Portugal-Coach Santos erklärt Bank-Rolle für Cristiano Ronaldo - Das sagen die Mitspieler

CR7 saß gegen die Schweiz nur auf der Bank
CR7 saß gegen die Schweiz nur auf der Bank / Visionhaus/GettyImages
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Ungewohnte Rolle für Cristiano Ronaldo. Beim überzeugenden 6:1 von Portugal gegen die Schweiz saß CR7 zu Spielbeginn nur auf der Bank. Nach dem Einzug ins WM-Viertelfinale äußerten sich die Kollegen zur Degradierung ihres Kapitäns. Portugals Trainer Fernando Santos erklärte seine Entscheidung.


Cristiano Ronaldo muss weiter auf sein erstes Tor in einer WM-K.o.-Runde warten. Für Portugals Superstar war das aber wohl nicht die bitterste Nachricht an diesem gestrigen Dienstagabend, an dem die Selecao die Schweiz mit 6:1 nach Hause schickte und das Viertelfinal-Duell mit Marokko klar machte.

Denn statt von Beginn an seinem ersehnten Tor nachzujagen, musste sich CR7 auf die portugiesische Bank begeben. Statt selbst zum Helden zu werden, sah Ronaldo mit an, wie Vertreter Goncalo Ramos einen Gala-Abend erwischte und Portugal mit drei Toren und einer Vorlage in die nächste Runde schoss.

"Wir sind seit vielen Jahren Freunde und die Dinge beeinflussen uns nicht. "

Santos über CR7

Rund 20 Minuten durfte Ronaldo dann doch noch spielen. Nach seiner Einwechslung (für Ramos) erzielte der 37-Jährige zwar noch einen Treffer, dieser wurde wegen Abseits aber nicht anerkannt.

Kollegen wollen Ronaldo-Thema nicht hochkochen lassen

Und so war nach dem Spiel neben dem starken Auftritt der Portugiesen die Bank-Degradierung von Ronaldo das große Thema. Seine Kollegen waren in den Interviews bemüht, sich diplomatisch zu äußern. Man of the Match Ramos war der erste, der sich zu CR7 äußern musste: "Er ist der Kapitän, er ist der Anführer und wir freuen uns immer darauf, Seite an Seite mit ihm zu spielen".

Joao Felix fügte gegenüber RTP3 hinzu: "Es war ein tolles Spiel für die ganze Mannschaft. Wir haben von der ersten Minute an gut angefangen. Wir haben ein komplettes Spiel gespielt, und wenn das so ist, ist es für jeden schwierig, uns zu schlagen", so der Jungstar von Atletico Madrid.

"Ob Cristiano nun dabei ist oder nicht, das Wichtigste ist die Mannschaft. Die Mannschaft spielt auch gut, wenn Ronaldo dabei ist", fügte er an. Dennoch war deutlich zu sehen, dass einige Offensiv-Kollegen ohne CR7 befreiter wirkten. Das portugiesische Spiel scheint nicht mehr von Ronaldo abhängig zu sein - im Gegenteil.

"Er weiß ganz genau, dass das Wichtigste 'wir' sind", sagte Pepe, der schon lange Jahre mit Ronaldo zusammenspielt. "Was heute passiert ist, war die Entscheidung des Trainers und muss respektiert werden", fügte der Routiner an, der mit seinem Kopfballtreffer zum ältesten Torschützen eines WM-K.o.-Spiels wurde.

Santos erklärt CR7-Bankplatz: "Es war strategisch"

Auch Portugals Nationaltrainer Fernando Santos musste sich zur Ronaldo-Degradierung äußern. Er betonte, seine Entscheidung habe nichts mit dessen Frust nach seiner Auswechslung gegen Südkorea zu tun gehabt. Vor dem Spiel kritisierte Santos Ronaldo noch wegen seines Verhaltens.

"Cristiano und Ramos sind unterschiedliche Spieler. Es gibt kein Problem mit dem Kapitän der Nationalmannschaft", meinte er nur. "Es war strategisch. Die Spieler sind unterschiedlich. Ich habe auch [Diogo] Dalot und Raphael [Guerreiro] eingesetzt, aber [Joao] Cancelo ist ein großartiger Spieler. Das habe ich mir für das Spiel gegen die Schweiz gedacht, in einem anderen Spiel könnte es anders sein", fuhr er fort.

Weitere Auskünfte wollte er nicht geben. Auf erneute Nachfrage meinte er: "Habe ich diese Frage nicht schon beantwortet? Es gibt kein Problem zwischen Fernando Santos und dem Kapitän der Nationalmannschaft. Wir sind seit vielen Jahren Freunde und die Dinge beeinflussen uns nicht. Trainer treffen Entscheidungen. Ich habe bereits erklärt, dass dieser Teil vollständig geklärt ist und er ein Beispiel für einen tollen Kapitän ist."

Damit wäre zu diesem Thema alles gesagt. Vorerst - denn die Diskussionen werden beim Viertelfinale gegen Marokko (Samstag, 16 Uhr) weitergehen. Egal ob sich Santos für CR7 auf der Bank oder der Startelf entscheidet...


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