Trotz Rückendeckung von Keller: Löw-Trennung angeblich "noch nicht vom Tisch"

Der Bundestrainer steht unter besonderer Beobachtung: Darf Joachim Löw wirklich weitermachen?
Der Bundestrainer steht unter besonderer Beobachtung: Darf Joachim Löw wirklich weitermachen? / Soccrates Images/Getty Images
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Auch nach der 0:6-Niederlage gegen Spanien wird Joachim Löw die deutsche Nationalmannschaft trainieren. Wie BILD erfahren haben will, sollen sich die kritischen Stimmen innerhalb des DFB allerdings mehren.

In der Öffentlichkeit wurde Joachim Löw bereits nach dem Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft 2018 angezählt, abgeklungen sind die Stimmen seither kaum. Besonders seit dem Wiederbeginn der Länderspiele im September werden sie wieder lauter. Die Kritiker diskutieren einerseits nach über 18 Monaten weiter darüber, ob es richtig war, Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft zu streichen und kritisieren andererseits Löws Gedankenspiele bezüglich einer Dreierkette sowie die Zusammenstellung des Kaders.

Vom DFB genießt der 60-jährige Bundestrainer in der Öffentlichkeit weiterhin den vollen Rückhalt. Zwar hatte Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung betont, dass auch Löw sich "an Ergebnissen messen lassen" müsse, eine Entscheidung über seine Zukunft werde jedoch erst nach der Europameisterschaft, die im kommenden Jahr stattfinden wird, getroffen.

Davon wollte Bierhoff auch nicht nach dem Debakel gegen Spanien am Dienstagabend abweichen. Das Vertrauen in Löw sei "vollkommen da", versicherte er laut kicker, "daran ändert auch dieses Spiel nichts". Wenig überraschend wurde daher am Mittwoch berichtet, dass Löw nach einem Krisengipfel mit Bierhoff, Co-Trainer Marcus Sorg und Verbandspräsident Fritz Keller Bundestrainer bleiben wird.

Löw-Trennung angeblich "noch nicht vom Tisch"

Nach Informationen der BILD soll das DFB-Lager hinter den Kulissen aber ein weniger harmonisches Bild abgeben als in der Öffentlichkeit: "Mittlerweile hören wir, dass es auch beim DFB andere Stimmen gibt rund um dieses Thema", sagte Sportchef Matthias Brüggelmann während der Sendung "Reif ist live". Eine Trennung von Löw sei "noch nicht vom Tisch".

Löw steht bis 2022 beim DFB unter Vertrag, verlängert hatte er sein Arbeitspapier noch vor der WM in Russland. Trotz der zahlreichen medialen Kritik gibt sich der 60-Jährige kämpferisch und mit Blick auf die Europameisterschaft durchaus positiv. Dennoch scheint offen, ob er nach dem Turnier weitermachen darf.