WM-Vorschau: Die beste Aufstellung von Kroatien

Wie stark ist der Vize-Weltmeister von 2018?
Wie stark ist der Vize-Weltmeister von 2018? /
facebooktwitterreddit

Bei der WM 2018 schaffte es Kroatien bis ins Finale, wo man allerdings mit etwas Pech an Frankreich scheiterte. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters einiger Stars hatte man damals gesagt, dass dies die einmalige Chance auf den Titelgewinn der Goldenen Genration war. Inzwischen sind aber neue Kräfte herangewachsen und auch von den Altstars kann der ein oder andere noch immer ziemlich gut kicken. Probleme gibt es dennoch ein paar. Wir werfen einen Blick auf die beste Aufstellung von Kroatien.


1. Tor:

Dominik Livakovic
Pixsell/MB Media/GettyImages

Einen absoluten Weltklasse-Torhüter hat Kroatien nicht zur Verfügung. Der derzeit wohl stärkste Mann ist wohl der 27-jährige Dominik Livakovic von Dinamo Zagreb. Zuletzt sammelte aber auch immer wieder der gleichaltrige Ivica Ivusic Spielpraxis. Für Ersteren spricht seine Länderspiel-Erfahrung. Zudem spielt er mit seinem Klub in der Champions League, wodurch er dem Druck einer WM auch standhalten sollte.

2. Abwehr:

Josko Gvardiol
Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages

Auf der rechten Seite duellieren sich Josip Juranovic (Celtic Glasgow) und Bayern-Akteur Josip Stanisic. Für Juranovic spricht die Tatsache, dass er regelmäßiger spielt und mehr Länderspiele auf dem Buckel hat. Stanisic offenbarte mit schnellen Gegenspielern zuletzt auch so seine Schwierigkeiten. Womöglich kann auch Eintracht-Star Jakic noch eingreifen, der bei der SGE im Verlauf der Saison dort schon aushelfen musste.

Absolut gesetzt muss im Abwehrzentrum Josko Gvardiol sein, der aktuell zwar ein paar Probleme hat, jedoch noch immer das größte Talent im kroatischen Fußball ist. Ihm einen passenden Nebenmann an die Seite zu stellen, ist jedoch nicht ganz so leicht. Dejan Lovren und Domagoj Vida sind zwar über ihren Zenit hinaus, gleichzeitig aber die ernsthaftesten Alternativen. Duje Ćaleta-Car wurde nicht nominiert.

Auf der linken Seite duellieren sich Borna Barisic (Glasgow Rangers) und Borna Sosa (VfB Stuttgart). Die besseren Anlagen hat insbesondere offensiv der Stuttgarter Flanken-Spezialist.

3. Mittelfeld:

Luka Modric
Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages

Das Mittelfeld ist auch nach dem Nationalmannschafts-Ende von Ivan Raktic das absolute Prunkstück des Teams. Luka Modric ist noch immer einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, was er bei Real Madrid Woche für Woche beweist. Gesetzt ist natürlich auch Inter-Star Marcelo Brozovic, der für die defensive Stabilität und die Grundordnung im Spiel sorgt.

Neben den beiden Leadern hat sicherlich auch Mateo Kovacic beste Chancen, der bei den Blues zwar nicht gesetzt ist, in der Nationalmannschaft jedoch bereits 82 Spiele auf dem Buckel hat. Brozovic wird wohl die Sechser-Position übernehmen, wohingegen die beiden Achter-Rollen Modric und Kovacic gehören.

Erster Ersatzkandidat sollte Atalanta-Star Mario Pasalic sein, der mit seiner starken Technik immer etwas bewegen kann.

4. Angriff:

Andrej Kramaric
Pixsell/MB Media/GettyImages

Die linke Seite gehört Ivan Perisic, der noch immer internationales Top-Niveau verkörpert, torgefährlich ist und gute Flanken schlägt. Rechts wäre der Offensiv-Allrounder Nikola Vlasic eine gute Wahl, der Dynamik und Torgefahr vereint.

Bliebe noch der Platz im Sturm-Zentrum, wofür Bruno Petkovic und Andrej Kramaric prominente Kandidaten sind. Blickt man auf die Länderspiel-Bilanz, müsste eigentlich Kramaric (19 Treffer) den Vorzug bekommen. Letztlich kommt vieles aber auch auf die Taktik an. Petkovic ist der klassische Brecher vorne drin, während Kramaric mit seiner Technik und Spielstärke mehr ausrichten kann. Ante Rebic hat es überigens nicht ins WM-Aufgebot geschafft.


Die beste Kroatien-Aufstellung im Überblick

Dominik Livakovic - Josip Juranovic, Josko Gvardiol, Domagoj Vida, Borna Sosa - Marcelo Brozovic, Luka Modric, Mateo Kovacic - Nikola Vlasic, Ivan Perisic - Andrej Kramaric

Fazit:

Die ganz große Stärke Kroatiens ist das Mittelfeld. An ein Trio aus Brozovic, Modric und Kovacic kommen maximal drei, vier andere Nationen heran. Aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche Spiele im Mittelfeld entschieden werden, hat das Team schon mal keine schlechten Karten. Die Offensive verfügt auch über ausreichend Qualität und Quantität. Lediglich der ganz klare Unterschiedsspieler fehlt den Kroaten ein wenig.

Die größten Probleme dürften jedoch in der Defensive liegen. Hier hat lediglich Gvardiol richtig viel Potenzial, wenngleich auch Sosa durchaus gehobenem Niveau entspricht. Man sollte aber nicht darauf setzen, dass Dominik Livakovic seine Vorderleute alleine retten kann. Dazu fehlt es auch ihm an der gewissen Portion Extra-Können.

Das Viertelfinale dürfte zwar realistisch sein, ein erneuter Finaleinzug wie 2018 wäre allerdings schon eine große Überraschung.