Edin Terzic ist die neue Nummer Eins im Bundesliga-Transferkarussell

Edin Terzic ist der vielleicht begehrteste Trainer der BuLi
Edin Terzic ist der vielleicht begehrteste Trainer der BuLi / Frederic Scheidemann/Getty Images
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Edin Terzic hat beim BVB in dieser Saison den Cheftrainer-Posten von Lucien Favre übernommen und die Mannschaft wieder auf Kurs gebracht. Am Saisonende kehrt Terzic in sein Amt als Co-Trainer der Borussia zurück. Seine Arbeit als Cheftrainer ist jedoch ein Bewerbungsschreiben, das ihn auf Sicht zur neuen Nummer Eins im Transferkarussell der Bundesliga avancieren lassen hat.


Erinnert ihr euch noch an den TV-Sender DMAX und die dort ausgestrahlte Sendung "Der gefährlichste Job der Welt"? Nun, vielleicht lässt sich der Cheftrainer-Job im Fußball in das Format einpflegen. Das Trainerkarussell dreht sich immer schneller, selten schafft es ein Übungsleiter, seine Spielidee mal über zwei oder sogar drei Jahre implementieren zu können, bevor sein Schleudersitz ihn ins Aus katapultiert.

Einer, dem ein begehrter Platz in dieser Manege zugedacht ist, ist Edin Terzic. Seine Sporen hat sich der 38-Jährige bis zum Winter vergangenen Jahres noch im Schatten verdient: als Co-Trainer von Slaven Bilic in England und der Türkei und bei den Nachwuchsmannschaften des BVB. Als Assistent von Lucien Favre lernte Terzic in über 100 Spielen von einem Großmeister der Cheftrainer-Zunft und nach dessen Entlassung war die Zeit endlich reif: Borussia Dortmund stellte den aufgehenden Stern am Trainer-Himmel bis zum Saisonende als Cheftrainer an.

Co- oder Cheftrainer: Wie geht es für Edin Terzic weiter?

Mit massig Vorschusslorbeeren bot sich für den bescheidenen Terzic nun die Chance, sich direkt auf höchster Ebene zu beweisen. In kürzester Zeit krempelte der junge Coach die verunsicherte Mannschaft um, etablierte eine neue Spielkultur und vor allem einen Mannschaftsgeist, der den BVB wieder in die Spur brachte. Jemand, der auf Anhieb in so jungen Jahren in diesem Job so gut funktioniert, landet schnell auf den Einkaufslisten der Top-Clubs.

Terzic, der sich wie kein Zweiter mit seiner Borussia identifiziert, tritt am Saisonende jedoch bereitwillig zurück ins zweite Glied. Er wolle dem Verein helfen - in welcher Rolle, sei egal. Doch die Anfragen häufen sich, der VfL Wolfsburg und Werder Bremen sollen Interesse bekunden. Da kann man schonmal ins Grübeln kommen. Bei bereits 13 Trainer-Entlassungen in der laufenden Bundesliga-Saison (und sieben feststehende für die kommende) dürften in den kommenden Monaten weitere Angebote auf Terzic' Tisch landen.

Edin Terzic
Edin Terzic hat es der Bundesliga angetan / Pool/Getty Images

In einer Zeit, in der Bundesliga-Cheftrainer tatsächlich einer der gefährlichsten Jobs der Welt zu sein scheint, hat sich Edin Terzic bemerkenswert behauptet und sich schnell den Namen gemacht, einen Top-Club auf ein höheres Level führen zu können. Verhältnismäßig über Nacht ist der 38-Jährige damit auf Sicht zum vielleicht begehrtesten Prospekt im Bundesliga-Trainerkarussell avanciert. Oder anders ausgedrückt: Terzic kann sich seinen Job in Zukunft beinahe aussuchen, sollte er Cheftrainer in der Bundesliga werden wollen.

Allein: will er das? Terzic' Entscheidung, den BVB als Cheftrainer zu übernehmen, am Saisonende aber wieder Co-Trainer zu werden, wurde aus Überzeugung getroffen. Die kolportierten Angebote der Konkurrenz sind schmeichelnd und verlockend, doch Terzic macht den Eindruck, als könnte er dem sogar widerstehen. Das lässt den 38-Jährigen noch begehrter werden: sowohl beim BVB, als auch der Konkurrenz.

Und zwangsläufig wird die Personalie Edin Terzic zu einem viel diskutierten Thema werden. Der Name des Deutsch-Kroaten wird in den kommenden Monaten zuhauf fallen, unabhängig davon, wo und wie er seine Zukunft gestaltet. Diesen Stellenwert hat sich der BVB-Coach erarbeitet und verdient. Dem 38-Jährigen und seinem BVB stehen im Angesicht des sich immer schneller drehenden Trainer-Karussells wilde Monate bevor. Und fast möchte man sich wünschen, dass Terzic all dem widersteht und weiter mit Hingabe, Leidenschaft und Finesse für seinen BVB blutet - in welcher Rolle auch immer.