Ittrich setzt sich gegen Pöbel-Fan zur Wehr: "Da werde ich auch mal emotionaler"

Patrick Ittich geriet in Hoffenheim mit einem Bochum-Fan aneinander
Patrick Ittich geriet in Hoffenheim mit einem Bochum-Fan aneinander / Christof Koepsel/GettyImages
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Es gibt Szenen, die definitiv nicht alltäglich sind. Beim Spiel zwischen Hoffenheim und Bochum geriet Schiedsrichter Patrick Ittrich mit einem Bochum-Anhänger aneinander.


Der VfL Bochum hat nach einer 2:0-Führung in Hoffenheim noch drei Buden kassiert und letztlich mit 2:3 verloren. Für die mitgereisten Bochum-Fans war die Reise in den Kraichgau demnach nicht sonderlich erfreulich. Dies gibt jedoch keinem Anhänger das Recht, seinen Frust am Unparteiischen auszulassen.

Schiedsrichter Ittrich wollte sich das nicht gefallen lassen und stellte nach dem Spiel einen Zuschauer zur Rede. "Ich wurde grundlos angepöbelt. Auf die Frage, was ich falsch gemacht hätte, konnte er keine Argumente bringen. Da werde ich auch mal emotional", erklärte er gegenüber der BILD.

Beleidigungen und Sticheleien gegen Schiedsrichter gehören leider in den Stadien dazu. Dies zieht sich von der Kreisliga, wo man (welch Wunder) ein Schiedsrichter-Problem hat, bis zur Bundesliga. Es scheint so, als würden sich einige Leute ein Feindbild suchen, um ihren Lebensfrust auslassen zu können und fühlen sich in der Masse sicher.

Ittrich glaubt an den Effekt des Dialogs

"Solche Leute kommen zum Pöbeln ins Stadion, aber man muss sich als Schiri nicht alles gefallen lassen. Wenn man direkt auf Leute zugeht, hat es einen Effekt", glaubt Ittrich.

Tatsächlich wird der Stadionbesucher auch kaum damit gerechnet haben, dass der Schiedsrichter Kontakt zu ihm aufnimmt. Der Bundesliga-Referee hält das aber für wichtig. "In Bochum wurde ich schon mal aufs Übelste von einem Fan beschimpft, dann habe ich lange mit ihm geredet. Später hat er sich bei mit auf Instagram dafür bedankt", erinnert sich der Unparteiische.

In Summe kann man die Ausführungen von Ittrich sehr gut nachvollziehen. Ein wenig mehr Respekt vor den Schiedsrichtern und deren wichtige Aufgabe muss einfach möglich sein. Auch darf nicht vergessen werden, dass unter jedem Schiedsrichter-Trikot auch ein Mensch steckt.