RB Leipzig: Was man über den Aufsteiger in die Frauen-Bundesliga wissen sollte

  • Meistertitel und Aufstieg als Krönung einer starken Zweitliga-Saison
  • Mit großen Zielen in die Frauen-Bundesliga
  • Erstes Spiel in Red Bull Arena für Oktober angekündigt
RB Leipzig sicherte sich in der vergangenen Saison den Meistertitel in der 2. Frauen-Bundesliga und somit auch den Aufstieg
RB Leipzig sicherte sich in der vergangenen Saison den Meistertitel in der 2. Frauen-Bundesliga und somit auch den Aufstieg / Boris Streubel/GettyImages
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RB Leipzig ist es in der vergangenen Saison geglückt, als Zweitliga-Meister zum ersten Mal in die Frauen-Bundesliga aufzusteigen. Auch im Oberhaus sind die Erwartungen hoch. Das erste Highlight-Spiel in der Red Bull Arena, die Torschützenkönigin der zweiten Liga und mehr - wir haben die wichtigsten Informationen zusammengetragen, die man über den Aufsteiger wissen sollte.

Der Weg in die Frauen-Bundesliga

Es war fast wie ein Traum, in dem fast alles zusammenzupassen schien. Nach der Gründung der Frauenabteilung des RB Leipzig zur Saison 2016/17 hat es der Verein geschafft, sich durch gute fußballerische Leistungen kontinuierlich hochzuarbeiten. Wesentlicher Grund hierfür waren die gesteigerten Investionen in den Frauenfußball, die sich nun ausgezahlt haben.

Nach dem Start in der Landesliga Sachsen, in der das Team sogleich den Meistertitel samt Aufstieg einheimsen konnte, spielten die Roten Bullen drei Jahre lang in der Regionalliga, bis auch hier der Klassenaufstieg erarbeitet wurde. In der 2. Bundesliga kam Leipzig anschließend im Jahr 2022 dem Sprung in die höchste Spielklasse mit der Belegung des dritten Platzes bereits sehr nahe. Doch es sollte noch ein Jahr länger dauern, bis man sich den Aufstieg in die Frauen-Bundesliga sichern konnte.

Hasret Kayikci, Marlene Mueller
Sie schafften es überraschend bis in das Halbfinale des DFB-Pokals, dann musste sich RB Leipzig jedoch dem SC Freiburg geschlagen geben / Boris Streubel/GettyImages

Die Saison 2022/23 war für die Roten Bullen dann gleich von mehreren Highlights durchzogen. Neben dem Meistertitel ging auch die Reise im DFB-Pokal überraschend weit. Im Achtelfinale traf die Mannschaft von Trainer Saban Uzun auf Erstligist Eintracht Frankfurt. Obwohl die Adlerträgerinnen zunächst in Führung gingen, konnte Leipzig das Spiel durch einen Doppelpack von Marlene Müller drehen. Auch im Viertelfinale setzte man sich deutlich mit 6:1 gegen Erstligist SGS Essen durch, bis der Traum vom ganz großen Coup dann doch im Halbfinale platzte. Der SC Freiburg zog mit einem knappen 1:0-Sieg gegen die Roten Bullen in das Pokalfinale ein. Trotz allem blieb es ein großartiger Achtungserfolg für Leipzig, der bereits vor der Sicherung des Aufstiegs auf das Potenzial der Mannschaft hindeutete.

Der Erfolg in der Liga deutete sich schon relativ früh an. Bereits zur Saisonhälfte führte RB die Tabelle mit sieben Punkten Abstand auf Verfolger Andernach an. Am 16. April stand schließlich endgültig fest, dass die Mannschaft von Saban Uzun den großen Traum vom Aufstieg zur Realität gemacht hatte. Es war der 20. Spieltag, als der FSV-Gütersloh mit 1:2 gegen den FC Ingolstadt verlor und die RB-Frauen somit auch ohne direkten Ligaeinsatz an diesem Wochenende schon die Sektkorken knallen lassen konnten. Nur zwei Wochen später sicherte sich Leipzig dann auch endgültig den Meistertitel mit einem klaren 6:0 über Eintracht Frankfurts zweite Riege.

Der Kader für die neue Saison

RB hat sich für die kommende Spielzeit sowohl mit einigen neuen jungen Spielerinnen verstärken können wie Nina Räcke (SGS Essen), Katja Wienerroither (Grasshopper Club Zürich), Julia Magerl, Michaela Croatto (beide Sturm Graz), sowie Julia Pollak und Julia Landenberger (beide FC Bayern München). Auf der anderen Seite setzte der Verein mit der Verpflichtung der erfahrenen Sandra Starke vom VfL Wolfsburg und Stürmerin Lydia Andrade vom SV Meppen ein klares Ausrufezeichen in Richtung der anderen Bundesligisten. Die insgesamt acht Neuzugänge sollen für einen gelungenen Start in der höchsten Spielklasse sorgen.

