Als Teil des DFB-Umbruchs: Joshua Kimmich bleibt zunächst auf der 'Sechs'
Von Florian Bajus
Im Länderspiel gegen die französische Nationalmannschaft durfte sich Joshua Kimmich wieder auf einer alten Position probieren: Der Außenverteidiger lief gegen den Weltmeister im defensiven Mittelfeld auf, machte seine Sache ordentlich und empfahl sich somit für einen dauerhaften Platz in seiner angelernten Rolle. Auf der gestrigen Pressekonferenz vor der zweiten Partie gegen Peru erklärte Bundestrainer Joachim Löw daher, wie er mit dem 23-Jährigen plant.
"Eigentlich kannst du Josh überall hinstellen und es kommt etwas dabei heraus" - so einfach formulierte es Innenverteidiger Mats Hummels laut kicker bei der Frage, wie gut Kimmich seinen Job im defensiven Mittelfeld erledigte.
Beide kennen sich aus der Nationalmannschaft und vom Verein, wo der einst von Pep Guardiola ins kalte Wasser geworfene Kimmich als 'Sechser' und Innenverteidiger begann, ehe er als Nachfolger von Philipp Lahm auserkoren wurde und zum Außenverteidiger aufstieg.
"Er ist ein ausgebildeter Sechser und hat alles, was man für diese Position braucht", sagte Hummels weiter, und auch Thomas Müller befand: "Er hat es wirklich gut gemacht. Er hat die nötige Ruhe am Ball. Dass er die Fähigkeiten für diese Position hat, ist keine neue Erkenntnis."
Vielleicht sogar der auffälligste Spieler der deutschen Nationalmannschaft: Joshua Kimmich
Zwar kann sich der 23-Jährige mit nahezu jeder Position in der Defensive arrangieren, doch am wohlsten fühlt er sich noch immer im defensiven Mittelfeld, weshalb er sich besonders auf die Partie gegen den Weltmeister freute. Doch aus der Not geboren war diese Idee keineswegs, wie Bundestrainer Joachim Löw nach der Partie laut Spox erklärte: "Nach der WM war das ein Gedanke in meinen Überlegungen, dass ich im taktischen Bereich Maßnahmen ergreifen muss. Jo Kimmich hat das in seiner Jugend schon einige Male gespielt. Wir haben das im Training getestet. Er hat das sehr gut gemacht."
Hat Löw seinen neuen 'Sechser' gefunden?
Kimmich sammelte genau 100 Ballkontakte, überzeugte mit einer Passquote von 94 Prozent sowie 78 Prozent gewonnener Zweikämpfe. "Es war sicherlich eine gute Lösung", resümierte Löw, der sich vor allem über seine Zweikampfstärke freute.
Daher verkündete der Bundestrainer am gestrigen Samstag den logischen Schritt: "Joshua Kimmich wird die Lösung für die nahe Zukunft sein auf der Sechs." Zugute kommt diese Entscheidung auch Matthias Ginter. Der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach ist auf denselben Positionen wie Kimmich einsetzbar, kann seine Stärken allerdings in der Viererkette am besten ausspielen.
Der 24-Jährige habe es "rechts sehr gut gemacht", weshalb Löw aller Voraussicht nach weiterhin auf ihn vertrauen wird, solange Kimmich im defensiven Mittelfeld agiert. Für beide Spieler ergibt sich damit eine Win-Win-Situation, die alle Beteiligten freuen dürfte.