Starker Beginn gegen Bayern: Kann Mainz 05 die Klasse halten?

Der FSV startete gegen den Rekordmeister rasant
Der FSV startete gegen den Rekordmeister rasant / Pool/Getty Images
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Das vergangene halbe Jahr war für den FSV Mainz 05 besonders hart. Im Grunde weiß jeder über den eigentlich soliden Kader der Rheinländer Bescheid, nur konnte das Team sein Potenzial kaum aufs Feld übertragen. Nach einem Kahlschlag um Weihnachten herum beginnt nun die Aufholjagd in puncto Klassenerhalt. Kann Mainz das kleine Wunder noch schaffen?

Es scheint vermessen, bei sechs Punkten aus 14 Spieltagen und einer kürzlichen 2:5-Klatsche gegen den FC Bayern München noch Hoffnungen zu hegen. Zum einen, weil Chaos-Klub Schalke zum Vergleich lediglich zwei Punkte hinter den Mainzern rangiert, zum anderen, weil von einer faktischen Aufholjagd aktuell noch keine Rede sein kann.

Der FSV tauschte kürzlich sein Personal in der Führungsetage durch. Der verdiente, zuletzt aber glücklos gebliebene Rouven Schröder sowie Trainer Jan-Moritz Lichte wurden freigestellt, die Mainzer "Helden" Christian Heidel und Martin Schmidt übernahmen Funktionärsposten. Zudem wurde Jan Siewert als Interimstrainer eingestellt, in Kürze wird wohl Ex-05er Bo Svensson den Trainerposten übernehmen.

Gefährliche Lage im Abstiegskampf, doch Mainz hat Hoffnung

Jede Menge Identifikation für einen Klub, der auf der Suche nach sich selbst scheint. Doch neben der Selbstfindung steht vor allem der Klassenerhalt auf der To-Do-Liste. Hier hat Mainz noch eine Menge Holz vor sich. Bereits fünf Punkte trennen den Tabellensiebzehnten von einem Nicht-Abstiegsplatz. Und: In den kommenden acht (!!!) Bundesligapartien trifft der FSV fast nur auf Klubs, die aktuell in der oberen Tabellenhälfte stehen.

Dennoch, in Mainz herrscht Aufbruchsstimmung. Und das zurecht, schaut man sich die vergangene erste Halbzeit der Rheinländer gegen den FC Bayern an.

Zum Pausentee führte man beim Rekordmeister völlig verdient mit 2:0. Mainz machte dem Gegner das Leben schwer. In der Defensive agierte man extrem konzentriert und dicht, offensiv setzte man gefährliche und erfolgreiche Nadelstiche. Ein schneller Vorstoß über Danny Latza und Jonathan Burkhardt sorgte für das 1:0, später köpfte Alexander Hack eine Freistoßflanke zum 2:0 ins Tor von Manuel Neuer.

Zwar stellte Bayern-Trainer Hansi Flick zur zweiten Hälfte sein Team um und legte damit den Grundstein einer furiosen Aufholjagd, doch auch die Gäste hatten noch ihre Möglichkeiten (zweimal stand das Aluminium im Weg). Das 2:5 war unterm Strich ein wenig zu hoch, Mainz nimmt zwar keine Punkte mit aus München, tankte allerdings eine Menge Selbstvertrauen.

Mainz kann den Klassenerhalt schaffen!

Und das ist es, was den 05ern zuletzt gefehlt hatte. Die Qualität für den Klassenerhalt ist schon länger da, doch erstmals funktionierten die einzelnen Teile des Mainzer Kollektiv wieder miteinander, da das eigene Selbstverständnis auf den Platz zurückkehrte. Man musste sich nicht mehr auf Einzelleistungen verlassen, sondern wusste als Team aufzutreten.

Das Team weiß nun, wie es auch gegen stärkere Gegner zum Erfolg kommen könnte. Die ersten 45 Minuten gegen München waren wie ein Schlüssel, der den Mainzern die Tür zur Lösung aufzeigte. Defensive Sicherheit, offensive Zielstrebigkeit. Im Grunde ganz einfach, bei den Rheinländern aber nun endlich vorhanden.

All dies sind, trotz der nun kommenden schweren Partien, mögliche Pluspunkte beim Klassenerhalt. Anders als etwa Schalke oder Köln scheint beim FSV die Überzeugung in die eigenen Qualitäten zurückzukehren. Schafft es Mainz 05, diese Stimmung aufrecht zu erhalten und sich gemeinsam weiter anzufeuern, ist der Klassenerhalt ein realistisches Ziel.