Kerr, Caicedo, McCabe: Die 5 schönsten Tore der Frauen-WM 2023

Sam Kerr jubelt nach ihrem 1:1 gegen England
Sam Kerr jubelt nach ihrem 1:1 gegen England / Eurasia Sport Images/GettyImages
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Bei der Frauen-WM 2023 gab es einige wunderschöne Tore zu bestaunen: Tolle Kombinationen, Schlenzer und Distanzschüsse. Von Sam Kerrs Traumtor über einen Wahnsinns-Freistoß bis hin zu Linda Caicedos Treffer gegen Deutschland - das waren die besten fünf Tore der WM.

5. Katie McCabe (Irland) vs. Kanada

Ein Tor der Kategorie "Schön und emotional": Irland-Kapitänin Katie McCabe schoss das erste WM-Tor der Geschichte ihres Nationalteams und brachte die Girls in Green im zweiten Gruppenspiel gegen Kanada in Führung.

Ihr Tor war vielleicht nicht unhaltbar, aber trotzdem sehr sehenswert: McCabe sorgte für die einzige direkt verwandelte Ecke der WM und für großen Jubel im irischen Team.

Am Ende reichte es nicht für den ersten WM-Sieg, Irland verlor mit 1:2 gegen Kanada und schied in der Gruppenphase aus. In der wohl schwersten Gruppe schlugen sie sich aber trotzdem gut, und an McCabes Treffer wird man wohl noch lange zurückdenken.

4. Bia Zaneratto (Brasilien) vs. Panama

Der Abschluss war der am wenigsten spektakuläre Teil dieses Tores: Bia Zaneratto musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Aber die Entstehung des 3:0 von Brasilien gegen Panama war mehr als sehenswert. Mit Tempo und Präzision kombinierte sich die Selecao in den Strafraum.

Das Sahnehäubchen war dann die Vorlage: Statt selbst abzuschließen, legte Ary Borges mit der Hacke auf ihre Mitspielerin zurück. Nötig war das nicht unbedingt, aber wunderschön gemacht - es war ein sehr brasilianischer Spielzug.

Nach dem Tor ging es fast nur noch bergab für Brasilien. Die gegen Panama gezeigte Spielkunst ließen sie danach vermissen, es folgten eine Niederlage gegen Frankreich und ein blasses 0:0 gegen Jamaika. Damit war Brasilien, vorher als Geheimfavorit gehandelt, schon in der Gruppenphase ausgeschieden. Aber immerhin haben sie dabei eins der schönsten Tore geschossen, Deutschland kann das nicht von sich behaupten.

3. Sam Kerr (Australien) vs. England

Nicht nur ein schönes, sondern auch ein extrem wichtiges Tor: Sam Kerr glich im Halbfinale gegen England zum zwischenzeitlichen 1:1 aus. Letztendlich war der Treffer für Australien zu wenig, die Matildas verabschiedeten sich nach einem 1:3 aus dem Turnier.

Für einen Moment hatte Kerrs Treffer Australien trotzdem Hoffnung gegeben. Die Szenen vom Jubel im Stadion, in Shopping-Zentren und beim Public Viewing gingen um die Welt.

Sam Kerr war zunächst für die ersten Spiele verletzt ausgefallen und stand im Halbfinale zum ersten Mal in der Startelf. Auf dem Chelsea-Star lagen große Hoffnungen: Ihr Gesicht prangte in Sydney, Brisbane und Co. auf unzähligen Postern, von ihr wurden die wichtigen Tore erwartet. Wegen der Verletzung schoss sie dann nur eins - das war aber mehr als sehenswert.

2. Linda Caicedo (Kolumbien) vs. Deutschland

Linda Caicedo gilt als Super-Talent, wechselte vor der WM aus ihrer kolumbianischen Heimat zu Real Madrid. Die 18-Jährige ist eine dribbelstarke und technisch versierte Flügelspielerin, die auch Deutschland im zweiten Gruppenspiel einige Probleme bereitete.

Die Fans des DFB-Teams werden ihr Tor noch ganz genau vor Augen haben: Caicedo tanzte zwei deutsche Spielerinnen aus und schlenzte den Ball dann überlegt ins Eck. Und sie schaffte es auch noch, dieses Kunststück ganz einfach aussehen zu lassen.

Mit ihrem 1:0 legte Caicedo den Grundstein für Kolumbiens Sieg gegen Deutschland. Im Viertelfinale war mit ihrem Team Schluss, aber trotzdem war Kolumbien eine der Überraschungen der WM. Caicedo hat sich mit ihren starken Leistungen in das Rampenlicht gespielt - gut möglich, dass es nicht ihr letztes Traumtor bei einer WM war.

1. Marta Cox (Panama) vs. Frankreich

Panama war das erste Mal bei der WM dabei. Vor dem letzten Gruppenspiel gegen Frankreich waren sie bereits ausgeschieden, aber das senkte die Motivation der Spielerinnen kein bisschen.

Stattdessen war die Devise klar: Das erste Tor der Geschichte erzielen, vielleicht sogar einen Punkt erkämpfen. Für ein Unentschieden reichte es am Ende nicht, aber Panama konnte Frankreich früh schocken. Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus fast 30 Metern brachte Marta Cox die Außenseiterinnen schon in der zweiten Minute in Führung.

Der Jubel über das erste Tor war danach grenzenlos. Panama schoss sogar noch zwei weitere, nach sehr unterhaltsamen Minuten stand es 6:3 für Frankreich. Drei Tore gegen Frankreich erzielen, das schafft auch nicht jeder - so konnte sich Panama erhobenen Hauptes aus der WM verabschieden.