Überzeugende Leistung der DFB-Frauen hält Olympia-Traum am Leben - Die Spielerinnen in der Einzelkritik

  • Turnierstimmung in Rostock
  • DFB-Elf kann sich für starkes Spiel belohnen
  • Klara Bühl mit der Entscheidung

Erleichterter Jubel nach dem 3:0 durch Klara Bühl
Erleichterter Jubel nach dem 3:0 durch Klara Bühl / Inaki Esnaola/GettyImages
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Im Alles-oder-nichts-Spiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zeigte die DFB-Elf gegen Tabellenführer Dänemark eine enorme Leistungssteigerung und gewann am Ende verdient mit 3:0. Die Spielerinnen schafften es von der ersten bis zur 95. Minute, eine couragierte und zielstrebige Leistung auf den Platz zu bringen.

Nur ein Sieg zählte und genau das war erkennbar. Die Stimmung im Stadion war turnierreif und schaffte das richtige Ambiente für einen tollen Fußballabend in Rostock. Auch wenn der letzte Spieltag in der Nations League wahrscheinlich einen Sieg der deutschen Frauen erfordern wird, stehen die Chancen sehr gut, dass diese ihren Olympia-Traum aufrecht erhalten können. Mit einer Leistung wie der heutigen erscheint wieder vieles möglich.

Tore:

1:0 Alexandra Popp (13. Minute, Vorlage: Linder)
2:0 Marina Hegering (26. Minute, Vorlage: Bühl)
3:0 Klara Bühl (95. Minute, Vorlage: Nüsken)


Deutschland in der Einzelkritik

Merle Frohms (Tor)

Frohms hatte einen insgesamt ruhigen Abend gegen Dänemark. Bis auf einige Aktionen, in denen sie mitspielen musste, bekam sie nicht viel zu tun. Das hatte sie hauptsächlich ihren sehr aufmerksamen Vorderfrauen zu verdanken.


7/10

Giulia Gwinn (RV)

Gwinn belebte speziell in den ersten 30 Minuten ihre rechte Außenbahn, spielte aber insgesamt eine eher unauffällige Partie. Defensiv war sie zur Stelle und lief gewohnt viel.

7/10

Kathrin Hendrich (IV)

Kathrin Hendrich zeigte in diesem wichtigen Spiel eine gute Leistung. Sie räumte ab, was es abzuräumen gab und präsentierte sich energisch in den Zweikämpfen. Die Verteidigung der deutschen Mannschaft wirkte gut gestaffelt und wurde von Hendrich und Hegering erfolgreich dirigiert. Diese Leistung wird ihr Aufschwung geben.

8/10

Marina Hegering (IV)

Gemeinsam mit Hendrich machte sie hinten einen sehr sicheren Eindruck. Die Innenverteidigerin entschärfte viele Situationen mit ihrem guten Timing im Zweikampf und ihrem Stellungsspiel. Sie konnte ihr Spiel mit einem eigenen Tor krönen, bei dem sie mit Schwung eingelaufen kam und die Hereingabe von Bühl präzise im Eck unterbrachte.


9/10

Sarai Linder (LV)

Linder überzeugte über das gesamte Spiel mit ihren Offensivvorstößen und mit ihren proaktiven Balleroberungen auf ihrer linken Seite. Sie war defensiv zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde und konnte ihre Qualitäten in der Offensive einbringen. Beim 1:0 schlug sie eine präzise Flanke auf Alexandra Popp und half damit ihrer Mannschaft wesentlich dabei, das Spiel auf Kurs zu bringen. Super Spiel von Linder.

9/10

Sara Däbritz (ZM)

Däbritz spielte eine überlegte erste Hälfte und fungierte als erfahrene Taktgeberin im Mittelfeld. Sie bestimmte das Tempo gewohnt ruhig, macht aber ansonsten ein unauffälliges Spiel. Sie wurde in der 45. Minute durch Debütantin Elisa Senß ersetzt.

