Fehlentscheidungen im DFB-Pokal: Kaum ist der VAR nicht da, wird er vermisst

Die Review-Area des Schiedsrichters.
Die Review-Area des Schiedsrichters. / TOM WELLER/Getty Images
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Beim DFB-Pokal kommt der Video Assistant Referee erst ab dem Achtelfinale zum Einsatz. In den letzten beiden Spielen der zweiten Runde kam es so zu zwei groben Fehlentscheidungen, die nicht korrigiert werden konnten. Plötzlich wünschten sich viele den VAR, den sie so sonst so gerne verteufeln.

Oftmals vermisst man Dinge in seinem Leben ja erst, wenn man sie nicht mehr hat. Vorher hat man sie als selbstverständlich angesehen, sich vielleicht sogar über sie beschwert. Das geht in großem Rahmen mit einem Partner oder einem Haustier. Oder eben im kleinen, im Hobby. Gemeint ist der Video Assistant Referee im Fußball.

Was wird nicht Woche für Woche über den VAR diskutiert und geschimpft. Bei jeder noch so fragwürdigen Entscheidung wird mancherorts die sofortige Abschaffung gefordert. Es ist müßig, als Befürworter der Technik immer wieder darauf hinzuweisen, dass der VAR den Fußball, trotz Fehlern hier und da, im Großen und Ganzen deutlich gerechter macht. Man sieht eben immer nur das Schlechte.

Zwei einfach zu korrigierende Fehler - eigentlich

Und dann kamen da diese beiden Nachholspiele im DFB-Pokal, die verdeutlicht haben, an welchen Stellen der VAR zweifelsfrei helfen und für Gerechtigkeit sorgen kann: beim Abseits. Bayer Leverkusen drehte die Partie gegen Frankfurt durch einen Treffer von Edmond Tapsoba, der FC Bayern ging gegen Holstein Kiel durch Serge Gnabry in Führung. Beide Tore fielen aus einer Abseitsposition, die der Linienrichter nicht wahrgenommen hatte. Mit den Fernsehbildern dauerte es nur wenige Sekunden, diese Fehler zu erkennen und es wäre einfach gewesen, diese per VAR zurückzunehmen.


Kritischer geworden wäre es da beim Handspiel, das zu Bayers Ausgleich gegen Frankfurt geführt hatte. Wahrscheinlich hätte der VAR hier eher keine Änderung bewirkt. Weil es den im DFB-Pokal aber sowieso erst ab dem Achtelfinale gibt, gab es erst keine Überprüfung beim Strafstoß für Leverkusen und blieben die klaren Fehler beim Abseits bestehen. Und plötzlich wurden ganz andere Rufe laut: Wie kann es sein, dass zwei Bundesligisten gegeneinander spielen, es aber trotzdem keinen VAR gibt? Er sollte im DFB-Pokal früher zum Einsatz kommen!

Es war eben ein bisschen wie so oft im Leben an diesen vergangenen beiden DFB-Pokalabenden: kaum war etwas nicht mehr da bemerkte man erst, wie sehr man es doch gebraucht hat. Wenn am Wochenende wieder über die eine oder andere Entscheidung emotional diskutiert wird, sollte sich ein jeder daran erinnern.