Rummenigge zählt Bayern-Stars an: "Indianer", die denken, sie wären "Häuptlinge"

  • Rummenigge kritisiert die zu vielen Pseudo-Leader im FCB-Kader
  • Thomas Müller reagiert auf die brisanten Aussagen
  • Harry Kane soll helfen, die Hierarchie wieder herzustellen
Karl-Heinz Rummenigge hat die Münchner Pseudo-Leader angezählt
Karl-Heinz Rummenigge hat die Münchner Pseudo-Leader angezählt / Pool/GettyImages
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Im Rahmen einer Auszeichnung bei den Sport Bild Awards hat Karl-Heinz Rummenigge Aussagen getätigt, die bei den Bayern-Profis noch zu Gesprächsstoff sorgen dürften. Der frühere Vorstandsvorsitzende kritisierte das Hierarchie-Gefüge des Teams in den letzten Jahren und ist sich sicher, dass Harry Kane einiges bewirken kann.

Bayerns Rekordeinkauf Harry Kane soll insbesondere für die Tore sorgen, die seit dem Lewandowski-Abgang hier und da gefehlt haben. Karl-Heinz Rummenigge erhofft sich vom 30-Jährigen allerdings mehr als nur eine große Treffer-Zahl. "Wir haben in den letzten Jahren ein bisschen die Hierarchie verloren. Und ich glaube, Harry wird dazu beitragen, dass die Hierarchie schnell zurückkommt", so Rummenigge. "Dass wir dann ein paar weniger Häuptlinge haben. Aber auch einige Indianer, die vorher geglaubt haben, dass sie Häuptlinge sind", ließ er eine Aussage mit Knall-Effekt folgen.

Zwar nannte der frühere Vorstandsvorsitzende keine Namen, jedoch dürfte sich der ein oder andere auf etwas unbequeme Art und Weise angesprochen fühlen. Hierzu könnte mitunter Joshua Kimmich zählen, der als Leader der Zukunft gilt, jedoch mit seinem Überergeiz und seinen forschen Ansagen an Mitspielern und Trainern nicht immer gut ankommt.

BILD-Informationen zufolge ergreift auch Leon Goretzka in der Kabine gerne das Wort, hat sich mit seinen mangelnden Leistungen in der vergangenen Rückrunde aber selbst geschwächt. Der 28-Jährige müsste auf dem Platz noch mehr Leistung und Verantwortung übernehmen, um als Häuptling durchzugehen.

Zudem werden im BILD-Bericht noch Serge Gnabry, Leroy Sané, Kingsley Coman und Benjamin Pavard genannt. Das Quartett gilt als Wortführer der jungen deutschen bzw. französischen Clique, weshalb ihr Wort in der Kabine Gewicht hat. Auf dem Platz konnten die genannten Spieler aber insbesondere in schwierigen Phasen zu selten voran gehen.

Müller widerspricht Rummenigge nicht

Zustimmung erhielt Rummenigge im Rahmen der Preisverleihung im Übrigen von Thomas Müller, der ebenfalls ausgezeichnet wurde. "Das kann man schon so sehen", äußerte sich der 33-Jährige in Bezug auf die Hierarchie-Debatte. Haben die Bayern also wirklich zu viele Pseudo-Leader? Die Situation in der vergangenen Rückrunde hat das gewissermaßen unumgänglich gemacht. Nach der Verletzung von Manuel Neuer und der häufigen Bank-Degradierung von Thomas Müller mussten andere Spieler das Zepter übernehmen.

In der neuen Hierarchie sollen Manuel Neuer, Thomas Müller und Harry Kane die Chefs werden. Da Neuer noch verletzt ist und Müller häufig auf der Bank sitzen wird, könnte einiges am Engländer hängen bleiben. Dieser soll sich den Respekt in der Kabine bereits gesichert haben und mit seiner "demütigen Leader-Persönlichkeit" gut ankommen. Man darf sich aber auch sicher sein, dass sich ein Kimmich nicht mit einer "Indianer"-Rolle zufrieden geben wird und weiter voran geht. Selbst wenn das wohl dem ein oder anderen nicht so schmeckt.


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