Manchester City plant Mega-Offerte für Harry Kane

Spannt Guardiola seinem "Lieblings-Gegner" Mourinho dessen Torjäger aus?
Spannt Guardiola seinem "Lieblings-Gegner" Mourinho dessen Torjäger aus? / Laurence Griffiths/Getty Images
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Pep Guardiola und José Mourinho sind das, was man heutzutage - einen erfolgreichen Kino-Film paraphrasierend - "ziemlich beste Feinde" nennt. Dieser langjährigen Rivalität, die seit Mourinhos Etappe bei Real Madrid zwischen 2010 und 2013 herrührt (Guardiola trainierte zeitgleich den FC Barcelona), könnte nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden. Denn der Katalane will dem Portugiesen offenbar dessen Torjäger Harry Kane abspenstig machen.

Dafür wären die Cityzens wohl auch bereit, ganz tief in die Kasse zu greifen. Wie die Sport Bild berichtet, wollen sie nämlich in diesem Sommer eine Offensive für den 48-fachen englischen Nationalspieler starten - und dabei 100 Millionen Euro auf den Tisch legen. Der aktuelle Marktwert des 28-Jährigen wird von transfermarkt.de zur Zeit auf 120 Millionen Euro taxiert.

Harry Kane, wie man ihn seit Jahren kennt: beim Torjubel!
Harry Kane, wie man ihn seit Jahren kennt: beim Torjubel! / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images

Wirft man einen Blick auf den Kader der Cityzens (und gleichzeitig einen weiteren auf die aktuelle Tabelle der Premier League), kann man kaum anders, als diesen Move - so er denn wirklich realisiert wird - nachzuvollziehen.

Manchester City hat keinen echten Knipser

Denn: Einen echten Knipser hat der Vize-Meister eigentlich nur in der Person des Sergio Agüero - und ausgerechnet der ist in dieser Saison bislang noch gar kein Faktor. Nicht zuletzt auch seinen sich mit dem Alter häufenden Verletzungen geschuldet. Allein nur in dieser laufenden Spielzeit warfen den Argentinier schon zwei Malaisen (Oberschenkel und Knie) zurück. Von den bisherigen 14 Liga-Spielen seines Teams verpasste der Kun mehr als die Hälfte.

Zuletzt immer häufiger von Verletzungen geplagt: Sergio Agüero
Zuletzt immer häufiger von Verletzungen geplagt: Sergio Agüero / Pool/Getty Images

Und diese fehlende Eingespieltheit spiegelt sich natürlich auch in der Erfolgsbilanz des einstigen Torjägers wider: bislang traf Agüero in dieser Spielzeit nur zweimal (jeweils in der Königsklasse). Aktuell erscheint es deshalb eher unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen im Etihad Stadium den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem 32-Jährigen verlängern.

Alternativ zu Agüero stünde Guardiola noch ein Gabriel Jesus als Neuner zur Verfügung. Doch zeigt sich auch der Brasilianer in dieser Spielzeit verletzungsanfälliger als sonst. Insgesamt fehlte Gabriel Jesus bisher in sieben Liga-Spielen krankheits- oder verletzungsbedingt. Aktuell befindet sich der 23-Jährige in Corona-Quarantäne.

Auch er ist bislang noch kein Faktor in der City-Offensive: Gabriel Jesus
Auch er ist bislang noch kein Faktor in der City-Offensive: Gabriel Jesus / Clive Brunskill/Getty Images

Zehn Teams in der Premier League haben mehr Tore geschossen als die Skyblues

Diese fehlende Durchschlagskraft in der vordersten Spitze bei den Cityzens lässt sich auch wunderbar an der aktuellen Tabelle der Premier League ablesen. Von den ersten elf Mannschaften des Klassements haben nicht weniger als zehn Teams eine höhere Anzahl geschossener Tore vorzuweisen als das Guardiola-Team.

Diese verheerende Statistik wird auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Skyblues ein oder zwei Spieler weniger als mancher Konkurrent ausgetragen haben, nicht wesentlich besser.

Harry Kane: Tor-Garant und immer häufiger auch Vorbereiter

Ein Mann wie Harry Kane, der in den vergangenen drei Spielzeiten 65 Liga-Tore schoss, aktuell nach 15 Spielen auch schon wieder bei neun Treffer steht, wäre da natürlich eine fundamentale Verstärkung.

Zumal eine neue Facette an Kane in dieser Saison sichtbar wird: Legte der Stürmer in den letzten drei Liga-Saisons insgesamt neunmal auf, hat er diesen Wert bereits zu diesem relativ frühen Zeitpunkt schon übertroffen. Aktuell steht Kane bei zehn Assists.

Für einen Trainer wie Guardiola, der vielseitige Spieler schätzt, ein weiteres schlagendes Argument. Zudem ist Kane mit 27 Jahren praktisch im besten Fußballeralter, verbindet mittlerweile die Reste der Jugend mit den Anfängen der Erfahrung.

Ob die Spurs der geplanten Transfer-Offensive ihres nordenglischen Rivalen wirklich etwas entgegensetzen können, hängt nicht zuletzt vom sportlichen Erfolg der Mannschaft ab.

Kane mit Tottenham bislang ohne Titel

Harry Kane hat nie einen Hehl daraus gemacht, Titel gewinnen zu wollen. Das ist ihm, von individuellen Auszeichnungen wie der des Torschützenkönigs (2016, 2017) oder des besten Fußballer des Jahres in England (2016) abgesehen, mit den Spurs bisher noch nicht gelungen.

Und da eine Karriere endlich ist, wird sich auch Harry Kane irgendwann mal fragen, ob ein Vereinswechsel zu einem größeren, ambitionierterem Klub nicht sinnvoll wäre. Angebote, auch von den ganz Großen wie Real Madrid, gab es in den letzten Jahren für ihn zuhauf. Man darf gespannt sein, wie er und sein Klub auf die von Manchester City geplante reagieren werden.