Real Madrid: Der fünfte Anlauf des Martin Ödegaard - Ausgerechnet mit Carlo Ancelotti

Will sich bei Real endlich nachhaltig durchsetzen: Martin Ödegaard
Will sich bei Real endlich nachhaltig durchsetzen: Martin Ödegaard / Eurasia Sport Images/Getty Images
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In drei Tagen läuft das Leihgeschäft des FC Arsenal mit Real Madrids Norweger Martin Ödegaard aus. Und entgegen den Wunschvorstellungen der Londoner wird der 22-Jährige nicht bei den Gunners bleiben - sondern (vorerst) wieder zurück nach Madrid kehren. Ausgerechnet zu Trainer Carlo Ancelotti.


Nach den überwiegend positiven Eindrücken, die Ödegaards Auftritte in der Rückrunde der letzten Premier League-Saison hervorgerufen haben, wären die Gunners durchaus bereit gewesen, für eine feste Verpflichtung des Norwegers auch etwas tiefer in die Kasse zu greifen.

"Real hat klargemacht, mich zurückhaben zu wollen!"

Doch daraus wird nichts, wie jetzt Ödegaard selbst gegenüber dem norwegischen TV-Sender TV 2 bestätigte: "Die Situation ist so, dass ich ein Spieler von Real Madrid bin und zurückkehren werde, um dort in anderthalb Wochen die Saisonvorbereitung zu beginnen. Madrid hat klargemacht, mich zurückhaben zu wollen. Von daher wird es der Moment sein, um zurückzukehren, wenn das Training dort wieder beginnt." (via realtotal.de)

Es wird für Ödegaard schon die zweite Rückkehr ins Bernabéu-Stadion binnen eines Jahres. Im Sommer vergangenen Jahres beendeten die Madrilenen, nicht zuletzt auch auf Drängen des damaligen Chef-Coaches Zinédine Zidane, das eigentlich für zwei Jahre vorgesehene Leihgeschäft mit Liga-Rivale Real Sociedad.

Doch in der Folge kam Ödegaard erneut nicht zu den erhofften Einsatzzeiten - und nahm deshalb im Winter dieses Jahres das Angebot aus London dankend an. Klappt es für den jungen Skandinavier nun im insgesamt fünften Anlauf bei den Weißen?

Leihen pflastern Ödegaards Weg bei Real Madrid

2015 wurde Ödegaard, unter dem Versprechen, eines der größten Talent weltweit zu sein, vom norwegischen Erstligisten Stromsgodset IF für die Filialmannschaft der Königlichen, Real Madrid Castilla, für bemerkenswerte 2,8 Millionen Euro verpflichtet. Zu diesem Zeitpunkt war Ödegaard gerade einmal 16 Jahre alt.

Zwei Jahre lang verweilte Ödegaard bei Reals "Zweiter", bis er im Winter 2017 zu den Profis hochgezogen wurde. Da er für die erste Mannschaft der Königlichen jedoch noch nicht wirklich in Frage kam, wurde er bereits wenige Tage später zum ersten Mal verliehen.

Nach eineinhalb Jahren beim holländischen Erstligisten SC Heerenveen wurde Ödegaard im Sommer 2018 an Heerenveens Liga-Konkurrenten Vitesse Arnheim verliehen, wo er ein Jahr spielte.

Im Sommer 2019 folgte dann die auf ein Jahr verkürzte Leihe zur Real Sociedad aus San Sebastián, der sich schließlich, nach einer Hinrunde ohne Einsatzzeiten bei Real, die Rückrunde der vergangenen Spielzeit im Emirates Stadium des FC Arsenal anschloss.

Ödegaard in Ancelottis Augen nur ein "PR-Gag"!

Kurioserweise kehrt Ödegaard nun genau zu dem Real-Trainer zurück, der am Bernabéu-Stadion schon vor sechs Jahren der Cheftrainer der Profis war - und damals so gar nichts mit dem jungen Norweger anfangen konnte.

Rückblick: am letzten Spieltag der Saison 2014/15 wird Ödegaard beim unbedeutenden Heimspiel der Königlichen (die in dieser Spielzeit ohne Titel bleiben sollten) gegen den FC Getafe (7:3) in der 58. Spielminute für Cristiano Ronaldo eingewechselt.

Martin Odegaard, Cristiano Ronaldo
Großer Moment für Martin Ödegaard: Gegen den FC Getafe wird er für Cristiano Ronaldo eingewechselt / Denis Doyle/Getty Images

Für Carlo Ancelotti sollte das kleine Stadtderby das vorerst letzte Spiel als Real-Coach sein. Vielleicht auch deshalb plauderte der Italiener in seiner kurze Zeit später veröffentlichten Biographie ("Quiet Leadership") recht unverblümt über die Hintergründe des Ödegaard-Transfers.

"Wenn Florentino einen norwegischen Fußballer kauft, musst du es einfach akzeptieren. Der Präsident entschied, er müsse drei Spiele für die erste Mannschaft bestreiten. Als PR-Maßnahme. Er hätte der beste Spieler der Welt sein können, es wäre mir trotzdem egal gewesen. Weil er kein Spieler war, den ich haben wollte. Seine Verpflichtung hatte nur mit PR zu tun", schrieb Ancelotti damals.

Carlo Ancelotti
Blieb in der Saison 2014/15 ohne Titel - und musste gehen: Carlo Ancelotti / Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Damalige Ancelotti-Aussagen lassen Ödegaard kalt

Mit jenen Aussagen seines neuen, alten Trainers konfrontiert, wollte Ödegaard erst gar keine Parallelen zum heutigen Ist-Zustand aufkommen lassen.

"Ich denke, dass es vielleicht von einigen ein bisschen falsch interpretiert wurde, aber so ist es. Da mache ich mir keinen Stress. Was er sagte, war wahrscheinlich nur, dass ich ein Spieler für die Zukunft bin. Und dass man in Madrid als Trainer oft nicht so viel Spaß hat. Es war wohl eher das, was er gesagt hat, also beschäftigt mich das nicht so sehr“, zeigte sich Ödegaard gegenüber TV2 entspannt, was seine Zukunft bei den Königlichen betrifft.