Nach Mini-Tief: Fortunas zweite Reihe macht Druck

  • Fortuna im Mini-Tief
  • F95 droht den Anschluss zu verlieren
  • Bankdrücker empfehlen sich bei U23

Fortuna Düsseldorf v VfL Osnabrück - Second Bundesliga
Fortuna Düsseldorf v VfL Osnabrück - Second Bundesliga / Frederic Scheidemann/GettyImages
facebooktwitterreddit

Nach gutem Saisonstart war die Luft zuletzt etwas raus bei Fortuna Düsseldorf. Vom schwungvollen Offensiv-Spiel war in den jüngsten Begegnungen weniger zu sehen und so verloren die Rheinländer etwas den Anschluss zur Tabellenspitze. Zwar bleibt man mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer St. Pauli in Schlagdistanz, doch damit das so bleibt, muss die Fortuna zurück zu ihrem Rhythmus finden. Dabei helfen könnten zwei Spieler, die bislang wenig berücksichtigt wurden.

Die Spielzeit 23/24 begann verheißungsvoll. Zeitweise grüßte F95 sogar von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Nach dem Auftaktsieg am 1. Spieltag gegen Absteiger Hertha BSC und dem verdienten Punktgewinn gegen die Mannschaft der Stunde in der 2. Bundesliga, den FC St. Pauli, setzte es zwar eine Niederlage gegen den SC Paderborn, doch danach kamen die Fortunen so richtig in Fahrt. Mit teilweise mitreißendem Offensivspiel erzielten sie in den drei folgenden Partien gegen den SV Elversberg, Karlsruher SC und Hansa Rostock starke elf Treffer und ließen dabei sogar noch einige Großchancen aus. Die Folge: Düsseldorf schaffte den Sprung auf Platz 1.

In den drei Begegnungen vor der Länderspielpause war dann plötzlich die Luft raus. Düsseldorf tat sich gegen Hannover 96 (1:1), den HSV (0:1) und gegen Aufsteiger Osnabrück (1:1) extrem schwer und fiel in der Tabelle etwas zurück. Rang 5 nach dem 9. Spieltag ist zwar dennoch eine beachtliche Leistung, doch nach dem Länderspiel-Break wartet mit dem 1. FC Kaiserslautern nicht nur ein Team, das extrem gefestigt wirkt sondern auch ein direkter Konkurrent um die Aufstiegsplätze ist. Verliert die Elf von Trainer Daniel Thioune gegen die roten Teufel, verlieren sie vorerst auch komplett den Anschluss nach oben. Somit wäre der Relegationsplatz vermutlich fünf Zähler entfernt.

Ein Faktor für das Mini-Tief der Fortuna könnte durchaus der dünn besetzte Kader sein, für den der Verein bereits zum Ende des Transferfensters kritisiert wurde. Dieser überschaubare Kader sorgt für erhöhte Müdigkeit bei Stammspielern und fehlendem Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft. Auf der Bank sitzen regelmäßig Spieler der U23 und U19 die noch keine großen Ansprüche stellen können.

Ein Lichtblick gegen Osnabrück war Allzweckwaffe Emmanuel Iyoha. Der Torschütze des einzigen Fortuna-Treffers beim 1:1 spielt eine solide Saison, war im Sommer auch Thema bei einigen Bundesligisten und ist einer der wenigen, die bislang konstant ihre Leistung abrufen. Der Flügelstürmer kam auch schon als Linksverteidiger zum Einsatz und erfüllte diese Aufgabe durchaus zufriedenstellend. Nach anfänglich starken Leistungen von Neuzugang Christos Tzolis (5 Tore in 7 Spielen) wird dieser von Gegnern vermehrt gedoppelt, was es dem griechischen Neuzugang nicht leichter macht. Auch Felix Klaus ist zu unbeständig in seinen Leistungen. Bauchschmerzen bereitet besonders das Sturmzentrum. Weder Daniel Ginzcek noch Vincent Vermeij konnten bislang für Angst und Schrecken in gegnerischen Strafräumen verbreiten. Beide kommen auf gerade mal je einen Saisontreffer.
Zu allem Übel fällt nun auch noch Kapitän und Innenverteidiger Andre Hoffmann mit einer Schulterverletzung länger aus und spannt die Personalsituation im Kader weiter an.

Deyovaisio Zeefuik, Jona Niemiec
Stürmer Jona Niemiec empfiehlt sich mit 2 Treffern bei der U23 für mehr Einsatzzeit / Frederic Scheidemann/GettyImages

Die Hoffnungen der Fortuna-Fans liegen deshalb jetzt auf Defensivspieler Tim Oberdorf und Stürmer Jona Niemiec. Die beiden sollen den Konkurrenzkampf beleben und dem Spiel der Rheinländer neuen Schwung verleihen. Oberdorf, der erst vor Kurzem seinen Vertrag verlängerte, fiel vor Saisonbeginn mit Pfeifferschem Drüsenfieber aus und kämpft sich aktuell zurück zu alter Stärke. Bislang reichte es nur zu Kurzeinsätzen. An Einsatzzeit mangelt es auch dem pfeilschnellen Jona Niemiec. Erstmals auf sich aufmerksam machte er in der vergangenen Saison beim Pokal-Aus in Nürnberg und wurde nach weiteren guten Leistungen in der 2. Liga mit seinem ersten Profivertrag belohnt. In der aktuellen Spielzeit kommt der 22-jährige allerdings erst auf 59 Einsatzminuten. Zur Verwunderung der Fortuna-Fans. Beide, Oberdorf und Niemiec, sammelten zuletzt in der U23 Spielzeit und überzeugten prompt. Oberdorf trug sich beim 4:0 gegen LR Ahlen in die Torschützeliste ein, Niemiec netzte sogar doppelt. Den Schwung wollen die beiden nun mitnehmen und sich für Einsätze nach der Länderspielpause empfehlen.


Weitere News zur 2.Bundesliga lesen:

feed