Niedersachsen-Derby: Hannover klarer Favorit - Braunschweig kämpft ums Überleben

  • Hannover 96 möchte Aufstiegsambitionen untermauern
  • Braunschweig kämpft um den Verbleib in der Liga
  • eine Sache eint beide dennoch

Wollen auch im Niedersachsen-Derby jubeln: Havard Nielsen und Louis Schaub
Wollen auch im Niedersachsen-Derby jubeln: Havard Nielsen und Louis Schaub / Joern Pollex/GettyImages
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Die Protagonisten des Niedersachsen-Derbys am Sonntag könnten nicht unterschiedlicher sein in diesen Tagen. Während Hannover 96 seine Aufstiegsambitionen festigen möchte, geht es für Eintracht Braunschweig ums nackte Überleben in der 2. Bundesliga. Die beiden Fan-Lager eint an diesem Wochenende dennoch eine Sache.

Hannover 96 zählte bereits in der vergangenen Saison zum Kreis der Teams, denen man den Aufstieg in die Bundesliga zutraute, doch am Ende enttäuschte 96 diese Erwartungen. Noch zu frisch war das Projekt mit Trainer Stefan Leitl und zahlreichen Neuzugängen. In der aktuellen Spielzeit scheint sich Hannover hingegen gefestigt zu haben und schnuppert an den Aufstiegsplätzen. Damit das auch nach dem Derby so bleibt, wollen die Hannoveraner ihrer Favoritenrolle gerecht werden und Braunschweig schlagen.

Braunschweig hofft auf ein Lebenszeichen

Die Braunschweiger Eintracht hingegen durchlebt erneut eine schwere Zeit. Rettete man sich in der vergangenen Saison erst spät vor dem Abstieg, steht man aktuell abgeschlagen am Ende der Tabelle. Für die Eintracht würde eine Niederlage die Situation noch verschlimmern. Ein Sieg gegen den großen Rivalen aus Hannover könnte dagegen für neue Aufbruchstimmung sorgen und den fast schon verstummten Hoffnungen, den Abstieg in dieser Saison verhindern zu können, neues Leben einhauchen. Lediglich fünf magere Pünktchen stehen aktuell auf dem Konto der Löwen. Die Trennung von Trainer Michael Schiele im Sommer hat ihre Wirkung komplett verfehlt und den Unmut bei den Fans weiter angetrieben. Viele Anhänger der Eintracht hatten damals diese Entscheidung des Vereins mit Unverständnis kommentiert. Nachfolger Jens Härtel ist indes auch schon wieder Geschichte.

Derby-Ärger in Hannover

Am Sonntag kommt es also nun zum nächsten Derby zwischen Hannover und Braunschweig. Die Rollen sind vor dem Spiel klar verteilt. Die Heinz von Heiden-Arena in Hannover ist mit 42.000 Plätzen ausverkauft, davon entfallen 4.200 auf die Gästefans. 7.000 Plätze bleiben hingegen aus Sicherheitsgründen unbesetzt. Die beiden leidenschaftlichen Fan-Gruppen sind bekannt für ihren starken Support, doch bereits vor dem Spiel gab es den ersten Derby-Ärger. Nicht zwischen den beiden Fan-Lagern, sondern zwischen Hannover 96 und den eigenen Ultras.

Grund für den Disput war, dass Hannover die von den Ultras geforderte Anzahl der Helfer für den Aufbau der Choreo am Sonntag nicht genehmigte. Daraufhin sagten die Ultras die geplante Choreo ab. Zu groß sei der logistische Aufwand als dass man ihn mit der genehmigten Anzahl an Helfern bewältigen könne, heißt es aus Kreisen der 96-Ultras. Der Verein hingegen argumentiert, dass die Antragstellung der Ultras erst spät einging, erst am Montag sei dies erfolgt. Laut Verein sei "der Ordnungsdienst nicht in der Lage [...], ausreichend Personal für die Beaufsichtigung zu stellen“.

Das Spiel könnte trotz der gegensätzlichen Ausgangslagen also für beide Teams zum Pulverfass werden. Für Braunschweig würde es die angespannte Tabellensituation verschärfen, für Hannover einen Rückschlag im Aufstiegsrennen bedeuten. Der Unmut der Fans gegenüber den Vereinsführungen hingegen eint die beiden Teams an diesem Wochenende.


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