Wende im Fall Kingsley Coman: FC Bayern schon diesen Sommer verkaufsbereit?

Kingsley Coman ist auf der Suche nach dem Glück und vor allem dem großen Geld. Verlässt er die Bayern bereits in diesem Sommer?
Kingsley Coman ist auf der Suche nach dem Glück und vor allem dem großen Geld. Verlässt er die Bayern bereits in diesem Sommer? / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Dem FC Bayern droht der Verlust eines weiteren Leistungsträgers der letzten Jahre. Schon seit einigen Wochen ist klar, dass die Vertragsverhandlungen mit Kingsley Coman kein Zuckerschlecken werden. Bislang hat der Franzose alle Angebote der Bayern abgelehnt und bleibt bei seiner Forderung von etwa 20 Millionen jährlich. Nun soll man in München bereit sein, den 24-Jährigen bei einem entsprechenden Angebot abzugeben.


Im Vertragspoker zwischen den Bayern und Kingsley Coman ist derzeit noch keine Einigung in Sicht. Während die Bayern den schnellen Flügelspieler laut Angaben von Sport1 13 Millionen anbieten, möchte dieser ganze sieben Millionen mehr. Eine ordentliche Diskrepanz, die nicht so leicht zu lösen sein wird. Erst recht nicht, wenn "Piranha" Zahavi derweil Angebote aus England einfängt und den Spieler nur zu gerne transferieren würde.

Paukenschlag in München: Die Bayern würden Coman schon im Sommer 2021 verkaufen

Die Bayern selbst scheinen von diesen Spielchen die Nase voll zu haben. Nachdem sich der Vertragspoker mit David Alaba eine Ewigkeit hingezogen und beiden Parteien ordentlich Nerven gekostet hat, ist bei Coman eine schnellere Entscheidung wünschenswert.

Demnach sollen die Münchner laut Sportbild-Chefreporter Christian Falk sogar bereit sein, ihren Flügelflitzer bereits in diesem Sommer, also zwei Jahre vor Vertragsschluss, gehen zu lassen. Selbstverständlich müsste die Ablösesumme aber dementsprechend hoch sein. Falk selbst nennt zwar keine Zahl, spricht jedoch von einem "Top-Angebot", das nötig wäre. Viel Phantasie braucht man aber nicht, dass eine Summe mindestens in Höhe des geschätzten Marktwertes (65 Millionen Euro) nötig wäre.

Der Verlust von Kingsley Coman wäre für die Bayern dennoch ein kleiner Schlag in die Magengrube. Der Champions-League-Finaltorschütze des Vorjahres war auch in der abgelaufenen Runde der konstanteste Außenbahnspieler.

Zwar ging ihn in Phasen der Saison ein wenig die Effizienz verloren, jedoch sprechen wir unter dem Strich dennoch von acht Toren und 15 Vorlagen. Coman zeichnet zudem aus, dass er der stärkste Eins-gegen-eins-Spieler und der ballsicherste Außenbahnspieler der Bayern ist.

Glauben die Bayern noch an einen Coman-Verbleib? Hudson-Odoi steht als Nachfolger bereit

Die Bereitschaft der Bayern-Bosse, den Franzosen jetzt schon ziehen zu lassen, zeigt daher, dass sich der Klub vielleicht gar keine so großen Hoffnungen macht, den Spieler noch groß länger halten zu können. Zudem befindet sich der Verein in einer Position, in der eine Ablöse von beispielsweise 70 Millionen Euro durchaus ein großer Mehrgewinn zu den 30-35 Millionen Euro wäre, die ein Jahr vor Vertragsende noch drin wären.

Mit Sané und Gnabry hat der Verein zudem zwei Außenbahnspieler, die sich auf einem ähnlichen Level befinden. Zudem wird auch Jamal Musiala zeitig den nächsten Schritt machen und möglicherweise bald für die Startelf infrage kommen. Mit Callum Hudson-Odoi haben die Bayern zudem einen anderen talentierten Offensivspieler an der Angel, der Coman ersetzen könnte.

3-4-2-1 statt 4-2-3-1: Ist Coman ein Opfer der Nagelsmann-Formation?

Ein weiterer Faktor könnte das neue Nagelsmann-System sein, das vermutlich auch bei den Bayern Anwendung finden wird. Aus dem 4-2-3-1 könnte demnach ein 3-4-2-1 System werden. Somit würde eine klare Offensivposition wegfallen, sollte Nagelsmann nicht mit Sané/Coman/Gnabry als rechter Schienenspieler planen.

Im Angriff gäbe es zudem keine richtigen Flügelspieler mehr. Hinter Robert Lewandowski würden zwei halbe Zehner bzw. zwei hängende Spitzen agieren, die jedoch zentraler positioniert wären als unter Hansi Flick.

Kingsley Coman, der bevorzugt über die Außen kommt würde das nicht ganz so schmecken. Serge Gnabry, Thomas Müller und auch Leroy Sané wären hingegen für eine solche Rolle eher prädestiniert. Demzufolge wäre auch der Stammplatz des Franzosen umso mehr in Gefahr.

Bei Coman-Verkauf: Erfolgt der Angriff auf Hakimi, Saúl Ñíguez oder Camavinga?

Gewissermaßen könnte ein Coman-Verkauf also durchaus Sinn machen. Der Markt bietet schließlich auch interessante Spieler, die allerdings Stand heute allesamt zu teuer sind. Möglicherweise wäre sogar ein Transfer von Achraf Hakimi möglich, der die Idealbesetzung als rechter Schienenspieler wäre. Mit Hakimi für Coman hätte die Bayern-Startelf im 3-4-2-1-System durchaus an Qualität gewonnen.

Doch selbst wenn es mit Hakimi nicht klappt, gäbe es andere Kicker die man ins Visier nehmen könnte. Unter anderem könnten Saúl Ñíguez oder Eduardo Camavinga wieder ein Thema werden. Auf der rechten Verteidigungsseite wäre zudem ein Angriff bei Max Aarons oder sogar Sergiño Dest möglich. Kurz ab: Der FC Bayern wüsste mit den Coman-Millionen durchaus etwas anzufangen.

Dazu müsste es jedoch zunächst Angebote von anderen Klubs geben. Dazu ist Stand heute relativ wenig bekannt. Sobald die Meldung durchsickert, dass die Bayern Bereitschaft zeigen, den Offensivspieler zu verkaufen, könnte sich das jedoch schnell ändern. Ein kleines Problem ist die aktuelle Ersatzrolle von Coman in der Equipe Tricolore. Bei der EM hätte der Turbo-Dribbler eigentlich die Chance, seinen Marktwert nochmals anzuheben.