Warum spielt Raphael Guerreiro nicht für Frankreich?

Raphael Guerreiro hat sich für Portugal entschieden
Raphael Guerreiro hat sich für Portugal entschieden / Will Palmer/Allstar/GettyImages
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Raphael Guerreiro klingt portugiesisch, spielt portugiesisch und ist auch Nationalspieler der Iberer. Demnach würde man gar nicht annehmen, dass es eigentlich erstaunlich ist, dass der Bayern-Star für Portugal spielt. Tatsächlich würde für den 29-Jährigen aber auf den ersten Blick viel mehr dafür sprechen, für Frankreich aufzulaufen. Wir sehen uns an, warum das so ist und warum Guerreiro trotzdem pro Portugal entschieden hat.

Bayern-Profi Raphael Guerreiro wurde im Jahr 1993 in Le Blanc-Mesnil, einer nordöstlich von Paris gelegenen französischen Stadt, geboren. Der begnadete Fußballer ist in Frankreich aufgewachsen und durfte sich im Jahr 2006 dem Institut National du Football de Clairefontaine anschließen. Dieses ist das Leistungszentrum des Französischen Fußballverbandes FFF. 2009 ging es für ihn in die Junioren-Abteilung des SM Caen, wo er zum Profi wurde, ehe er von 2013 bis 2016 für den FC Lorient kickte.

Guerreiro lebte nie in Portugal und hat auch nie für einen portugiesischen Verein gespielt, zumal er 2016 ja auch schon nach Deutschland wechselte. Warum also hat sich der Linksverteidiger und Mittelfeldspieler nicht für Frankreich entschieden?

Guerreiro erklärt Entscheidung: "Haben zu Hause immer Portugal unterstützt"

Tatsächlich ist Raphael Guerreiro der Sohn einer Französin und eines Portugiesen. Obwohl auch zu Hause stets französisch gesprochen wurde, hat die Verbindung zu seinem Vater jedoch ausgereicht, damit sich der Sprössling für Portugal entschied.

"Ich habe immer gesagt, ich werde für Portugal spielen, wenn ich die Wahl habe. Auch zu Hause haben wir schon immer Portugal unterstützt, niemals Frankreich", erklärte er einst gegenüber der AZ. Sieht also ganz so aus, als hätte der Vater im Hause Guerreiro einen enormen Einfluss darauf gehabt, was den Fußball betrifft. "Ich spiele für Portugal, weil ich alles für ihn tun will", bestätigte auch der Sohn.

Zudem ist die Entscheidung für Portugal aber wohl auch ein wenig Schicksal gewesen. Schließlich sollte er als Jugendspieler für eine französische Jugendnationalmannschaft nominiert werden. Dann brach er sich jedoch ein Bein und es kam zu keiner Berufung. Wenig später wurde dann Portugal auf Guerreiro aufmerksam, der im Jahr 2013 für die U21 debütierte und ein Jahr später A-Nationalspieler wurde.

Gelohnt hat sich seine Entscheidung für Portugal durchaus. Immerhin hat der Linksfuß 64 A-Länderspiele absolviert und ist 2016 als Stammspieler Europameister geworden. Zwar wären mit Frankreich ähnliche Erfolge möglich gewesen, jedoch weiß niemand, ob er auch nur ansatzweise 64 Spiele absolvieren hätte dürfen. Demnach gibt es für Guerreiro auch nichts zu bereuen.