Hamann mit scharfem Urteil zur Schlotterbeck-Schelte

In seiner Kolumne nahm sich Sky-Experte Didi Hamann den Dortmunder Vorfall des Mittwochabends an und kritisierte BVB-Star Nico Schlotterbeck für seine aufsehenerregenden Aussagen scharf. Der Ex-Profi sieht nun Kovac in der Pflicht.
Dietmar Hamann
Dietmar Hamann / Tim Clayton/GettyImages
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Nach dem enttäuschenden Champions-League-Abend am Mittwoch, als Borussia Dortmund gegen den norwegischen Außenseiter FK Bodø/Glimt nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam, holte Abwehrchef Nico Schlotterbeck zum großen Rundumschlag aus und kritisierte die eigenen Mitspieler scharf. Vor allem die Einwechselspieler der Borussen bekamen ordentlich ihr Fett weg.

Die Kritik von Schlotterbeck zog im Nachgang teils hohe Wellen, fand aber durchaus auch Zuspruch in den eigenen Reihen. So stärkte etwa BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl dem Abwehrspieler in seiner Kritik den Rücken.

Hamann verurteilt Schlotterbeck-Kritik, ABER...

Deutlich weniger Zuspruch für seine Vorgehensweise erhielt Schlotterbeck nun von TV-Experte Dietmar Hamann. In seiner Sky-Kolumne äußerte sich der frühere Nationalspieler mit kritischen Worten zu der Schlotterbeck-Schelte gegen die Teamkollegen. Allerdings musste Hamann dem Dortmunder auch Recht geben.

"Die deutlichen Worte von Nico Schlotterbeck, dass er die Einwechselspieler so kritisiert, das steht einem Spieler nicht zu [...] Du musst aufpassen, dass die Mannschaft nicht auseinanderdividiert wird durch solche Aussagen."

Didi Hamann über Schlotterbeck-Kritik

"Die deutlichen Worte von Nico Schlotterbeck, dass er die Einwechselspieler so kritisiert, das steht einem Spieler nicht zu.", kritisierte Hamann den Abwehrchef des BVB mit gewohnt klaren Worten. "Wir wollen zwar, dass Spieler immer Klartext sprechen, aber diese Wortwahl ist grenzwertig. Du musst aufpassen, dass die Mannschaft nicht auseinanderdividiert wird durch solche Aussagen", mahnte der 52-Jährige.

Hamann weiter: "Die Spieler, die ins Spiel reingekommen sind, hat er durch seine Aussagen mehr oder weniger persönlich angegriffen. Da muss man immer vorsichtig sein."

Nico Schlotterbeck holte nach dem Champions-League-Spiel am Mittwoch zum Rundumschlag aus
Nico Schlotterbeck holte nach dem Champions-League-Spiel am Mittwoch zum Rundumschlag aus / BSR Agency/GettyImages

"Was er gesagt hat, da kann man ihm aber wenig widersprechen. Insbesondere bei der Qualitätsfrage stimme ich mit ihm überein."

Hamann gibt Schlotterbeck recht

Allerdings gibt es für den Sky-Experten in dieser Diskussion auch ein gewaltiges ABER. Hamann ließ ebenfalls deutlich durchblicken, dass Schlotterbeck im Kern seiner Aussagen durchaus Recht habe, unabhängig von der Art und Weise, wie er dieser Kritik am Mittwochabend Luft gemacht hatte. "Auf der anderen Seite zeigen seine Worte aber, wie viel ihm am Erfolg der Dortmunder liegt. Was er gesagt hat, da kann man ihm aber wenig widersprechen. Insbesondere bei der Qualitätsfrage stimme ich mit ihm überein", so Hamann.

Auch wenn Schlotterbeck mit dem, was er gesagt hat, in den Augen von Didi Hamann durchaus recht hatte, kritisierte Hamann in erster Linie also die Art und Weise, wie es kommuniziert wurde, und sieht nun BVB-Trainer Niko Kovac in der Pflicht, darauf zu reagieren.

Hamann sieht BVB-Coach gefragt

Angesichts der zuletzt anhaltenden sportlichen Rückschläge und der sich nun entladenden Frustration bei einem Starspieler wie Nico Schlotterbeck, ahnt Hamann einen unruhigen Jahresausklang für den BVB.

"Intern wird Niko Kovac die Kritik von Schlotterbeck [...] sicherlich ansprechen. Das muss er sogar, das kann er nicht einfach so stehen lassen", so Hamann. Und der frühere Bundesliga- und Premier-League-Profi hatte noch einen Rat parat: "Dann wäre es aber auch mal an der Zeit, dass Kovac die Mannschaft zusammentrommelt und sich die Spieler untereinander die Meinung sagen."

Geht es nach Didi Hamann ist nun Niko Kovac dringend gefordert
Geht es nach Didi Hamann ist nun Niko Kovac dringend gefordert / INA FASSBENDER/GettyImages

"Es geht ja darum, dass die Spieler untereinander ehrlich miteinander sind", erklärte Hamann diesbezüglich. Und weiter: "Das wäre auch hilfreich in dieser Phase, in der man aus dem Pokal geflogen ist und eine super Ausgangsposition in der Champions League leichtfertig verspielt hat. Die Spieler sollten sich intern einmal richtig die Meinung sagen und dann nach vorne gucken."


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