Eigentor entscheidet Partie: Deutschland unterliegt Frankreich knapp

Hummels war der Unglücksrabe des Abends
Hummels war der Unglücksrabe des Abends / Matthias Hangst/Getty Images
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Deutschland hat sein EM-Auftaktspiel gegen Frankreich verloren. In der Münchener Allianz Arena unterlagen Jogis Jungs dem amtierenden Weltmeister knapp mit 0:1.

Tor:
0:1 Hummels (20., Eigentor)


Schon vor Anpfiff hatte es den ersten Aufreger der Partie gegeben, denn ein Umweltaktivist von Greenpeace flog mit einem Paraglider in die Allianz Arena ein. Dabei verhaspelte er sich in einem Seil der TV-Kameras, geriet ins Straucheln und wäre beinahe in die Zuschauerränge geflogen. Greenpeace wollte mit der Aktion gegen DFB-Sponsor Volkswagen und seine Diesel- und Benzinautos protestieren.

Auf dem Rasen ging es danach ähnlich rasant ab, die DFB-Elf hielt in den Anfangsminuten erstaunlich gut mit und verzeichnete sogar leicht mehr Ballbesitz. Doch dann trat das altbekannte Problem der Nationalmannschaft auf: Trotz viel Ballbesitz kamen nur selten gefährliche Torraumszenen dabei herum.

Hummels trifft ins eigene Tor

Die Equipe Tricolore zeigte unserer Elf, wie man es besser macht. Nach einer kurzen, aber effektiven Druckphase verlagerte Pogba per traumhaftem Außenristpass die Seite, Hernandez flankte scharf in die Mitte, wo Hummels vor dem einschussbereiten Mbappé retten wollte, die Kugel aber ins eigene Tor drosch. Auch Kimmich, der viel zu weit von Hernandez wegstand, sah in dieser Szene alles andere als gut aus.

Mats Hummels, Manuel Neuer
Hummls lässt Neuer keine Chance / Alexander Hassenstein/Getty Images

Das DFB-Team hatte im Anschluss durch Müller und Gündogan zwei passable Gelegenheiten, um noch vor dem Halbzeitpfiff auszugleichen, doch die Abschlussschwäche zog sich mal wieder durch das deutsche Spiel.

Rabiot trifft den Pfosten, Deutschland verballert Chancen

Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte Frankreich fast für die frühe Entscheidung gesorgt: Nach einem Konter tauchte Rabiot vor Neuer auf und entschied sich für den eigenen Abschluss, anstatt zum völlig frei stehenden Griezmann zu passen - der Juve-Star traf nur den Pfosten. Glück für die deutsche Nationalmannschaft, für die diese Szene aber ein kleiner Weckruf war.

Im Anschluss erhöhten Müller und Co. deutlich die Schlagzahl, das französische Team wurde phasenweise in den eigenen Strafraum gedrückt. Doch Gnabry, Gosens und Havertz brachten den Ball einfach nicht im Tor von Lloris unter, immer wieder war ein gegnerisches Bein dazwischen, um zu stören.

Robin Gosens
Deutschland traf das Tor einfach nicht / Matthias Hangst/Getty Images

Die Drangphase der Deutschen wurde jäh unterbrochen, als Pavard für einige Minuten behandelt werden musste. Danach fand die DFB-Elf nicht mehr das Gaspedal und Frankreich konnte über den pfeilschnellen Mbappé mehr und mehr gefährliche Konter fahren. Zweimal hatten die Franzosen den Torschrei bereits auf den Lippen, doch sowohl beim Tor von Mbappé als auch beim Treffer von Benzema lag vorher eine knappe Abseitsposition vor - somit blieben die Deutschen theoretisch im Spiel.

Warum nur theoretisch? Weil sie sich in der Schlussphase keine echte Chance herausspielen und das Tor von Lloris nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen konnten. Frankreich brachte den knappen Vorsprung im Stile eines Weltmeisters abgeklärt über die Zeit und sicherte sich zum Auftakt drei enorm wichtige Punkte. Deutschland steht dagegen schon unter Druck und muss am kommenden Samstag gegen Portugal unbedingt etwas Zählbares mitnehmen.

Unsere Jungs spielten zwar alles andere als schlecht und waren über weite Strecken spielerisch auf Augenhöhe mit den Franzosen, doch die fehlende Durchschlagskraft, gepaart mit ein wenig Pech im Abschluss, macht in solchen Spielen nun einmal den Unterschied. Im letzten Drittel bleibt nach wie vor Vieles Stückarbeit.

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