EM 2024 ohne Haaland - diese großen Spieler bestritten nie ein EM-Spiel

  • Norwegen erneut nicht für EM qualifiziert
  • noch keine Teilnahme an einem großen Turnier für den City-Stürmer
  • zahlreiche große Spieler vor ihm liefen nie bei einer EM auf
Erneut nicht bei einem großen Turnier vertreten: Norwegens Superstar Erling Haaland
Erneut nicht bei einem großen Turnier vertreten: Norwegens Superstar Erling Haaland / Soccrates Images/GettyImages
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Norwegen hat zum wiederholten Mal die Qualifikation für ein großes Turnier verpasst. Nach dem Scheitern in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland bedeutet das für Superstar Erling Haaland erneut einen freien Sommer.

Erling Haaland gehört derzeit zu den besten Fußballern der Welt. Unter den Mittelstürmern ist er wohl die Nummer eins. Während er bei Manchester City in allen Wettbewerben zum Favoritenkreis gehört, sieht es bei der norwegischen Nationalmannschaft umso deprimierender aus. In der Qualifikationsgruppe A landeten die Norweger weit abgeschlagen hinter Spanien und Schottland auf dem dritten Platz. Damit muss das nordische Land erneut ein großes Turnier von der Couch aus verfolgen.

Die Bilanz der Norweger bei großen Turnieren ist deprimierend

Für eine EM-Endrunde hat sich Norwegen erst einmal qualifiziert. Beim Turnier in den Niederlanden und Belgien im Jahr 2000 belegte Norwegen in einer Gruppe mit Spanien, Jugoslawien und Slowenien am Ende nur den dritten Platz. Es war die erste und bislang letzte Teilnahme an einer Europameisterschaft. Auch für das Turnier im kommenden Jahr in Deutschland konnte sich das Team von Nationaltrainer Ståle Solbakken nicht qualifizieren.

Eher mäßig vertreten sind die Norweger auch bei Weltmeisterschaften. Erst dreimal konnten sie sich für eine WM qualifizieren (1938, 1994, 1998), immerhin zweimal mehr als für eine EM.

Team verfügt eigentlich über große Qualität

Die norwegische Nationalmannschaft verfügt eigentlich über genügend Qualität, um sich für ein größeres Turnier zu qualifizieren. Auf jeden Fall ist die Qualität nicht unbedingt schlechter als bei den Ländern, die die Qualifikation geschafft haben. Neben Kristoffer Ajer (FC Brentford), Leo Østigård (SSC Neapel), Frederik Aursnes (Benfica Lissabon), Sander Berge (FC Burnley), Julian Ryerson (Borussia Dortmund) und Jørgen Strand Larsen (Celta Vigo) gehören auch Talente wie Oscar Bobb (Manchester City) und Joel Mvuka (FC Lorient) zu den talentiertesten Spielern Norwegens. Vor allem Martin Ødegaard (Arsenal London) und Erling Haaland (Manchester City) werden zur europäischen Crème de la Crème gezählt. Für Ødegaard und Haaland könnte es bitter kommen. Die beiden norwegischen Jahrhunderttalente könnten das Schicksal großer europäischer Spieler ereilen, die in ihrer Karriere nie ein EM-Spiel bestritten haben.

Prominente Vorgänger ohne EM-Einsatz

Doch noch ist nicht die Zeit gekommen, den Teufel an die Wand zu malen. Die beiden Spieler sind noch jung genug, um diesem Makel in ihrer Karriere zu entgehen und sich doch noch für ein EM-Turnier zu qualifizieren. Werfen wir dennoch einen Blick auf einige prominente Vorgänger, die nie bei einer Europameisterschaft auf dem Platz standen.

1. Jari Litmanen (Finnland)

Jari Litmanen of Barcelona
Jari Litmanen im Trikot von Barca / Getty Images/GettyImages

Als Vereinsprofi stand Jari Litmanen unter anderem bei Spitzenklubs wie Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona und dem FC Liverpool unter Vertrag, aber auch in der Bundesliga schnürte der 137-fache finnische Nationalspieler seine Schuhe. Für Hansa Rostock absolvierte er im Jahr 2005 insgesamt 13 Bundesligaspiele und stand einmal im DFB-Pokal auf dem Rasen. Für eine Teilnahme an einem großen Turnier hat es für den offensiven Mittelfeldspieler mit Finnland allerdings nie gereicht.

2. Guti (Spanien)

Guti
Guti / Denis Doyle/GettyImages

Auf Vereinsebene ging der Name Guti im sonst so glamourösen Kader von Real Madrid oft unter, doch der offensive Mittelfeldspieler galt als wahrer Zauberer mit dem Ball. Seine Torvorlagen sorgten regelmäßig für Staunen und ungläubiges Kopfschütteln. Von der Jugend bis zu den Profis verbrachte José María Gutiérrez Hernández fast seine gesamte Karriere bei den Königlichen. Mit Real gewann er fünfmal die spanische Meisterschaft und dreimal die Champions League. Zum Abschluss seiner Karriere spielte er in der Türkei für Besiktas Istanbul. In insgesamt 584 Profispielen gab er 108 Torvorlagen. Für die spanische A-Nationalmannschaft kam Guti 14 Mal zum Einsatz - allerdings nie bei einem großen Turnier. Besser lief es für Guti dagegen in den spanischen U-Mannschaften. Mit der U21 gewann er 1998 den Titel bei der Europameisterschaft, mit der U18 im Jahr 1995.

