Löw-Abschied: Lehmann verwirrt mit seltsamen Tweet
Von Dominik Hager
Joachim Löw wurde im Rahmen der WM-Qualifikationspartie gegen Liechtenstein in Wolfsburg verabschiedet. Hinter dem Weltmeister-Trainer aus dem Jahre 2014 liegen 17 Jahre als Co-Trainer und Cheftrainer beim DFB. Im Rahmen seiner Verabschiedung überraschte Jens Lehmann mit einem erstaunlichen Social-Media-Tweet.
26.000 Fans in der Volkswaagen-Arena und Millionen von Zuschauern vor den Bildschirmen haben am Donnerstagabend endgültig Abschied von Joachim Löw genommen. Der ehemalige Bundestrainer räumte nach einer erfolgreichen, für viele aber zu langen Amtszeit seinen Posten und übergab ihn an Hansi Flick. Während zahlreiche Betrachter die Verabschiedung mit gemischten Gefühlen betrachtet haben dürften, erregte Jens Lehmann auf Twitter die Gemüter.
"Auf Wiedersehen Jogi. Meine Empfehlung in 2006 resultierte in 15 Jahren beim DFB-Team. Heute bist du verabschiedet worden, habe ich gesehen. So ändern sich die Zeiten", schrieb der ehemalige Nationaltorwart und bekam für seine Worte ordentlich Gegenwind zu spüren.
Twitter-User sticheln gegen Lehmann: "Du leidest an Größenwahn, Bro"
"Löw hat dir ganz sicher nicht deine Karriere zu verdanken: Du leidest an Größenwahn, Bro,“ stichelte ein User. Ein anderer Benutzer kritisiert Lehmann für sein zweifellos vorhandenes großes Ego. "Ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich ich", antwortete dieser auf den Lehmann-Tweet.
"Jens, mach Fenster auf Kipp und geh ins Bett“, so ein anderer wenig freundlicher Kommentar. Natürlich durfte bei der Angelegenheit auch der obligatorische Kahn-vs-Lehmann-Vergleich nicht fehlen. "Kahn war immer besser als du", stichelte ein User.
Tatsächlich war das Duell zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann das am heftigsten diskutierte Thema vor der WM 2006 und eine der umstrittensten personellen Entscheidungen in der deutschen Fußballgeschichte.
Bundestrainer Klinsmann und Co-Trainer Löw setzten gleich zu Beginn Oliver Kahn als Kapitän ab und forcierten einen offenen Zweikampf zwischen Kahn und Lehmann. Lehmann gewann diesen und fuhr als Nummer eins zur Heim-WM. Mit starken Leistungen konnte der Keeper sein Standing beim DFB zunehmend erhöhen.
Machte Lehmann Löw zum Klinsmann-Nachfolger?
Demnach dürfte der frühere Arsenal-Torwart zu dieser Zeit neben Michael Ballack der mächtigste deutsche Fußballer gewesen sein. Da käme es nicht überraschend, dass er in die Diskussionen miteingeschlossen wurde, als Klinsmann sein Zepter als Trainer niederlegte. Hierbei wird sich Lehmann wohl für die Beförderung des damaligen Co-Trainers Löw eingesetzt haben. Warum sollte sich der ehemalige Schlussmann auch gegen den Mann aussprechen, der seine Ernennung zur Nummer eins mitgetragen hat?
Dies würde seinen Tweet von Donnerstagabend erklären. Natürlich kann man aber kritisieren, dass sich Lehmann ein wenig zu wichtig nimmt. Die Entscheidungsgewalt lag schließlich nicht auf seiner Seite. Allerdings gehört auch Lehmann zu den Ex-Fußballern, die sich gerne selbst ins Gespräch bringen, wenngleich das nicht bei jedem Thema in der Vergangenheit unbedingt geplant gewesen sein dürfte.