Bayern-Abschied rückt näher: Verspielt Cuisance unter Nagelsmann seine letzte Chance?

Cuisance muss nach seiner Leih-Rückkehr liefern
Cuisance muss nach seiner Leih-Rückkehr liefern / ROMAIN PERROCHEAU/Getty Images
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Michaël Cuisance hat bei den Bayern bereits vor seiner Leihe zu Olympique Marseille einen schweren Stand gehabt. Nachdem der Mittelfeldspieler in Frankreich immer weniger zum Einsatz kam und letztlich vorzeitig rausflog, sind seine Erfolgsaussichten in München weiterhin begrenzt. Bild-Berichten zufolge zeigt sich Cuisance auch unter Nagelsmann von seiner problematischen Seite, was einen Abgang im Sommer wahrscheinlich macht.


Gefühlt ist Michaël Cuisance trotz seiner erst 21 Jahren schon eine halbe Ewigkeit im Profi-Fußball mit dabei. Allerdings begleitete das Talent sowohl in Gladbach und Marseille als auch in München der Ruf, dass er sich selbst als zu gut betrachtet, sich zu oft auf seinem fußballerischen Potenzial ausruht und sich nur ungern quält.

Wütend darüber, dass er bei den Fohlen kein Stammspieler war, wagte er den Schritt zum FC Bayern, wo er (wer hätte es gedacht?) ebenfalls auf der Bank landete. Danach forcierte der Youngster im Sommer einen Wechsel, worauf er für ein Jahr (inklusive Kaufoption) nach Marseille verliehen wurde.

Hier begann der Mittelfeldspieler zwar ansprechend, geriet aber zunehmend in seinen alten Trott. Selbst wenn er sich in Interviews immer wieder selbstkritisch zeigte, belegte sein vorzeitiger Rauswurf noch vor dem Saisonfinale, dass der Franzose nicht wirklich etwas dazu gelernt hat.

Letzte Chance für Cuisance: Kann er die Bayern-Bosse und Nagelsmann doch noch überzeugen?

Derzeit steht Cuisance bei den Bayern automatisch im Fokus, zumal zahlreiche EM-Starter noch bis Ende Juli im Urlaub verweilen. Diese Tatsache und der neue Trainer Julian Nagelsmann böten eigentlich die passende Gelegenheit, endlich auf sich aufmerksam zu machen.

Demnächst stehen mit den Spielen gegen Amsterdam (24. Juli), Gladbach (28. Juli) und Neapel (31. Juli) drei echte Härtetests an, an denen die EM-Fahrer Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Corentin Tolisso sowie der verletzte Marc Roca voraussichtlich allesamt nicht teilnehmen werden. Im zentralen Mittelfeld bleibt demnach eigentlich nur noch Cuisance, für den es nun ums Ganze geht.

Cuisance, Nagelsmann
Julian Nagelsmann spricht im Training viel mit Cuisance: Hinterlassen die Worte Wirkung? / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Dem Bild-Bericht zufolge arbeitet Nagelsmann intensiv mit Cuisance, gibt diesem viele Anweisungen und baut ihn immer wieder auf. Der 33-Jährige dürfte augenscheinlich bereit zu sein, dem umstrittenen Kicker noch eine echte Chance zu geben.

Diese scheint er bislang aber nicht am Schopfe zu packen. "Cuisance drängt sich im Training nicht auf und nutzt seine letzte Chance nicht", berichtet das Boulevard-Medium. Als Beispiel nennt dieses eine Szene aus dem Dienstagstraining, bei dem der Spieler noch gemütlich auf einem Ball saß, während einige Teamkollegen schon mit dem Flankentraining begonnen hatten.

Wie ernst man den Bericht nehmen kann, ist schwierig zu beurteilen. Klar ist, dass man bei jedem Spieler eine Szene finden kann, in der er gerade in den Ruhemodus verfällt, während andere an der Arbeit sind. Hiernach muss man nur gezielt suchen, was bei Cuisance sicherlich verstärkt gemacht wird, weil sich die Story vom "lustlosen Problem-Profi" natürlich gut verkaufen lässt.

Ob der 21-Jährige seine Chance genutzt hat, werden wir in wenigen Wochen sehen. Julian Nagelsmann hat schließlich betont, die zurückgekehrten Profis zunächst beobachten zu wollen. Klar ist aber auch, dass Cuisance schon sehr viel zeigen müsste, um seinen Ruf bei den Bossen umzukehren.

Ein Verkauf für eine akzeptable Summe wäre Stand jetzt mutmaßlich noch immer das Szenario, das die Bosse bevorzugen würden. Zuletzt wurde der Spieler mit Galatasaray in Verbindung gebracht. Einen neuen Erkenntnisstand gibt es in dieser Thematik jedoch nicht.