Noch mehr Chaos: Das steckt hinter dem Trainer-Wechsel bei Turbine Potsdam

Matthias Kern/GettyImages
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Kurz vor dem Rückrundenauftakt der Frauen-Bundesliga ist der Trainer von Turbine Potsdam, Sven Weigang, von seinem Posten zurück getreten. Wie der Verein mitteilte hatte er um eine Auflösung seines Vertrags gebeten, was die Verantwortlichen laut eigener Aussage sehr bedauerten.


Kurz darauf war die Partie der Mannschaft gegen den FC Bayern München abgesagt worden. Der Rasen im Karl Liebknecht-Stadion war vollständig gefroren und somit unbespielbar. All das passierte innerhalb nur weniger Tage und stürtzte den Verein, der gegen den Abstieg aus der Frauen-Bundesliga kämpft, in neues Chaos. Der kicker hat jetzt Details zum Rücktritt Weigangs enthüllt.

Der 58-jährige "wollte helfen, aber es hat nicht gepasst". So zitiert Turbine Potsdam ihn in einem Statement, jedoch kam diese Aussage für die Vereinführung überraschend. "Was auch immer er damit meint, ich kann es mir nicht erklären", betonte der Klub-Präsident Karsten Ritter-Lang.

Er merkte an, Weigang habe zuerst mit den Medien gesprochen, bevor er seinen Wechselwunsch beim Verein äußerte. Ritter-Lang beschreibt das gesamte Vorgehen als "sehr merkwürdig". Er verneint jedoch, dass es intern Kritik an der Vorgehensweise Weigangs gegeben hatte.

"Wir haben die Trainingsumfänge mit allen, auch mit der Mannschaft, detailliert besprochen und gemeinsam entschieden, zwei, drei Wochen richtig Gas zu geben, an die Schmerzensgrenze zu gehen", erklärte der Klub-Präsident. "Das war nicht die Enscheidung von Sven Weigang."

1. FFC Turbine Potsdam Women - Team Presentation
Turbine Potsdam: Ein Team in der Krise / Boris Streubel/GettyImages

Den Posten als Cheftrainer übernimmt jetzt der bisherige Co-Trainer des Teams, Dirk Heinrichs. Er ist seit 2003 bei Turbine Potsdam und bringt viel Erfahrung mit. Der Verein hätte ihn gerne als dauerhafte Lösung für die Stelle, jedoch fehlt Heinrichs die dazu benötigte Trainer-Lizenz. Daher darf er das Team nur in den nächsten drei Wochen coachen.

"Dirk hat eine profunde Erfahrung, eine gute Spielidee, die richtige Ansprache, ist von der Mannschaft akzeptiert", erklärte Ritter-Lang. "Es wird schwierig, jemanden mit seiner Erfahrung zu finden."

Abschließend fügte er hinzu: "Wir wollen auf keinen Fall erneut Unruhe in den Verein bringen. Dafür steht zu viel auf dem Spiel."


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