Thiago Silva stichelt gegen PSG und steht vor Chelsea-Verlängerung

Völlig niedergeschlagen verlässt Thiago Silva den Platz. Nur eine Stunde erfüllte sich sein Traum vom Champions-League-Triumph.
Völlig niedergeschlagen verlässt Thiago Silva den Platz. Nur eine Stunde erfüllte sich sein Traum vom Champions-League-Triumph. / Marc Atkins/Getty Images
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Im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 36 Jahren hat Thiago Silva seinen Lebenstraum vom Champions-League-Sieg endlich erfüllt. Dabei saß der Brasilianer nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Hälfte eins völlig aufgelöst und enttäuscht auf der Bank. Tränen und Triumphe sind zwei Dinge, die seine Karriere in zwei Stichworten beschreiben. Der Innenverteidiger war schließlich schon häufiger auf dem Boden, wie beispielsweise nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit Paris gegen die Bayern.


Thiago Silva und Thomas Tuchel dürften dem Champions-League-Sieg mit einer besonderen Genugtuung gefeiert haben. Beide haben schließlich gemeinsam, dass sie von ihrem Ex-Klub Paris Saint-Germain vor die Tür gesetzt wurden. Wie der Brasilianer zugibt, war das Verhältnis zwischen ihm und dem Ligue-1-Klub aber bereits in den Jahren zuvor gereizt.

Thiago Silva wettert gegen PSG: "Haben immer versucht einen Schuldigen zu finden"

"Jedes Mal wenn Paris ausschied, versuchten die Leute, einen Schuldigen zu finden. Und das war immer ich. Es ist schade, ich habe wirklich alles gegeben", stichelt er gegenüber den TV-Sender RMC Sport.

Es muss schon frustrierend sein, wenn ein Klub wie der PSG, der rund 400 Millionen Euro in Mbappé und Neymar investiert hat, Jahr für Jahr kurz vor dem Ziel scheitert. Bei diesen Ausgaben ist es irgendwo logisch, dass der Klub einen Sündenbock braucht, wenn es mal wieder nicht geklappt hat. Nach der vergangenen Spielzeit hat es Thiago Silva getroffen, der trotz seines Alters eigentlich immer Leistung gebracht hat.

An Weihnachten ging es dann Trainer Thomas Tuchel an den Kragen, wenngleich alle Titelchancen prinzipiell in Takt waren. Dies sagt schon einiges über den Charakter dieses Vereines aus. Gebracht hat es am Ende alles nichts, zumal der Klub sowohl in der Meisterschaft als auch in der Königsklasse leer ausging.

Thiago Silva zeigt sich versöhnlich: "An der Zeit, Anerkennung auszusprechen"

Für Tuchel und Thiago Silva war dies letztlich aber auch ein wenig Glück im Unglück. In der Stunde des Triumphes will der Innenverteidiger demnach auch nicht zu hart mit seinem ehemaligen Arbeitsgeber ins Gericht gehen.

"Es ist auch ein Moment, Anerkennung für das auszusprechen, was Paris für mich getan hat", sagte Silva, der allerdings auch betonte, dass er mit PSG die Champions League wohl nicht gewonnen hätte. Allerdings sei er jetzt "sehr glücklich" und hoffe, dass "Paris dort auch ankommen kann".

Nach seinem "wichtigsten Moment seiner Karriere" dankt er jedoch nicht nur Erfolgscoach Tuchel, sondern auch Frank Lampard, der im Sommer für seine Verpflichtung sorgte.

"Tuchel hat alles verändert, auch die Mentalität der Mannschaft. Aber es ist ebenso wichtig, über Lampard zu sprechen. Ohne ihn wäre es schwierig für mich gewesen, jetzt hier zu gewinnen. Vielen Dank, dass er mich unter Vertrag genommen hat", erklärt er.

Fabrizio Romano bestätigt: Thiago Silva bleibt bis 2022

Der Champions-League-Triumph muss jedoch noch lange nicht das Ende von Thiago Silva bei den Blues gewesen sein. Wie der gut informierte Transfer-Experte Fabrizio Romano auf seiner Twitter-Seite vermeldete, wird der Routinier noch mindestens ein Jahr bleiben.

"Thiago Silvas neuer Vertrag wird bald vermeldet. Der Verlängerung wurde vor Wochen zugestimmt und stand nie im Zweifel", vermeldet Romano. Eine positive Nachricht für alle Fans der Londoner. Trotz anfänglicher bedenken hat der Abwehr-Star hinlänglich bewiesen, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt.