Nach Offensiv-Transfers: Was wird aus Kutucu, Matondo und Hoppe?

Ein Abschied von Schalke seitens Matthew Hoppe bleibt ein Thema
Ein Abschied von Schalke seitens Matthew Hoppe bleibt ein Thema / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Mit Marvin Pieringer und Marius Bülter hat Schalke über das Wochenende zwei weitere Offensivspieler in die neue Mannschaft holen können. Angesichts bereits getätigter Transfers und so mancher Rückkehr wird es noch Veränderungen im Angriff geben. Dabei im (noch ungewissen) Fokus: Ahmed Kutucu, Rabbi Matondo und auch Matthew Hoppe.


Marvien Pieringer, 21 Jahre jung, Stürmer und ausgeliehen vom SC Freiburg - mitsamt der Option, ihn am Ende der Saison zu verpflichten. Marius Bülter, 28, für etwa 800.000 Euro von Union Berlin verpflichtet und bis 2024 gebunden. Außenspieler mit der theoretischen Möglichkeit, auch zentral im Angriff aufzulaufen.

Über das Wochenende hat Schalke 04 weitere Verpflichtungen bekanntgeben können, Sportdirektor Rouven Schröder schlägt weiterhin ein ordentliches Tempo an. Besonders bemerkenswert: Wenn der Zweitligist am Dienstag ins Trainingslager ins österreichische Mittersill startet, steht der Kader für die neue Saison bis auf einzelne Ausnahmen schon. Einige Abgänge stehen natürlich noch aus.

Rouven Schröder
Rouven Schröder bringt die Kaderplanung weiter voran / Christof Koepsel/Getty Images

Ebenso auffällig bei diesen beiden neuen Personalien: Nach Simon Terodde sind es zwei weitere Angreifer, die unter Vertrag genommen wurden. Der Sturm ist somit die Stelle in der Mannschaft, die spürbar überbesetzt ist. Terodde, Pieringer und Bülter sind gekommen, Benito Raman und Matthew Hoppe bislang geblieben, Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo von ihren Leihen zurückgekehrt.

Da Dimitrios Grammozis auch viel eher mit einem System ohne richtige Flügelspieler zu planen scheint und stattdessen auf das Wirken der offensiv auftretenden Außenverteidiger (Thomas Ouwejan und Reinhold Ranftl beispielsweise) setzt, fällt die ein oder andere Rolle im Angriff zusätzlich weg. Dementsprechend gibt es weniger Kaderplätze innerhalb des Teams - alleine schon deshalb, weil der Verein möglichst viel Gehalt einsparen und Ablösen einnehmen muss.

Kutucu und Matondo werden verdrängt - Hoppe könnte Schalke Geld einbringen

Somit stehen primär Kutucu und Matondo, aber auch Hoppe schon jetzt - gerade einmal zwei Wochen in der Vorbereitung - im Fokus. Der junge US-Amerikaner war der beste Schalker Torschütze der vergangenen Abstiegssaison, konnte dazu einige vielversprechende Ansätze zeigen - und hat dadurch Angebote aus mehreren Ligen vorliegen, wie 90min exklusiv berichtete.

Bei den zeitgleich eintreffenden Offensivverstärkungen scheint ein Abschied seinerseits nur wahrscheinlicher zu werden. Dass kein Spieler unverkäuflich ist, betonte Schröder schon bei seiner ersten Vorstellung. Das gilt selbstredend auch für Hoppe, der durchaus die ein oder andere Million einbringen und somit weiteren finanziellen Spielraum schaffen könnte.

Matthew Hoppe
Matthew Hoppe ist noch immer mit der US-Auswahl unterwegs / Eurasia Sport Images/Getty Images

Kutucu und Matondo hingegen stehen dabei eher aufgrund ihrer unvorteilhaften Rückkehr im Fokus. Ihre beiden Leihen liefen nicht so, wie man es sich erhofft hatte. Ein paar Einsätze kamen zwar dabei herum, aber keine beständigen oder wichtigen Rollen, die die Spielpraxis eines Stammspielers eingebracht hätten. Sie kehrten also eher geschwächt zu S04 zurück, auch wenn sich beide erst jetzt vor Grammozis und seinem Trainerteam zeigen können.

Beim ersten Testspiel am vergangenen Mittwoch (8:0-Sieg gegen Wesel Lackhorst) spielten Raman und Terodde von Anfang an im Doppelsturm. Gut für beide: Als Partner hinterließen sie einen positiven ersten Eindruck. Selbstverständlich noch nicht aussagekräftig, alleine schon aus dem Grund, weil es gegen einen Landesligisten ging. Doch sie schienen sich gut zu ergänzen. Ein Duo, das im Laufe der Vorbereitung wohl noch ein paar Mal getestet wird.

Ahmed Kutucu
Für Almelo spielte Ahmed Kutucu zwar häufiger, aber nie wirklich lange / Soccrates Images/Getty Images

Kutucu kam in Halbzeit zwei, ebenso Matondo - und das Spiel wurde spürbar schwerfälliger. Das ist einerseits zwar keineswegs den beiden anzulasten, da auch der Rest des Teams durchgetauscht wurde und dementsprechend dafür in Verbindung gebracht werden könnte. Andererseits schafften sie es trotzdem nicht, den Eindruck des Duos Raman-Terodde zu bestätigen oder gar zu überschatten.

Sichtbar war, im wahrsten Sinne des Wortes: Die beiden Spieler sind die zweite Wahl. Dadurch, dass Pieringer und Bülter kommen, werden ihre Chancen keinesfalls steigen. Um Neuzugängen, die intern aufgrund der finanziellen Notlage mit vollster Überzeugung geholt wurden, ihren Platz streitig zu machen, muss ein schlichtweg sehr guter Eindruck hinterlassen werden. Im Training ebenso wie in den Testspielen.

Rabbi Matondo
Rabbi Matondo kam nicht gerade gestärkt von Stoke City zurück / Malcolm Couzens/Getty Images

Allen genannten Umständen entsprechend macht es also den Anschein, dass Königsblau mit Kutucu, Matondo und Hoppe drei Abgabe-Kandidaten alleine aus dem Sturm hat - wenngleich aus unterschiedlichen Motiven.

Was sich bereits über die letzten ein, zwei Jahre angedeutet hat, scheint sich nun final zu bestätigen: Die beiden Talente werden sich bei S04 nicht durchsetzen können. Mehrere Trainer, mehrere Ausgangslagen - und doch war es ihnen nie so richtig geglückt. Durch die Finanzprobleme ist es jetzt auch keine Option mehr, sie einfach durch die Saison zu ziehen. Ein Verkauf dürfte zum aktuellen Stand bevorstehen. Und da gehört dann auch Hoppe mit dazu.