Nations League der Frauen: Das sind die Halbfinalisten und Absteiger

Frankreich qualifizierte sich souverän für das Halbfinale
Frankreich qualifizierte sich souverän für das Halbfinale / DAMIEN MEYER/GettyImages
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In der Liga A der Nations League haben sich vier Teams für das Halbfinale qualifiziert: Die Niederlande, Deutschland, Frankreich und Spanien. Den Gang in die zweite Liga müssen dagegen die Schweiz, Portugal, Schottland und Wales antreten.

Halbfinalisten

Insgesamt zwei Plätze sind für die europäischen Teams bei Olympia 2024 zu vergeben. Frankreich wird als Gastgeber aber in jedem Fall teilnehmen, sodass eventuell auch Platz drei für die Qualifikation reichen könnte. Neben Les Bleues stehen auch Spanien, Deutschland und die Niederlande im Halbfinale.

Spanien

Spanien hat sich eigentlich gewohnt souverän für das Halbfinale qualifiziert, stand schon lange als Gruppensieger fest. Trotzdem hatte La Roja einige ungewohnte Wackler in der Gruppenphase - Offensivspektakel lieferten die Weltmeisterinnen weiter, aber defensiv waren sie nicht immer souverän.

Gegen Schweden kassierte Spanien im ersten Gruppenspiel zwei Tore, schoss aber noch eins mehr. Im vorletzten Gruppenspiel unterlagen sie dann höchst überraschend mit 2:3 gegen Italien, im letzten Spiel gegen Schweden drehten sie erst in der zweiten Hälfte auf und kassierten drei Gegentore.

Da ging es schon längst um nichts mehr, und gegen die Schweiz demonstrierte Spanien zweimal ihr Können (7:1 und 5:0) - allerdings ist die Nati aktuell auch nicht das Maß der Dinge. Die Defensivproblemchen sind ein Hoffnungsschimmer für die anderen Halbfinalistinnen, aber trotz einer nicht ganz perfekten Gruppenphase sind die Spanierinnen Topfavoritinnen für die Olympia-Quali.

Frankreich

Für die Olympia-Qualifikation war es nicht notwendig, aber Frankreich konnte in der Gruppenphase dennoch überzeugen. Mit Portugal, Österreich und Norwegen hatte die Elf von Hervé Renard allerdings eine recht leichte Gruppe erwischt. Bis auf ein Unentschieden gegen Norwegen konnten sie alle Spiele gewinnen.

Deutschland

Giulia Gwinn
Jubel bei Deutschland beim Spiel gegen Island / Hulda Margret/GettyImages

Alles andere als ein Kinderspiel war die Qualifikation für das DFB-Team. Die Pflichtsiege gegen Island konnte Deutschland mehr oder weniger souverän einfahren, aber durch eine 0:2-Schlappe gegen Dänemark am ersten Spieltag geriet der Gruppensieg schwer in Gefahr.

Unter Horst Hrubesch konnte Deutschland das wieder gutmachen - auch, weil Hrubesch sich traute, einige längst überfällige Änderungen vorzunehmen. Die Probleme sind aber längst nicht gelöst, wie das schwache Unentschieden im letzten Spiel gegen Wales zeigte. Es passt zu dieser Nations-League-Gruppenphase, dass Deutschland sich selbst nicht ins Halbfinale schoss, sondern von der Schützenhilfe der Isländerinnen profitierte. Im Halbfinale wird die DFB-Elf sicher Underdog sein.

Niederlande

Die größte Spannung gab es in Gruppe 1: Belgien, England und die Niederlande hatten alle vor dem letzten Spieltag noch Chancen auf die Qualifikation. Am Ende machten die Oranje Leeuwinnen das Rennen, in einem unglaublich spannenden Finish der Gruppenphase. England war nah dran, drei Tore höher zu gewinnen als die Niederlande, aber ein Doppelpack von Damaris Egurrola in der Nachspielzeit brachte Oranje doch noch ins Halbfinale.

So hat die Elf von Andries Jonker trotz zweier Niederlagen gute Chancen auf Olympia. Last-Minute-Tore, Comebacks und strittige Entscheidungen - unterhaltsam waren die Spiele der Niederlande immer.

Absteiger

Schottland

Das Losglück war nicht auf der Seite der Schottinnen, und so hatten sie in der Gruppe mit England, Belgien und den Niederlanden keine wirkliche Chance. Individuell hat Schottland mit Caroline Weir, Erin Cuthbert oder Bayerns Sam Kerr allerdings durchaus Klasse - mindestens genausoviel wie Belgien, die gegen die beiden Favoriten der Gruppe deutlich besser mithalten konnten. Schottland schlug sich nicht schlecht, hatte aber zu wenig Punch nach vorne.

Portugal

Zwischendurch sah es recht gut aus für Portugal - was aber mehr an den schlechten Leistungen von Norwegen lag als an den eigenen Glanztaten. Im Hinspiel konnten sie die Skandinavierinnen mit 3:2 bezwingen, aber durch das 0:4 im Rückspiel war der Abstieg so gut besiegelt - gegen Österreich und Frankreich konnte Portugal kaum punkten. Ein kleiner Rückschlag, nachdem das Team bei der letzten EM und WM durchaus stellenweise überzeugte.

Andreia Jacinto
Für Portugal gab es gegen Österreich und Co. nichts zu holen / Carsten Harz/GettyImages

Wales

Klare Sache war der Abstieg bei Wales: Ohne einen Sieg geht es runter in die Liga B. In den entscheidenden Spielen gegen Island verloren die Waliserinnen um Jess Fishlock jeweils knapp mit 0:1 und 1:2, gegen Dänemark gelang auch kein Überraschungssieg. Das Unentschieden gegen Deutschland am Ende war zu wenig für den Klassenerhalt.

Schweiz

Die Schweiz schleppte sich unter Inka Grings nur so durch die Nations League. Spätestens bei den beiden Klatschen gegen Spanien war den Spielerinnen anzumerken, dass sie das Ende der Gruppenphase nicht abwarten konnten. Der überfällige Trainerwechsel brachte dann einiges an frischer Luft, sodass doch noch ein 1:0 gegen Schweden gelang - ein kleines Lichtzeichen, das aber zu spät kam, um den Abstieg zu verhindern.


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