Umstrittener Ex-Spanien-Trainer Vilda hat neuen Job

  • Jorge Vilda gewann mit Spanien die Frauen-WM & musste trotzdem gehen
  • Enger Vertrauter von Ex-Verbandspräsident Rubiales
Jorge Vilda
Jorge Vilda / SAEED KHAN/GettyImages
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Jorge Vilda führte die spanische Frauen-Nationalmannschaft im Sommer zum Weltmeistertitel. Dennoch war der 42-Jährige bei den Spielerinnen umstritten und musste im Zuge des Kuss-Skandals von Verbandspräsident Luis Rubiales gehen. Nun hat Vilda eine neue Aufgabe gefunden.

Jorge Vilda übernimmt mit sofortiger Wirkung die Frauen-Nationalmannschaft Marokkos. Das teilte der marokkanische Verband am Donnerstag auf seiner Homepage mit. Nach Angaben der spanischen Zeitung Mundo Deportivo ist Vildas Vertrag in Marokkos bis 2027 datiert.

Die Marokkanerinnen hatten im Sommer zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teilgenommen und überraschend das Achtelfinale erreicht. Dabei ließ die marokkanische Mannschaft auch Gruppengegner Deutschland hinter sich, das im direkten Duell zwar klar mit 6:0 als Sieger hervorging, am Ende der Gruppenphase aber zwei Zähler weniger als die Marokkanerinnen gesammelt hatte. Marokkos Trainer, der französische Ex-Nationalspieler Reynald Petros, muss aufgrund der Installation von Jorge Vilda nun unerwartet seinen Hut nehmen.

Spielerinnen protestieren gegen Vilda

Vilda selbst war trotz des WM-Triumphs am 5. September 2023 entlassen worden. Seine Co-Trainerin Montserrat Tomé rückte auf die Ceftrainerposition. Der spanische Verband RFEF nannte seinerzeit keinen expliziten Grund für Vildas Rauswurf.

Allerdings galt Vilda seit längerem als umstritten. Im September 2022 hatten 15 Spielerinnen ihren Rücktritt aus der spanischen Nationalelf erklärt. Als Grund nannten sie Vildas Arbeitsweise. Berichten zufolge soll der Coach auf zu harte Trainingsmethoden gesetzt und massive Kontrolle auf seine Spielerinnen ausgeübt haben.

Trotz der Kritik aus der Mannschaft blieb Vilda, ein enger Vertrauter des ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales, bis zur WM im Amt. Im Zuge von Rubiales' Kuss-Skandal mit Nationalspielerin Jenni Hermoso distanzierte sich Vilda von seinem Präsidenten, dem er wenige Tage zuvor bei dessen Verteidigungsrede auf einer RFEF-Veranstaltung noch applaudiert hatte. Die Nähe zu Rubiales und die Kritik aus der Mannschaft führten am Ende dennoch zu seiner Entlassung. Mit Marokko strebt Vilda nun die Qualifikation für die WM 2027 an.


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