DFB-Team: Diese Ratschläge hat Matthäus für Nagelsmann parat
Von Jan Kupitz

Die deutsche Nationalmannschaft ist nach einer erfolgreichen und mitreißenden Heim-EM wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Der Hype, den Julian Nagelsmann mit seiner Truppe 2024 entfacht hat, ist längst wieder Ernüchterung und Skepsis gewichen - zu enttäuschend waren die letzten Auftritte. Waren die Pleiten gegen Portugal und Frankreich noch irgendwie zu verschmerzen, so war das 0:2 gegen die Slowakei nichts anderes als eine riesige Blamage.
Mit Blick auf die direkte WM-Qualifikation darf sich das DFB-Team nun keine Ausrutscher mehr leisten, sondern muss die restlichen Spiele allesamt gewinnen. Lothar Matthäus hofft, dass auch Nagelsmann den Ernst der Lage erkannt hat.
Matthäus fordert: Schluss mit Experimenten!
"Die Zeit der Experimente muss endlich vorbei sein. Sowohl in Sachen Taktik als auch beim Personal", forderte der TV-Experte im Gespräch mit der Sport Bild. "Die Mannschaft muss sich einspielen. Selbst das Spiel gegen Luxemburg muss dazu genutzt werden - denn auch gegen schwächere Gegner können Abläufe einstudiert werden."
Laut Matthäus sollte Nagelsmann auch von seinem 4-2-3-1-System abweichen und stattdessen auf eine Dreierkette umstellen, die er schon beim 3:1-Sieg über Nordirland erfolgreich angewandt hatte. "Ich empfehle das 3-4-2-1-System mit zwei Schienenspielern, ähnlich der erfolgreichen Formation von Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso", so Matthäus.
Der Grund, warum er ohne echte Flügelspieler agieren würde, liegt auf der Hand: Deutschland hat derzeit einfach keine guten Akteure für diese Rollen: "Leroy Sané und Chris Führich, die dort spielen können, kommen zurzeit selten zum Einsatz. Und Serge Gnabry entwickelte sich zuletzt mehr zum zentralen Spieler, fühlt sich dort oder auf den Halbpositionen wohler", belehrte Matthäus.
In der Dreierkette wären Jonathan Tah, Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck bei Matthäus aktuell gesetzt. Als Schienenspieler sieht er David Raum auf links, sowie Jamie Leweling auf rechts.
Nmecha in die Startelf
Dafür hat Matthäus im zentralen Mittelfeld eine Überraschung parat: Neben dem unangefochtenen Joshua Kimmich würde er nicht auf Leon Goretzka, Aleksandar Pavlovic oder Angelo Stiller bauen, sondern auf Felix Nmecha! "In der Zentrale gibt es viele Möglichkeiten. Mir gefällt die Spielweise von Felix Nmecha, er hat auch beim BVB seine Qualitäten gezeigt und Pascal Groß verdrängt", meinte Matthäus, der aber auch hier fordert: "Wichtig wäre, dass sich Joshua einmal an einen Nebenmann gewöhnen und mit ihm einspielen kann. Wenn sich Nmecha wie in den letzten Wochen entwickelt, dann traue ich ihm auch zu, diese Rolle bei der WM einzunehmen."
Die Offensive würde bei Matthäus aus Gnabry sowie den neuen Premier-League-Stars Florian Wirtz und Nick Woltemade bestehen. Mit diesem Gerüst würde der Rekordnationalspieler die restlichen WM-Qualispiele bestreiten - im kommenden Jahr könnte man dann den Feinschliff vornehmen und schauen, wie man die derzeit verletzten Antonio Rüdiger und Jamal Musiala einbindet.
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