Werders Nummer eins: 5 Gründe pro Zetterer

Mit Leib und Seele dabei: Werder-Keeper Michael Zetterer
Mit Leib und Seele dabei: Werder-Keeper Michael Zetterer / Selim Sudheimer/GettyImages
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Er ist der dienstälteste Akteur im Klub, seit 2015 an Bord. Viele Spiele hat Michael Zetterer für Werder Bremen noch nicht auf dem Buckel. Verletzungen bremsten den Schlussmann immer wieder aus. Nun ist er auf der Überholspur. Fünf Gründe, warum 'Zetti' weiterhin das Bremer Tor hüten sollte.


Fast vier Jahre war Jiri Pavlenka die unangefochtene Nummer eins im Kasten der Grün-Weißen. Eine hartnäckige Rückenverletzung sorgte dafür, dass der Tscheche nicht nur die ersten Saisonspiele verletzungsbedingt verpasste, sondern auch seit geraumer Zeit aufgrund des Leistungsgedankens gar gänzlich seinen Stammplatz zwischen den Pfosten abgeben musste.

"Zetti genießt unser absolutes Vertrauen. Er ist aktuell die Nummer eins", bestätigte Werders Torwarttrainer Christian Vander am Freitag gegenüber BILD und erklärte: "Sein Konkurrent hat Leistung gezeigt, jetzt muss Pavlas leider warten."

Fünf Gründe, warum Zetterer Werders Nummer eins bleiben sollte:

1. Potenzial und Entwicklung

Werder Bremen: Christian Vander und Michael Zetterer
Kiki Vander (l.) möchte Zetterer (r.) zu einem lückenlosen Schlussmann formen / Selim Sudheimer/GettyImages

Bei vielen Fans steht Pavlenka weiter hoch im Kurs - und das nicht zu unrecht. Schon häufig rettete er den Bremern die Punkte. Als "Krake" gilt er besonders auf der Linie als überragender Torhüter.

Aber: Das perspektivische Gesamtpaket scheint bei Zetterer äußerst stimmig. Der 26-Jährige, dessen Vertrag ebenso wie der von Pavlenka im Sommer 2022 ausläuft, dürfte deutlich günstiger zu halten sein.

Sofern sich seine Aufregung legt und er die ersten unhaltbaren Bälle hält, besitzt er das Potenzial, sich zu einem soliden und kompletteren Torhüter zu entwickeln als Pavlenka es ist.

2. Mitspielender Keeper

Werder Bremen: Torhüter Michael Zetterer
Zetterer macht das Spiel gerne schnell / Cathrin Mueller/GettyImages

Zettis großer Vorteil gegenüber Pavlenka: Nicht jeder seiner Abschläge landet im Aus. Ganz im Gegenteil: Der gebürtige Münchener macht das Spiel mit seinen (häufig punktgenauen) Abschlägen, Abwürfen und Pässen gerne schnell und gefährlich.

Als mitspielender Keeper involviert er sich überragend in den Spielaufbau und findet häufig einen gut platzierten Mitspieler. "Spieleröffnung, Spielfortsetzung, freie Passfenster sehen - das macht er herausragend", meint auch Vander. "Er hat aber noch Aufgaben im Eins-gegen-eins oder in der Raumverteidigung. Da müssen wir noch besser werden."

3. Geduld und Ehrgeiz

Werder Bremen: Torhüter Michael Zetterer
Zetterer war schon häufig am Boden, kämpfte sich aber mit Ehrgeiz und Geduld zurück / Alexander Hassenstein/GettyImages

Gegenüber 90min verriet Zetterer bereits im April letzten Jahres während seiner Leihe nach Holland, dass er sich eine grün-weiße Zukunft sehr gut vorstellen könne. "Werder sieht etwas in mir und ich stehe absolut zu Werder", lautete das Bekenntnis des Keepers.

Seine Geduld zahlt sich endlich aus. Nach langwierigen Verletzungen (766 Verletzungstage an der Zahl) kämpfte sich Zetterer mit seinem Ehrgeiz immer wieder zurück und steht nun verdient im Bremer Kasten.

4. Identität

Werder Bremen: Torhüter Michael Zetterer
Zetti lebt Werder / Selim Sudheimer/GettyImages

Zetterer gehört gewiss nicht zur emotionslosen Garde des standardisierten modernen Fußballs. Er ist immer (!) mit Leib und Seele dabei. Zetti lebt Fußball, Zetti lebt Werder. Allein seine zwei Gelben Karten während seiner Zeit als Ersatzkeeper auf der Bremer Bank sprechen Bände.

Nach starken Paraden ballt er die Faust. Wenn seine Vordermänner den Ball klären, gibt es Applaus. Läuft es einmal nicht rund, wird lautstark geschrien. Und nach einem Sieg - am besten zu null - wird enthusiastisch mit der Kurve gesprungen.

5. Sympathie

Man hat das Gefühl, hätte es nicht geklappt mit dem Profi-Dasein, so würde man Zetterer am Wochenende Arm in Arm mit den Jungs und Mädels in der Ostkurve hüpfen und springen sehen. Seine Identität mit dem Klub macht ihn sympathisch.

Sympathie erweckt auch seine Präsenz auf Instagram. Der Austausch mit den Fans liegt ihm am Herzen. Für einen Lacher sorgt er gerne. Mit seinen Mitspielern versteht er sich überragend - und das macht sich auf dem Platz bemerkbar. Die Chemie stimmt.