Heftige Rassismus-Vorwürfe von Mané-Berater gegen Sané und die Bayern

  • Schwere Vorwürfe gegen Leroy Sane
  • Mane-Berater rechnet mit dem FC Bayern ab
Wurde Sadio Mané rassistisch beleidigt?
Wurde Sadio Mané rassistisch beleidigt? / Etsuo Hara/GettyImages
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Der FC Bayern hat sich nach nur einem Jahr wieder von Sadio Mané getrennt und diesen für eine enorme Summe in die Wüste geschickt. Neben den mittelmäßigen Leistungen des Senegalesen dürfte mitunter auch der Faustschlag des 31-Jährigen gegen Leroy Sané ein ausschlaggebender Grund für das zeitige Auseinanderleben gewesen sein. Nun schießt Mané-Berater Bacary Cissé heftig in Richtung München und insbesondere Sané.

Nach dem Champions-League-Spiel zwischen Manchester City und dem FC Bayern kam es in der Kabine zu einer folgenreichen Auseinandersetzung zwischen Sadio Mané und Leroy Sané. Was bekannt ist, ist die Tatsache, dass es zu einem Faustschlag des Senegalesen gegen den deutschen Nationalspieler gekommen war. Nun sorgt jedoch Mané-Berater Bacary Cissé für mächtig Aufsehen und attackiert Leroy Sané auf das Schärfste. "Jeder, der den europäischen Fußball kennt, weiß, dass Leroy Sané ein sehr herablassender Junge ist. Während Sadio Mané nie irgendwelche Probleme verursacht hat, hat Sané in Manchester die Linie überschritten", sagte Cissé gegenüber RMC Sport.

Cissé zufolge habe es auf dem Platz eine rassistische Beldeidigung von Sané gegenüber seinen Klienten gegeben, woraufhin sich der Ex-Schalker im Wissen, es "versaut" zu haben, entschuldigt habe. "Und deswegen sage ich auch, dass das Verhalten von Bayern nicht ehrlich war. Es ist mehr als verrückt. Leroy hat seine Aussagen gegenüber dem FC Bayern abgestritten. Bayern hat Sadio dann für ein Spiel sanktioniert. Wenn er wirklich einen Fehler gemacht hätte, wäre die Strafe höher ausgefallen", wetterte der Spielerberater. Dieser ging im gleichen Zuge noch weiter und warf auch den Bayern-Verantwortlichen Rassismus vor.

"Wenn Sadio Manés Hauptfarbe Leroy Sané gestört hat, dann hat sie auch die Verantwortlichen des FC Bayern gestört", schoss er in Richtung des Vereins. Cissé beteuerte außerdem, dass falsche Informationen bezüglich der Strafe für Mané an die Öffentlichkeit gelangt waren.

"Wir haben auf der Abrechnung keine Delle von 500.000 Euro gesehen. Es waren nur 50.000 Euro", stellte er klar. Was bleibt ist natürlich die Frage, warum sich der Mané-Berater erst jetzt öffentlich zur Sache geäußert hat. Eine Erklärung hat er jedoch parat. "Am Ende hätte das Wort von Sadio gegen das von Leroy Sané gestanden. Wir haben uns dann dazu entschieden, das bis zum Ende der Saison zu managen“, stellte er klar.

Mané-Berater feuert gegen Tuchel: “Eine Marionette“

Einmal in Fahrt gekommen, nahm sich Cissé auch Trainer Tuchel und die Bayern-Verantwortlichen vor. “Tuchel hat sich bei Sadio entschuldigt, weil er ihm versprochen hatte, dass er spielen würde. Aber das ist nicht passiert, weil er Anweisungen hatte. Das Management hat ihm gesagt, dass er Mané nicht spielen lassen soll. Sie haben ihm gesagt, dass Gnabry statt Mané auf dem linken Flügel spielen soll", sagte Cissé und bezeichnet den Bayern-Coach als "Marionette". Der FC Bayern werde nicht von Tuchel, sondern von “alten weißen Männern auf er Tribüne“ geführt.

Dem Spielerberater zufolge habe sich Mané bis zum Ende nichts zu Schulden kommen lassen, weshalb sein hohes Gehalt und eine rassistische Einstellung beim FC Bayern zur Trennung geführt hat. "Sadios Gehalt hat sie gestört. Sie haben nicht verstanden, wie ein Afrikaner zu dem Verein kommen kann und vor allen anderen der Top-Verdiener wird. Also wollten sie ihn wieder loswerden. Das haben sie ihm aber nie direkt ins Gesicht gesagt. Sie haben Tuchel geschickt, damit er Sadio sagt, dass er nur der dritte Flügelspieler im Kader ist," benennt er die Gründe für die Mané-Ausbotung.

Ein wenig erstaunlich klingt das schon. Warum sollten die Bayern-Bosse einen Vertrag mit Mané abschließen und dann anschließend ungläubig darüber sein, dass ein Afrikaner vor den anderen zum Top-Verdiener wird. Es ist eher davon auszugehen, dass das Gehalt zum Störfall wurde, als sich herausstellte, dass der Offensivspieler nicht die erhoffte Verstärkung ist.

Zudem muss man sich die Frage stellen, warum Mané eigentlich bleiben wollte und nur wiederwillig die Verhandlungen mit Al-Nassr aufnahm, wenn beim FC Bayern alles so rassistisch und schrecklich sei. Nach dem Interview von Cissé tun sich jedenfalls mehr Fragen auf als zuvor vorhanden waren.

Prinzipiell konnte man eh immer davon ausgehen, dass im Vorfeld der Kabinen-Szene schon etwas heftigeres zwischen Sané und Mané passiert sein musste. In den Medienberichten nach dem Vorfall in Manchester wurde berichtet, dass die Bayern-Mitspieler schockiert gewesen sein sollen, da der Schlag von Mané aus ihrer Sichtweise praktisch aus dem Nichts gekommen sei. Eine rassistische Äußerung zuvor kann ein Grund gewesen sein, jedoch gibt es hierbei nur das Wort von Cissé und es ist unklar, ob Mitspieler etwas mitbekommen haben. Die Mannschaft scheint sich nach der Szene jedenfalls gegen Mané positioniert zu haben. Man darf gespannt sein, ob sich der Verein und Sané selbst zu den Vorwürfen äußern.

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