Kampf um den Platz auf der Zehn: Wie sehr kann Müller vom Musiala-Ausfall profitieren?

  • Musiala fällt verletzt aus
  • Müller könnte in die Startformation zurückkehren
  • Gnabry und Tel lauern auf Chance
Profitiert Müller vom Ausfall von Jamal Musiala?
Profitiert Müller vom Ausfall von Jamal Musiala? / Alex Grimm/GettyImages
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Der FC Bayern muss zumindest an den nächsten beiden Spieltagen auf Jamal Musiala verzichten. Demnach rückt nun ganz besonders einer zurück ins Rampenlicht. Die Rede ist von Thomas Müller, der nach seiner verletzungsreichen Vorbereitung wieder fit ist und in Bremen als Joker einen guten Eindruck hinterlassen hat. Schlägt nun also die Stunde des 33-Jährigen? Wir sehen uns an, welche Optionen Thomas Tuchel hat.

1. Thomas Müller

Thomas Müller dürfte der erste Kandidat sein, der Jamal Musiala ersetzt. Immerhin hat der Routinier die Position auf der Zehn oder als hängende Spitze in den letzten 13 Jahren fast durchgängig bekleidet. In der vergangenen Saison war das Münchner Urgestein ein wenig der Leidtragende des Lewandowski-Abgangs.

Es ist schließlich hinlänglich bekannt, dass Müller am besten funktioniert, wenn er mit einer echten Nummer Neun zusammenspielen kann. Diese ist mit Kane wieder im Team, weshalb man wieder mit stärkeren Müller-Auftritten und gleichbedeutend auch noch stärkeren Kane-Auftritten rechnen darf.

Es ist durchaus anzunehmen, dass Müller und Kane ein exzellentes Gespann bilden können, selbst wenn beide noch nicht lange zusammen trainieren. Körperlich scheint bei Müller wieder alles zu passen. Demnach sind seine Chancen, zu spielen, aktuell sehr gut.

2. Serge Gnabry

Gnabry fehlte am ersten Spieltag verletzt, hat jedoch eine starke Vorbereitung absolviert. Der Offensivspieler kann wieder regelmäig am Training teilnehmen und dürfe demnach ab sofort auch eine Option sein. Zwar hat der 28-Jährige beim FC Bayern bislang fast ausschließlich auf dem Flügel gespielt, jedoch liegt ihm eigentlich auch eine zentralere Rolle sehr gut.

Gnabry wäre dadurch noch näher am Tor und könnte seine Gefährlichkeit besser ausspielen. Für Tuchel dürfte es definitiv eine Option sein, ihn als hängende Spitze zu bringen und das Duo Coman/Sané auf den Flügeln zu lassen. Demnach ist ein Startelfeinsatz von Müller auch nicht fix.

3. Mathys Tel

Der junge Franzose begeistert mit seinem Eifer und seinem grandiosen Potenzial. Gegen Werder Bremen hat er mit seinem wuchtigen Abschluss zum 4:0 die Kritiker verstummen lassen, die in ihm einen Chancentod sahen. Verdient hätte es der Youngster allemal, dem es auch guttun würde, mehr Spielpraxis in Pflichtspielen zu sammeln.

Harry Kane kennt es aus seiner Tottenham-Zeit mit Son einen leicht zurückgezogenen Sturmpartner zu haben. Demnach könnte auch die Kombi Kane/Tel gut funktionieren. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass Tuchel wirklich auf Tel setzt. Als großer Förderer von jungen Spielern gilt der Bayern-Coach eben derzeit nicht.

4. Ryan Gravenberch

Der Niederländer dürfte auch schon mitbekommen haben, dass er es unter Tuchel nicht leichter als unter Nagelsmann hat. Das Rennen auf der Sechser-Position hat der talentierte Mittelfeldspieler klar gegen Leon Goretzka und Konrad Laimer verloren. Tuchel scheint den Neuzugang aus dem letzten Sommer auch eher in einer offensiveren Rolle zu sehen und setzte ihn in den Testspielen fast ausschließlich weit vorne ein. Demnach könnte Gravenberch gewissermaßen von der Musiala-Verletzung profitieren, jedoch wird er über eine Joker-Rolle wohl nicht herauskommen.

5. Leon Goretzka

Ein wenig überraschend hat Thomas Tuchel anders als in der Vorbereitung auf Leon Goretzka neben Joshua Kimmich gesetzt. Der deutsche Nationalspieler zahlte das Vertrauen zurück und zeigte eine starke Leistung. Weit weg dürfte aber auch Laimer nicht von einem Startelfeinsatz sein. Der Österreicher könnte neben Kimmich ins Team rücken und Goretzka dafür im offensiven Mittelfeld auflaufen. Mit seiner Wucht und seiner zumindest mal dagewesenen Torgefahr könnte sich Goretzka sicherlich auch auf der Musiala-Position positionieren, wenngleich sein Impact ein ganz anderer wäre. Wirklich wahrscheinlich ist ein derartiges Szenario aber nicht.


Fazit:

Es könnte tatsächlich dazu kommen, dass Thomas Müller die Position von Jamal Musiala einnimmt, wenngleich er mit Serge Gnabry und vielleicht auch Mathys Tel ernsthafte Konkurrenten vorfindet. Wirklich interessant wird es aber erst, sollte Müller tatsächlich ein Traum-Duo mit Kane abgeben. Dann könnte es für Musiala mit seinem Stammplatz auf der Zehn eng werden. Der technisch beschlagene Youngster könnte natürlich auch nach außen rücken, jedoch schläft auch dort die Konkurrenz nicht. Es bahnen sich packende Konkurrenzkämpfe an.


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