Hoeneß-Wutanfall wegen Reus-Transfer: "Absolute Frechheit"

Uli Hoeneß wütete nach dem gescheiterten Reus-Transfer
Uli Hoeneß wütete nach dem gescheiterten Reus-Transfer / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Als erfolgreichster und finanzstärkster Verein der Bundesliga ist es der FC Bayern nicht gewohnt, dass sich ein Wunschspieler für einen anderen Verein in Deutschland entscheidet. Bei Marco Reus zogen die Bayern allerdings im Tauziehen mit Borussia Dortmund den Kürzeren. Uli Hoeneß konnte sich damit offenbar überhaupt nicht abfinden.


Marco Reus gehört - trotz seiner Verletzungen und dem Fehlen der ganz großen Titel - zu den prägenden deutschen Spielern der letzten zehn Jahre. Im Sommer 2012 entschied sich der Offensivspieler für einen Wechsel zu Borussia Dortmund und schlug dabei unter anderem ein Angebot vom FC Bayern aus.

Marco Reus
Marco Reus hat sich dem BVB verschrieben / Stuart Franklin/GettyImages

Für die Schwarz-Gelben absolvierte er bislang 332 Pflichtspiele, in denen er 145 Tore erzielte und 102 Treffer vorbereitete. Kein Wunder, dass der FC Bayern diesen Spieler nur zu gerne im eigenem Team willkommen geheißen hätte.

Struth über Telefonat mit Hoeneß: "Sie sind eine Person non grata"

Berater Volker Struth hat in seiner Biografie "Meine Spielzüge" einen Einblick darauf gegeben, wie es in den Bayern-Bossen nach dem gescheiterten Transfer gebrodelt hat. "Ich rief Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß an, um die Missstimmung auszuräumen", erinnerte sich an seinen Versuch, den Verein zu besänftigen. Dies glückte Struth jedoch keineswegs.

"Wie Sie den Karl-Heinz Rummenigge an der Nase herumgeführt haben, ist eine absolute Frechheit! Ich habe Ihnen nicht viel zu sagen, außer: Sie sind hier eine Persona non grata!", bekam er von Hoeneß als Antwort zu hören.

Überraschend ist dieses Telefongespräch nicht unbedingt. Es ist schließlich hinlänglich bekannt, dass der ehemalige Bayern-Präsident sein Herz auf der Zunge trägt und bei Bayern-Angelegenheiten schnell emotional und aufbrausend wird.

Struth zeigt Verständnis: "Bayern München hasst es zu verlieren"

Struth versicherte in seinem Buch jedoch, dass beim Reus-Transfer alles absolut korrekt abgelaufen sei. Dennoch zeigte der Berater auch Verständnis für den geladenen Hoeneß. "Bayern München hasst es zu verlieren, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch auf dem Transfermarkt", erklärte er.

Diese Philosophie macht den Klub auch seit Jahrzehnten so erfolgreich, wenngleich man sich dabei nicht immer Freunde gemacht hat.

Zumindest dürfte sich das angespannte Verhältnis zwischen den Bayern und Struth schon relativ bald wieder geglättet haben. Schließlich lief auch der Götze-Transfer vom BVB zu den Bayern im Sommer 2013 über den Star-Berater.