreich und die Niederlande vorne.

Einzelstatistiken

11. Tore

1. Hinata Miyazawa (Japan): 5
2. Amanda Ilestedt (Schweden) / Jill Roord (Niederlande) / Alexandra Popp (Deutschland) / Kadidiatou Diani (Frankreich): 4

Hinata Miyazawa aus Japan hat den Goldenen Schuh für die beste Torjägerin gewonnen - obwohl Japan schon im Viertelfinale ausgeschieden war. Die 23-Jährige ist eine der Entdeckungen der WM.

12. Tore pro 90 Minuten

1. Rebecka Blomqvist (Schweden): 1,71
2. Alexandra Popp (Deutschland): 1,37
3. Hinata Miyazawa (Japan): 1,34
4. Ary Borges (Brasilien): 1,31

Am effizientesten war Rebecka Blomqvist aus Schweden, die beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht. Sie machte aus wenigen Minuten viele Tore.

13. Vorlagen

1. Kadidiatou Diani (Frankreich) / Lauren James (England) / Mina Tanaka (Japan): 3

Bei den Vorlagen ist es etwas enger als bei den Toren: Drei Spielerinnen haben drei Assists gegeben, und sehr viele liegen mit zwei Vorlagen knapp dahinter.

14. Tore + Vorlagen

1. Kadiditatou Diani (Frankreich): 7
2. Hinata Miyazawa (Japan) / Lauren James (England): 6
3. Aitana Bonmatí (Spanien) / Jennifer Hermoso (Spanien) / Mina Tanaka (Japan): 5

Kadidiatou Diani war das beste Gesamtpaket in der Offensive: Mit sieben Toren und Vorlagen liegt die Französin, die kürzlich zu Olympique Lyon gewechselt ist, in dieser Liste vorne. Auch Aitana Bonmatí, die als beste Spielerin der WM ausgezeichnet wurde, ist hier vorne dabei.

15. Chancen kreiert

1. Teresa Abelleira (Spanien): 26
2. Alex Greenwood (England) / Jennifer Hermoso (Spanien): 14
3. Aoba Fujino (Japan) / Leicy Santos (Kolumbien): 12

Teresa Abelleira aus Spanien liegt mit weitem Abstand vorne, was die kreierten Chancen angeht. Die 23-Jährige von Real Madrid hat fast doppelt so viele Chancen kreiert wie Platz zwei und war eine der Überraschungen der WM. Auch die 19-Jährige Aoba Fujino hat eine überragende WM gespielt und viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

16. Laufdistanz

1. Jenni Hermoso (Spanien): 78,4 Kilometer
2. Steph Catley (Australien): 77,2 Kilometer
3. Teresa Abelleira (Spanien) / Caitlin Foord (Australien): 77 Kilometer
4. Kyra Cooney-Cross (Australien): 76,4 Kilometer
5. Katrina Gorry (Australien): 76,4 Kilometer

Spaniens Jenni Hermoso kreierte nicht nur viele Chancen, sondern riss im Mittelfeld auch eine Menge Kilometer ab. Die Australierinnen waren aber am lauffreudigsten, besonders Linksverteidigerin Steph Catley, Flügelspielerin Caitlin Foord und das Mittelfeld-Duo Kyra Cooney-Cross und Katrina Gorry.

17. Tackles

1. Katrina Gorry (Australien): 59
2. Georgia Stanway (England) / Jackie Groenen (Niederlande): 44
3. Filippa Angeldal (Schweden): 43
4. Grace Geyoro (Frankreich): 40

Katrina Gorry spielte die WM ihres Lebens, nachdem sie von der Geburt ihrer Tochter zurückgekommen war und viele Hürden überwunden hatte - das ist ihre Geschichte. Bayern-Spielerin Georgia Stanway tat sich ebenfalls mit vielen Tackles hervor.

18. Genaue Pässe pro 90 Minuten

1. Kathrin Hendrich (Deutschland): 89,3
2. Alex Greenwood (England): 73,9
3. Teresa Abelleira (Spanien): 70,6
4. Maren Mjelde (Norwegen): 68,8
5. Millie Bright (England): 67,4

Eine deutsche Spielerin war am passsichersten: Innenverteidigerin Kathrin Hendrich. Auch Englands Defensive mit Alex Greenwood und Millie Bright brachte viele Pässe an die richtige Spielerin.

19. Erfolgreiche Dribblings pro 90 Minuten

1. Madelen Janogy (Schweden): 6
2. Klara Bühl (Deutschland): 5,7
3. Geyse (Brasilien): 5,3
4. Caroline Graham Hansen (Norwegen): 4,9
5. Cloe Lacasse (Kanada): 4,5

Diese Spielerinnen sorgten für die spektakulären Momente: Die meisten erfolgreichen Dribblings pro 90 Minuten hatte Schwedens Madelen Janogy, dicht gefolgt von Klara Bühl. Auch Geyse und Caroline Graham Hansen sind für ihre feine Technik bekannt.

20. Torhüterinnen-Paraden

1. Daniela Solera (Costa Rica): 22
2. Zećira Mušović (Schweden): 21
3. Olivia McDaniel (Philippinen) / Mackenzie Arnold (Australien): 18
4. Rebecca Spencer (Jamaika): 17

Die Torhüterinnen standen bei dieser WM besonders im Fokus. Mit Mary Earps (England), Zećira Mušović (Schweden) und Mackenzie Arnold (Australien) zeigten drei Torhüterinnen ein ganz starkes Turnier. Zwei von ihnen sind auch unter den Top 5 bei den meisten Paraden, am meisten zu tun hatte aber Daniela Solera aus Costa Rica, die für ihr Team noch höhere Niederlagen mit einigen Heldentaten zu verhindern wusste.

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