Mit voller Fahrt Richtung Abstieg: Was kann Schalke jetzt noch retten?

VfB Stuttgart v FC Schalke 04 - Bundesliga
VfB Stuttgart v FC Schalke 04 - Bundesliga / Alex Grimm/Getty Images
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Schlechter als für Schalke 04 kann es für einen Fußballklub eigentlich gar nicht mehr laufen. Tabellenplatz 18, nur neun Punkte auf dem Konto und zu guter Letzt auch noch eine Spielerrevolte gegen Trainer Christian Gross zeigen ganz klar, dass dieser Klub eigentlich nicht mehr zu retten ist. Der Klub reagierte darauf, wie so oft, mit einer Welle an Entlassungen. Alles was den Königlichen jetzt noch bleibt, ist die Hoffnung auf ein Fußballwunder. Damit ein Bundesliga-Verbleib aber überhaupt denkbar ist, müssen sich einige Sachen drastisch ändern.

Unruhige Tage ist man auf Schalke ja ohnehin gewohnt, doch was sich in den letzten Wochen abgespielt hat, darf selbst beim Ruhrpottklub als außergewöhnlich angesehen werden. So gibt es nur noch wenige Optimisten, die von einem Ligaverbleib ausgehen. Retter in der Not soll nun also, wieder einmal, Mike Büskens sein, der als Co-Trainer fungieren wird. Neben Dimitrios Grammozis, der wohl neuer Chefcoach wird, liegt auf dem Eurofighter die größte Hoffnung.

Büskens ist ein echtes Urgestein und Schalker durch und durch. Wenn also irgendjemand weiß, was ein Abstieg für Klub und Fans bedeutet, dann der 52-Jährige. Für diesen gilt es nun, die Mannschaft und ihre zum Teil schwierigen Charaktere zu erreichen und ein neues Feuer zu entfachen. Nur wenn die Spieler selbst begreifen, was für den ganzen Klub auf dem Spiel steht und ein neuer Spirit beschworen werden kann, besteht in Schalke noch Hoffnung. Gerade ohne dem Dasein der Fans ist die Motivation von innen heraus von immenser Bedeutung und eine absolute Grundvoraussetzung für alles weitere.

Letzte Aussicht Trainerwechsel: Das muss der neue Schalke-Coach mitbringen

Dass der Punkterückstand zu groß ist, um nur mit Herz und Leidenschaft aus dem Keller zu kommen, ist jedoch auch klar. So muss es auch dem neuen Cheftrainer Grammozis gelingen, eine taktisch effiziente Richtung vorzugeben. Der Schlüssel hierbei liegt jedoch nicht in komplexen Anweisungen und der Einübung variantenreicher Spielzüge. Dies kann eine Mannschaft im Tabellenkeller so schnell ohnehin nicht umsetzen.

Demnach liegt der Schlüssel eher in der Einfachheit und Effektivität. Was es braucht, ist eine klare und verständliche Marschroute, der die Spieler folgen wollen und vor allem folgen können. Und natürlich müssen Standards geübt werden - einer der ganz großen Schwachpunkte von Königsblau.

Huntelaar, Mustafi und Kolasinac im Fokus: Können die erfahrenen Kräfte die Youngsters leiten?

Wichtig wird für die Schalker auch sein, dass der neue Trainer eine Startelf findet, von der er überzeugt ist. So sorgten zuletzt zahlreiche Wechsel dafür, dass augenscheinlich keiner so genau wusste, was der andere macht. So gilt es, einen Kreis von 14,15 Spieler zu finden, die a) die Qualität und b) die mentale Stärke besitzen, um den Kampf um den Klassenerhalt anzunehmen. Hierbei hofft man natürlich auf die erfahrenen Neuzugänge, wie Shkodran Mustafi, Sead Kolasinac oder Klaas-Jan Huntelaar. Allerdings sollen gerade diese drei Spieler die Anführer der Trainer-Revolte gewesen sein.

Nun ist es jedoch zwingend notwendig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und das Zusammenspiel zwischen Neuzugängen und dem Rest des Teams verbessert wird. So ist die Mischung zwischen erfahrenen Kräften, hochveranlagten Spielern wie Amine Harit und jungen Talenten wie Malick Thiaw und Matthew Hoppe eigentlich durchaus vielversprechend. Allerdings brauchen die Youngsters auch Spieler, die sie leiten und gute Ratschläge geben. Diese Rolle müssen die international erprobten Kräfte jetzt einnehmen.

Noch vier Schlüsselduelle: Gegen die direkte Konkurrenz müssen Siege her

Selbst wenn sich das Schalker Team festigt und geschlossen gegen den Abstieg ankämpft, wird es mit dem Klassenerhalt unglaublich schwierig. So müssen eben allen voran Punkte her, um die neun fehlenden Punkte auf das rettende Ufer aufzuholen. Besonders im Fokus stehen dabei die Schlüsselspiele gegen Mainz 05 (24. Spieltag), Bielefeld (30. Spieltag), Hertha (31. Spieltag) und Köln (34. Spieltag). In diesen direkten Duellen müssen die Schalker voll da sein und die Nerven behalten. In der Hinrunde holte man gegen die vier Teams keinen Punkt, diesmal müssen es wohl mindestens neun, aber besser zehn oder zwölf sein. Ein kleiner Vorteil könnte sein, dass die Schalker in der augenscheinlich hoffnungslosen Verfolgerposition sind und ab jetzt eigentlich nur noch gewinnen können.