Julia Pollak
Julia Pollak gehört zu den jungen Neuzugängen, welche die Roten Bullen zur kommenden Saison unterstützen sollen / Christof Koepsel/GettyImages

Tor:
Gina Schüller
Elvira Herzog
Eve Boettcher

Abwehr:
Frederike Kempe
Josefine Schaller
Nina Räcke
Julia Magerl
Michaela Croatto
Victoria Krug
Julia Landenberger
Fatma Sakar
Julia Pollak

Mittelfeld:
Korina Janež
Gianna Rackow
Barbara Brecht
Jenny Hipp
Luca Maria Graf
Zoé Werner

Sturm:
Katja Winerroither
Vanessa Fudalla
Sandra Starke
Lydia Andrade
Kyra Spitzner
Marlene Müller
Mia Werner

Schlüsselspielerin

Vanessa Fudalla
Besonders gefährlich, wenn sie mit ihrem starken linken Fuß abschließen kann - Torjägerin Vanessa Fudalla / Karina Hessland/GettyImages

In den Reihen der Leipziger Spielerinnen, die hauptverantwortlich für den Aufstieg in die Frauen-Bundesliga waren, befindet sich unter anderem die 21-jährige Vanessa Fudalla. Die Stürmerin avancierte in der vergangenen Saison zur besten Torschützin und holte sich sogar mit 20 geschossenen Toren bei 19 Einsätzen verdient die Torjägerinnen-Kanone der 2. Bundesliga.

Besonders treffsicher ist Fudalla mit ihrem starken linken Fuß. Sollte die Gegenspielerin einen Moment lang zögern, ist die 1,55m-große Stürmerin mit ihrer Schnelligkeit schon vorbeigezogen.
Nun will Fudalla auch in der höchsten deutschen Spielklasse auf Torejagd gehen.

Wie auch in der zweiten Bundesliga wird die 21-Jährige in diesem Jahr mit dem ebenfalls aufgestiegenen 1. FC Nürnberg erneut auf ihren Jugendverein treffen. Beim FC Bayern München stand sie ebenfalls noch vor einigen Jahren für die U17 und später auch der zweiten Mannschaft auf dem Platz. Demnach wird es zu der ein oder anderen Begegnung mit alten Bekannten kommen.

Trainer-Team

Name: Saban Uzun
Alter: 36 Jahre, geboren am 14. Mai 1987
Im Amt seit: 1. Juli 2022
Vertrag bis: 30. Juni 2024
Vorherige Stationen:
2013-2017: Cheftrainer VfL Sindelfingen Frauen
2017-2019: Cheftrainer VfL Wolfsburg II Frauen
2022: Cheftrainer RB Leipzig Frauen

Saban Uzun steht erst seit letztem Jahr als Cheftrainer der RB Frauen unter Vertrag und doch hat er es geschafft, das große Ziel vom Aufstieg zur Realität zu machen. In der Vergangenheit hat er bereits von Trainern wie Domenico Tedesco, Andreas Hinkel oder auch Thomas Tuchel gelernt. Spätestens mit RB Leipzig hat sich der 36-Jährige einen Namen gemacht und möchte die Erfolgsserie aus der letzten Saison fortsetzen.

Saban Uzun
Er will mit seiner Mannschaft die Erfolgswelle weiterreiten - Leipzig-Trainer Saban Uzun / Boris Streubel/GettyImages

An seiner Seite unterstützt die ehemalige deutsche Nationalspielerin Anja Mittag Uzun als Co-Trainerin. Durch ihre jahrelange Erfahrung als aktive Spielerinnen bei mehreren europäischen Top-Klubs kann die 38-Jährige viele Impulse an die Mannschaft abgeben.

90min-Saisonprognose

RB Leipzig kann mit dem Triumph als Zweitliga-Meister viel Schwung mit in die oberste deutsche Spielklasse bringen. Durch die vielversprechenden Verstärkungen, die eine gute Mischung aus Erfahrung und junger Energie in die Mannschaft bringen, sollte der Klassenerhalt für die Roten Bullen mehr als möglich sein. Auch der Angriff auf das Tabellen-Mittelfeld ist zu bewältigen, wenn man gegen die Gegnerinnen aus der unteren Hälfte Punkte machen kann.

Leipzig ist eine Mannschaft, die mit dem klaren Ziel aufgestiegen ist, in Zukunft auch die oberen Plätze attackieren zu wollen. Auch wenn das in der Debüt-Saison noch schwierig sein wird, ist der ein oder andere Überraschungserfolg definitiv im Bereich des Möglichen.


Nicht nur auf das erste Frauen-Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte am 17. September gegen den 1. FC Köln können die Roten Bullen sich freuen. Wie der Verein in der letzten Woche mitteilte, wird das Duell mit Vize-Meister und DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg zum ersten Mal in der Red Bull Arena stattfinden. Das Spiel steigt am Sonntag, den 15. Oktober, mit Anstoß um 14 Uhr.


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