7/10

Sjoeke Nüsken (ZM)

Sjoeke Nüsken hatte die große Aufgabe, Lena Oberdorf als Abräumerin und Passspielerin zu vertreten. Das gelang ihr am heutigen Abend sehr gut. Sie agierte mit einer großen Ruhe am Ball und diktierte gemeinsam mit Mittelfeldpartnerin Däbritz das Tempo in der Zentrale. Auch in der zweiten Hälfte zeigte sie zusammen mit Senß eine geschlossene Leistung und bereitete das Tor von Klara Bühl in der Nachspielzeit mit einem gelungenen Steckpass vor. Damit trug sie erheblich zum Sieg der deutschen Mannschaft bei.

9/10

Svenja Huth (RM)

Huth wirkte endlich wieder spritziger und konnte im Spiel gegen Dänemark viele ihrer Stärken abrufen. Sie arbeitete energisch gegen den Ball und machte aus ihren wenigen Aktionen zumeist das Beste. Viele Ballaktionen hatte sie nicht, da ihre Mannschaft zumeist den Weg über die eigene linke Seite suchte. Dennoch war es ein guter Auftritt von Deutschlands erfahrener Nummer 9.

7/10

Klara Bühl (LM)

Klara Buehl
Klara Bühl in Topform / Christof Koepsel/GettyImages

Klara Bühl war in diesem wichtigen Spiel gegen Dänemark wieder eine Spielerin, die mit ihrer Leistung den Unterschied machte. Sie bespielte explosiv und äußerst dynamisch ihre linke Seite und verschaffte den deutschen Nationalspielerinnen immer wieder aussichtsreiche Offensivaktionen. In der 23. Minute bereitete sie das Tor von Hegering zum 2:0 durch eine mit viel Effet geschlagene Ecke mustergültig vor. In der Nachspielzeit konnte sie ihre tolle Leistung mit einem eigenen Treffer vollenden. Sehr starker Auftritt der Spielerin des FC Bayern München.

10/10

Sydney Lohmann (OM)

Sydney Lohmann ist wieder fit und spielte sich durch ihre Trainingsleistungen in die Startelf. Mit ihrem sehr hohen Aktionsradius und ihren technischen Fähigkeiten half sie der Mannschaft ungemein. Sie versuchte viel, war im Abschluss allerdings häufig etwas unglücklich. Insgesamt eine gute Leistung.

8/10

Alexandra Popp (ST)

Alex Popp arbeitete gewohnt viel für ihre Mannschaft und führte etliche erfolgreiche Zweikämpfe. In der 13. Minute erzielte sie ein typisches Popp-Tor zum 1:0, bei dem sie erstaunlich freistehend zum Kopfball kam und den Ball eiskalt versenkte. Sie konnte sich aufgrund der starken Präsenz ihrer Mitspielerinnen auf ihre Offensivaktionen fokussieren und hätte bei einer Abschlusschance in der 75. Minute beinahe noch ihr zweites Tor erzielt. Auch wenn dies nicht gelang, zeigte die Kapitänin wieder mal eine starke Partie.

9/10


Einwechslungen

Elisa Senß (46. für Sara Däbritz)

Die Nationalmannschafts-Debütantin Elisa Senß kam zur zweiten Halbzeit für Sara Däbritz und haute in ihre ersten 45. Minuten im DFB-Dress alles rein. Sie war defensiv und offensiv äußerst aktiv. In den Zweikämpfen agierte sie sehr griffig und initiierte mit ihren Tempovorstößen einige gute Angriffe. Ein starkes erstes Spiel der Leverkusenerin.

8/10

Nicole Anyomi (70. für Svenja Huth)

Anyomi war nach ihrer Einwechslung bemüht, die Rolle auf Rechtsaußen mit einem größeren offensiven Impact zu erfüllen. Dies gelang ihr phasenweise ganz gut. Insgesamt hatte sie allerdings zu wenige Ballaktionen, um ihre Leistung adäquat bewerten zu können.

Ohne Bewertung

Paulina Krumbiegel (87. für Giulia Gwinn)

Kam für Gwinn ins Spiel und hatte bis zum Abpfiff keine nennenswerten Aktionen.

Ohne Bewertung


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