FC Chelsea: Thiago Silva vermisste den Respekt bei PSG

Thiago Silva führte PSG lange Zeit als Kapitän auf das Feld
Thiago Silva führte PSG lange Zeit als Kapitän auf das Feld / David Ramos/Getty Images
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Im Sommer 2020 wechselte der brasilianische Abwehrchef Thiago Silva von Paris Saint-Germain zum FC Chelsea in die englische Premier League. Sein Vertrag mit den Franzosen war damals ausgelaufen und scheinbar gab es wenig Mühe seitens des Klubs, den mittlerweile 36-Jährigen zu halten - für Silva ist dies bis heute unverständlich.

Acht Jahre lang stand Thiago Silva für PSG auch als Kapitän auf dem Platz und führte die Mannschaft zu sieben Meistertiteln und fünf nationalen Double-Erfolgen. Als sein Vertrag im Sommer 2020 auslief, ging der Innenverteidiger zum FC Chelsea, auch weil er nicht das Gefühl hatte, dass Paris ihm den nötigen Respekt zollte.

"Nicht mal für einen Euro" - Thiago Silva hakt nach

So habe sich der französische Abo-Meister schlicht nicht darum gekümmert, ob der langjährige Kapitän eventuell einen würdigeren Abschied verdient hatte oder sogar einen Verbleib in Erwägung ziehen würde.

"Sie haben mir nie etwas angeboten. Nicht einmal 'Thiago, akzeptierst du einen Euro, um bei uns zu bleiben?' Absolut nichts! Das war sehr ärgerlich", erinnert sich Thiago Silva im Interview mit FourFourTwo.

Thiago Silva bekam von Landsmann Leonardo kein Angebot
Thiago Silva bekam von Landsmann Leonardo kein Angebot / BERTRAND GUAY/Getty Images

Besonders Silvas Landsmann Leonardo, der Sportliche Leiter bei PSG, fiel eher durch Desinteresse auf, als es um Silvas Zukunft ging. Nachdem klar war, dass es den verdienten Spieler nach England ziehen würde, hätte PSG doch wenigstens für einen respektvollen Abschied sorgen können, klagt Silva.

"Selbst mitten in einer Pandemie hatten sie drei Monate Zeit, um einen Abschied zu planen, aber es wurde nichts getan. Ich war nicht nur eine Saison oder ein paar Monate da - es waren acht Jahre als Kapitän, der eine Reihe von Trophäen im Verein geholt hat. Ich hätte viel mehr Respekt verdient als das", malt der Brasilianer ein eher düsteres Bild von den zwischenmenschlichen Qualitäten in Paris.

Allerdings soll diese Episode nicht seinen Gesamteindruck von seiner Zeit in der französischen Hauptstadt trüben. "Trotzdem bin ich sehr dankbar für die Dinge, die ich dort erlebt habe. Abgesehen von der letzten Sache war ich glücklich und wurde von allen immer gut behandelt", gibt sich Thiago Silva einigermaßen versöhnlich.