Löw bleibt Bundestrainer – DFB-Präsident Keller nimmt Stellung zum Debakel gegen Spanien

Jogi Löw bleibt Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. DFB-Präsident Fritz Keller hat eine Stellungnahme veröffentlicht
Jogi Löw bleibt Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. DFB-Präsident Fritz Keller hat eine Stellungnahme veröffentlicht / Alex Grimm/Getty Images
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In einer Krisensitzung haben die Verantwortlichen des DFB entschieden, dass Jogi Löw trotz des Debakels gegen Spanien Bundestrainer bleibt. Präsident Fritz Keller hat derweil zum 0:6 Stellung bezogen.

Nach Informationen der Bild saßen am Mittwoch bei einer Zwischenlandung am Flughafen in München Bundestrainer Jogi Löw, Co-Trainer Marcus Sorg, DFB-Präsident Fritz Keller und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff zusammen. Bei der Sitzung wurde die Blamage in Spanien analysiert, zudem ging es um die Zukunft - auch um die des Bundestrainers.

Personelle Konsequenzen wurden aber keine gezogen: Löw wird weder beurlaubt noch zurücktreten, sondern Bundestrainer bleiben. Die sportliche Leitung wolle das Spanien-Spiel in den kommenden Tagen sacken lassen und danach gemeinsam mit der Aufarbeitung beginnen.

Stellungnahme von DFB-Präsident Fritz Keller

Auf seiner Website veröffentlichte der DFB zudem eine Stellungnahme von Fritz Keller. "Wir haben gestern in Sevilla einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat", wird der DFB-Präsident zitiert. "Ich war nach Abpfiff in der Kabine und habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt. Aber auch den Willen, diesen Eindruck zu korrigieren." Keller schlug dann ein wenig in die gleiche Kerbe wie Löw bereits am Mittwochabend und sprach davon, dass die Niederlage "gründlich analysiert" werden müsse und "die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden".

Dann könne "unsere junge Mannschaft an diesem herben Rückschlag wachsen", sagte Keller weiter. "Wir haben uns bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen. Dieser Weg kann, wie man gestern gesehen hat, der steinigere sein und auch zu schmerzhaften Niederlagen führen."

"Junge Mannschaft" mit fast 27 Jahren im Schnitt?

Weshalb der DFB allerdings ständig von einer "jungen Mannschaft" spricht, ist nicht so recht nachvollziehbar. In der Startelf stand kein Spieler unter 24, auch eingewechselt wurde kein Spieler unter 23 Jahren. Die meisten agieren bereits viele Jahre auf hohem Niveau, neun von den elf Startern spielen Champions League. Der Altersschnitt betrug 26,73 Jahre und war damit um genau drei Jahre höher als beim Gegner aus Spanien.

Am Ende richtete Keller den Blick bereits wieder nach vorne. Es gehe darum, "eine starke Mannschaft zu formen für die nächsten drei großen Turniere: die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die WM 2022 und die EM im eigenen Land 2024."