3. Sir Kenny Dalglish (Schottland)

Kenny Dalglish of Scotland
Kenny Dalglish (rechts) / Simon Bruty/GettyImages

Sir Kenny Dalglish war während seiner aktiven Karriere als Profi sowohl für Celtic Glasgow als auch für den FC Liverpool aktiv. Insgesamt 501 Mal trug der Mittelstürmer das Trikot der Reds und erzielte dabei 163 Tore. Für sein Heimatland Schottland ist Dalglish 102 Mal aufgelaufen und hat dabei 30 Länderspieltore erzielt. Während er mit den Schotten nie an einer Europameisterschaft teilnahm, konnte sich Dalglish zumindest mit acht WM-Teilnahmen (1974, 1978, 1982) und zwei Toren trösten.

4. Dejan Savicevic (Jugoslawien)

Dejan Savicevic
Dejan Savicevic / Alessandro Sabattini/GettyImages

Dejan Savicevic gilt als einer der größten Fußballer, die der Balkan je hervorgebracht hat. Seine Glanzzeit erlebte er beim AC Mailand in der Serie A, wo er sich den Spitznamen "Il Genio", das Genie, verdiente. Für die Rossoneri erzielte er in 144 Pflichtspielen 34 Tore. 50 weitere Treffer bereitete er vor. Unter seinen weiteren Profi-Stationen sind Roter Stern Belgrad und Rapid Wien. Für die jugoslawische Nationalmannschaft trug Savicevic in 57 Länderspielen das Trikot auf dem Rasen und war dabei 20 Mal als Torschütze erfolgreich. Eine EM-Teilnahme blieb ihm verwehrt. Savicevic nahm hingegen an zwei Weltmeisterschafts-Endrunden teil (1990 und 1998). Bei beiden Turnieren traf er mit Jugoslawien auf Deutschland.

5. Roy Keane (Irland)

Roy Keane
United-Legende Roy Keane / Laurence Griffiths/GettyImages

Roy Keane war in der wohl erfolgreichsten Zeit von Manchester United der Kapitän des Teams und galt als wahrer Aggressive Leader. Neben seiner kompromisslosen Spielweise ist er immer als Führungsspieler vorangegangen. Dabei schoss er auch das eine oder andere Mal über das Ziel hinaus. Mit Manchester United gewann er unter anderem sieben Mal die englische Meisterschaft und ein Mal die Champions League. Für Irland bestritt Kean 67 Länderspiele, vier davon bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA. An einer Europameisterschaft nahm er hingegen nie teil.

6. Ian Rush (Wales)

Ian Rush
Ian Rush / Getty Images/GettyImages

Ian Rush ist nach wie vor der Rekordtorschütze des FC Liverpool. Seine 336 Tore erzielte er in 649 Spielen für die Reds. Weitere Stationen des Walisers auf Vereinsebene waren Leeds United, Newcastle und Juventus Turin. Für sein Heimatland bestritt der Mittelstürmer 73 Länderspiele (28 Tore). An einer EM oder WM nahm Rush allerdings nie teil.

7. Roberto Baggio (Italien)

Roberto Baggio
Roberto Baggio / Etsuo Hara/GettyImages

Klingt komisch, ist aber wahr. Roberto Baggio hat noch nie das italienische Trikot bei einer Europameisterschaft getragen. In Italien gilt Baggio als Legende und wurde 1993 als Spieler von Juventus Turin zum Weltfußballer gewählt und mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. Während er 16 Einsätze bei Weltmeisterschaften vorzuweisen hat, blieb ihm eine Teilnahme an einer Europameisterschaft in seiner langen Karriere verwehrt. Auf Vereinsebene spielte Baggio neben Juve unter anderem auch für die beiden großen Mailänder Vereine Inter und AC.

8. Ryan Giggs (Wales)

Ryan Giggs
Ryan Giggs / Alex Livesey/GettyImages

Aus der Jugend von Manchester United stieg Ryan Giggs zur Legende auf. Unglaubliche 963 Spiele hat Giggs für die Red Devils bestritten und dabei alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. 13 englische Meistertitel sind nur ein Teil der großen Karriere des Walisers. Mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes lief es für den in Cardiff geborenen Stürmer dagegen nicht so rund. Für eine Teilnahme an einem großen Turnier hat es für Giggs mit Wales nie gereicht. Insgesamt 64 Länderspiele stehen für den heutigen Besitzer von Salford City zu Buche.

9. Ferenc Puskas (Ungarn)

Ferenc Puskas
Ferenc Puskas / Robert Stiggins/GettyImages

Kurioserweise hat der wohl größte Spieler der ungarischen Fußballgeschichte nie an einer Europameisterschaft teilgenommen. Mit Ungarn galt er bei der WM 1954 als Favorit und scheiterte als Kapitän mit seinem Team im legendären Finale von Bern an Deutschland. Für Real Madrid bestritt er insgesamt 231 Spiele, bei der Weltmeisterschaft 1962 sogar drei Partien für Spanien. In Ungarn und bei Real genießt Puskas Legendenstatus. Ihm zu Ehren wird der FIFA-Puskas-Award für das schönste Tor einer Saison verliehen.

10. Alfredo di Stefano (Spanien)

Alfredo Di Stefano
Alfredo Di Stefano / Central Press/GettyImages

Eine weitere Real-Legende ist Alfredo di Stefano. Der in Buenos Aires geborene di Stefano bestritt sechs Länderspiele für sein Heimatland, weitaus öfter trug der Offensivspieler jedoch das Trikot der spanischen Seleccion. In 31 Länderspielen für Spanien traf di Stefano 23 Mal ins Schwarze und gehörte 1962 zum spanischen Aufgebot bei der Weltmeisterschaft. Dort kam er jedoch im Alter von 34 Jahren nicht mehr zum Einsatz. Für Real Madrid erzielte er in 356 Spielen 271 Tore. Ihm zu Ehren wurde bei Real das Stadion der zweiten Mannschaft nach ihm benannt.