BVB goes America: Das steckt hinter der USA-Reise
Borussia Dortmund hat die abgelaufene Bundesligasaison trotz einiger Schwierigkeiten auf dem vierten Tabellenplatz beendet und wird somit auch wieder in der Champions League an den Start gehen. Auch wenn die Spielzeit für den BVB nun eigentlich beendet ist, reist man noch in die USA. Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer äußerte sich nun zu dem Trip und erklärte die Beweggründe und Ziele der Schwarz-Gelben.
Borussia Dortmund hat zwar kein Pflichtspiel mehr zu bestreiten, dennoch tritt der BVB noch in mehreren Testspielen gegen andere Klubs an. Nach dem Spiel in Zwickau und Herne reist die Mannschaft nun in die USA, dort geht es nach Los Angeles. Marketing-Chef Carsten Cramer äußerte sich zu dem Trip und nannte die Beweggründe für die Reise.
"Da wir ein ambitionierter Verein sind, haben wir die Saison immer so geplant, dass womöglich das Finale im DFB-Pokal oder in einem europäischen Wettbewerb erreicht wird", erklärte Cramer im Interview mit Reviersport. Als feststand, dass wir das in diesem Jahr nicht schaffen, haben wir in enger Abstimmung mit dem Sport überlegt, was wir noch machen können, damit die Pause nicht zu lang ist und wir vielleicht noch ein paar Interessen miteinander verknüpfen können." Trotz der Reise soll allerdings der Urlaub der Profis nicht zu kurz kommen, betonte der 49-Jährige.
Die Kosten für die nur dreitägige USA-Reise sind beachtlich. Dennoch sieht der Marketing-Experte auch einen Nutzen dabei. "Wir machen das natürlich nicht nur zum Spaß. Das Geld ist das Eine, das Andere ist, in den USA präsent zu sein. Dafür muss man auch etwas tun. Und noch einmal: Wenn ich mir Aktivitäten anderer Vereine anschaue, bin ich mir sicher, dass es schlimmere Reisen für die Spieler gibt." Insgesamt wolle man sich "weiterentwickeln und Geld verdienen - diese Reise erfüllt beide Ziele".
Dass man überhaupt in die USA reist, liege Cramer zufolge zu einem großen Teil auch an US-Youngster Christian Pulisic, der sich mit der Nationalmannschaft nicht für die WM qualifizieren konnte und somit gemeinsam mit dem BVB nach Los Angeles reist. "Der europäische Fußball genießt eine große Relevanz, die US-Liga MLS ist auf dem Weg, sehr erfolgreich zu werden. Und in Christian Pulisic haben wir einen Spieler, der sich zwar leider Gottes mit seiner Nationalmannschaft nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat, der aber einer der amerikanischen Superstars im Sport ist. Deswegen ergibt es sehr viel Sinn, jetzt in diesem Sommer hierhin zu kommen."
Dass die Reise ohne den 19-Jährigen überhaupt zustande gekommen wäre, wisse Cramer nicht. Auch zur Kritik der eigenen Fans an Auslandsreisen äußerte sich Cramer verständnisvoll. "Fast alle, die für den Verein arbeiten, sind Westfalen, kommen aus der Region, und wissen, wo der Klub herkommt. Unsere internationalen Aktivitäten sind ergänzende und niemals ersetzende Maßnahmen." Dennoch gebe es auch "in anderen Ländern Menschen, die sich für Borussia Dortmund interessieren. Und wenn man die Möglichkeit hat, die Menschen mit solchen Reisen zu erreichen, ist das absolut okay."
Aktuell ist in Dortmund derweil eine große Euphoriewelle ausgebrochen. Der Wechsel von Trainer Lucien Favre zum BVB ist seit Dienstag offiziell. Der Schweizer kehrt von der OGC Nizza aus Frankreich zurück in die Bundesliga und übernimmt dort nach Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach seinen dritten Klub.