Wird Tel eingebürgert? So ist der Stand

Deutschland träumt weiterhin von einem neuen Weltklasse-Stürmer, der jedoch derzeit weit und breit nicht in Sicht ist. Demnach kreisen inzwischen auch schon reichlich absurde Ideen in manchen Köpfen. Zuletzt war immer wieder zu hören, dass man sich ja um Mathys Tel bemühen könnte. Ein Buhlen um den Bayern-Youngster wäre aber wohl erfolglos.

Mathys Tel glänzt beim FC Bayern als Joker mit einer sagenhaften Tor-Quote und würde für das DFB-Team gewiss schon jetzt eine Bereicherung darstellen. Problem bei der Sache: Tel ist Franzose und kein Deutscher. Trotzdem gab es in letzter Zeit viel Gerede. Dieses resultiert wohl größtenteils daraus, dass der Angreifer im September nicht für die U21 der Bleus nominiert worden war und Deutschland eben kaum ordentliche Stürmer hat.

Am Sonntag hatte sich dann auch Rudi Völler zur Tel-Thematik geäußert. "Natürlich ist das ein toller Stürmer. Man kann es sicherlich versuchen. Aber am Ende entscheidet der Spieler selbst und die Familie. Die Wurzeln sind dann doch sehr französisch", erläuterte dieser bei BILD live.

Die Eltern des Angreifers stammen im Übrigen aus dem französischen Übersee-Departement Guadeloupe. Mathys Tel selbst ist in Frankreich geboren und aufgewachsen, ehe sein Wechsel nach Deutschland im Sommer 2022 folgte. Dort hat der junge Stürmer, der auch schon fleißig deutsch gelernt hat, eine neue sportliche Heimat gefunden und scheint sich auch privat sehr wohl zu fühlen.

Interessanterweise hat Berater Gadiri Camara die Gerüchte nicht dementiert. "Mit uns hat niemand über diese Möglichkeit gesprochen. Wir haben die Erklärung von Rudi Völler gesehen, und das zeigt, dass alle deutschen Menschen Mathys und seine Arbeit lieben", erklärte er gegenüber Sky, jedoch räumte er dabei auch ein, dass dies ausschließlich die Entscheidung seines Klienten ist.

Tel träumt vom französischen A-Team

Inzwischen ist wohl auch klar, wie Tel selbst die Sache sieht. Laut Angaben von Sport1 sei es für den Bayern-Stürmer keine Option, für Deutschland zu spielen. Zwar fühle er sich hierzulande wohl, jedoch lautet sein Traum, für die französische Nationalmannschaft zu spielen.

Diesem Traum ist er nun auch schon näher gekommen, weil er von Thierry Henry erstmals für die U21 nominiert wurde und sich auch Didier Deschamps zuletzt positiv über ihn geäußert hat. Es gibt für Tel, der mit Frankreich U17-Weltmeister wurde, überhaupt keinen stimmigen Grund für einen Verbandswechsel. Der 18-Jährige ist ein Franzose und dort auch auf Nationalteam-Ebene auf einem guten Weg. Daher waren die Gerüchte in letzter Zeit reichlich aufgeblasen und ziemlicher Quatsch. Bedenken muss man ja auch, dass eine Einbürgerung Jahre dauern würde. Einsätze für Deutschland wären demnach theoretisch erst ab 2027 möglich.

Ausschließen darf man aber natürlich nie etwas. Denken wir an Cacau, der als Brasilianer bei der WM 2010 für Deutschland gestürmt hat. Der frühere VfB-Angreifer lebte zu diesem Zeitpunkt aber auch schon zehn Jahre in Deutschland und hatte keine Chance in der Selecao. Demnach könnte für Tel in vielen, vielen Jahren die Option Deutschland bestehen, sollte er bis dahin bei den Franzosen keine Rolle gespielt haben. Dies ist aber reichlich unwahrscheinlich und reine Zukunftsmusik.

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