Kantersieg gegen die Krise? Die voraussichtliche DFB-Aufstellung gegen Luxemburg
Von Simon Zimmermann

Für das DFB-Team steht am Freitagabend in Sinsheim (20:45, ARD) eine Pflichtaufgabe in der WM-Qualifikation an. Alles andere als ein deutlicher Heimsieg gegen Luxemburg wäre eine Blamage. Angesichts der Pleite in der Slowakei ist der Druck auf das Nagelsmann-Team groß. In Deutschland herrscht nach den jüngsten Auftritten wieder Pessimismus und Skepsis.
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Auflösen können wird man das mit einem Sieg über den Fußballzwerg nicht. Auch nicht, wenn man am kommenden Montag (13.10., 20:45 Uhr) in Nordirland gewinnt. Damit die Stimmung aber wieder ins Positive kippen kann und - vor allem - damit die direkte WM-Qualifikation glückt, sind sechs Punkte essentiell. Erst im November wird sich dann entscheiden, ob das DFB-Team die Slowakei von Platz eins noch verdrängen kann. Andernfalls drohen die Playoffs im März 2026.
WM-Quali-Gruppe A: Die Tabelle nach 2 Spieltagen
Land | Punkte | Tore |
---|---|---|
Slowakei | 6 | 3:0 |
Nordirland | 3 | 4:4 |
Deutschland | 3 | 3:3 |
Luxemburg | 0 | 1:4 |
Baumann und Woltemade fit - Nagelsmann spricht über Neuer
Vor dem Spiel am Freitag plagten den Bundestrainer einige Personalsorgen. Neben den Langzeitverletzten musste er auch zunächst auf Torhüter Oliver Baumann und Mittelstürmer Nick Woltemade verzichten. Beide sind mittlerweile ins Teamtraining eingestiegen und sollten fit für das Duell mit Luxemburg sein. VfB-Flügelspieler Jamie Leweling musste dagegen abreisen - für ihn wurde Kevin Schade vom FC Brentford nachnominiert.
Gegen Luxemburg dürfte vor allem die deutsche Offensive gefragt sein. Hinter der Abwehr ist weiterhin Oliver Baumann im Tor gesetzt. Der 35-Jährige TSG-Schlussmann absolviert in Sinsheim ein "Heimspiel". Im Fokus vor der Partie stand aber auch die Neuer-Debatte. Kehrt der Bayern-Kapitän für die WM ins DFB-Team zurück oder nicht - diese Frage ist derzeit in aller Munde.
"Wir haben kein Torwart-Thema."
- Nagelsmann über ein Neuer-Comeback
"Wir haben kein Torwart-Thema. Es können im Fußball immer Dinge passieren, die gewisse Maßnahmen erfordern. Stand heute ist das nicht der Fall", erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Donnerstagabend auf Nachfrage zu einem möglichen Neuer-Comeback. "Ich habe auch einen sehr guten Draht zu Manuel Neuer", fügte Nagelsmann hinzu.
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Startet Baku direkt? FCB-Doppelsechs wahrscheinlich
Zunächst scheint eine Neuer-Rückkehr also kein Thema zu sein. Dafür kann sich Nagelsmann aber über einen anderen wichtigen Comebacker freuen: Nico Schlotterbeck ist nach längerer Verletzungspause zurück und hat schon im BVB-Trikot bewiesen, dass er wieder ganz der Alte ist. Für Schlotterbeck sollte ein Startelf-Platz reserviert sein, sehr wahrscheinlich in einer Viererkette neben Jonathan Tah.
"Ich hab mich noch nicht entschieden, ob er [Schlotterbeck] spielt. Es kann durchaus sein, dass er morgen auch von Beginn an spielt", erklärte der Bundestrainer. "Ich habe schon auch im Kopf, dass er nicht zwingend zweimal 90 Minuten spielt. Das liegt aber auch am Spielverlauf, ob das so ist", meinte Nagelsmann zum langen verletzten Verteidiger weiter.
Hinten links soll David Raum eine emotionale Führungsrolle einnehmen. Als Alternative zum Leipziger Kapitän steht im Oktober Neuling Nathaniel Brown parat, der dieses Mal den Vorzug vor Maximilian Mittelstädt erhalten hat. Auf der anderen Abwehrseite sorgte der Bundestrainer mit der Rückkehr von Ridle Baku für eine kleine Überraschung. Der Leipziger absolvierte sein letztes von vier Länderspielen im November 2021. Gut möglich, dass der offensivstarke Rechtsverteidiger direkt eine Chance von Beginn an bekommt. Die Alternativen sind bekanntlich rar.
Vor allem, weil Nagelsmann mit Joshua Kimmich wieder auf der Sechs plant. Gegen Luxemburg dürfte Bayern-Teamkollege Aleksandar Pavlovic als spielstarker Nebenmann die besten Startelf-Chancen haben. Auch der Mainzer Nadiem Amiri wäre hier eine gute Option, ebenso wie Felix Nmecha vom BVB.
Nagelsmann will Woltemade-Entscheidung erst am Spieltag treffen
In der Offensive steht nur ein physisch starker Mittelstürmer im Kader: Nick Woltemade dürfte gegen tief stehende Luxemburger die logische Wahl auf der Neun sein. "Stand heute könnte er von Beginn an spielen. Wir entscheiden morgen im Verlaufe des Tages", meinte Nagelsmann zum Anfang der Woche angeschlagenen Newcastle-Stürmer.
Dahinter wird Florian Wirtz weiter das Vertrauen erhalten. Die größte Frage in der Offensivreihe scheint die Anordnung zu sein. Auch Serge Gnabry und Karim Adeyemi sollten gute Startelfchancen haben. Während der Dortmunder über den Flügel kommt, könnte Gnabry als Zehner, Linksaußen oder zweite Spitze auflaufen. Je nachdem ob Nagelsmann sein Team eher im 4-2-3-1 oder 4-2-2-2 anordnen möchte. Egal wie, Amiri wäre auch eine gute Alternative für die Offensiv-Positionen.
Die voraussichtliche DFB-Startelf gegen Luxemburg
Baumann - Baku, Tah, Schlotterbeck, Raum - Kimmich, Pavlovic - Adeyemi, Wirtz - Gnabry, Woltemade
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