Hammer-Restprogramm der Hertha: Chance und Gefahr zugleich

Die Spieler von Hertha BSC bilden einen Kreis.
Die Spieler von Hertha BSC bilden einen Kreis. / ANDREAS GORA/Getty Images
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Am Montagabend startet Hertha BSC in sein Hammer-Restprogramm: Sechs Spiele muss die alte Dame in 20 Tagen absolvieren und dabei per Aufholjagd den Klassenerhalt sichern. Die Ausgangslage bietet eine gute Chance und ist zugleich eine große Gefahr.


"Wir sehen, was die anderen gesammelt haben, und wissen, was wir holen müssen", fasste Pal Dardai die Situation der Hertha zusammen, nachdem die Mannschaft nach der Quarantäne erstmals wieder auf dem Platz trainieren durfte (via kicker): "So lange alles in unserer Hand ist, ist alles gut."

Und genau das ist es aktuell noch: Drei Punkte haben die Berliner auf Platz 17 stehend Rückstand auf den Relegationsplatz, bis zu Rang 15 und damit dem sicheren Klassenerhalt sind es vier. In den drei Nachholspielen kann die Hertha neun Zähler sammeln, ohne dass die Konkurrenz eingreifen kann. Wie Dardai sagte: Alles in der eigenen Hand, alles gut.

Das ist eben der positive und der optimistische Blick auf die Situation. Während der Quarantäne musste man in der Hauptstadt tatenlos zusehen, wie die Konkurrenz gut spielte und punktete, sodass man eben auf den direkten Abstiegsplatz zurückfiel. Doch jetzt dreht sich der Spieß um, jetzt müssen Köln, Bielefeld und Co. zuschauen, zum Beispiel am Montagabend, wenn die Hertha beim FSV Mainz zu Gast ist. Zu wissen, wie die Lage ist und was man tun muss, ist eine Chance für die Berliner, um sich jetzt am Riemen zu reißen und die Saison zum Vergessen nicht mit dem GAU abzuschließen. Es liegt einzig und allein an ihnen selbst.

Genau dort kann aber auch eine große Gefahr lauern. Stand jetzt sind eben neun Punkte zu holen, die die Konkurrenz nicht mehr holen kann. Was aber, wenn es am Montagabend in Mainz schief geht? Dann sind es plötzlich nur noch derer sechs bei mindestens vier, die es braucht. Der Druck am folgenden Donnerstag gegen den SC Freiburg würde also bereits sehr hoch sein: Dort ist man dann gezwungen zu punkten, ja eigentlich zu gewinnen.


Restprogramm von Hertha BSC

  • Montag, 3. Mai, 18 Uhr: FSV Mainz - Hertha BSC
  • Donnerstag, 6. Mai, 18.30 Uhr: Hertha BSC SC Freiburg
  • Sonntag, 9. Mai, 18 Uhr: Arminia Bielefeld - Hertha BSC
  • Mittwoch, 12. Mai, 18 Uhr: FC Schalke 04 - Hertha BSC
  • Samstag, 15. Mai, 15.30 Uhr: Hertha BSC - 1. FC Köln
  • Samstag, 22. Mai, 15.30 Uhr: TSG Hoffenheim - Hertha BSC

Im schlimmsten Fall wird aus der Situation, in der man alles in der eigenen Hand hat eine, in der man im Nachholspiel zum Siegen verdammt ist. Und nicht nur da, auch an den regulären Spieltagen braucht es Punkte und man muss dieser immensen Belastung strotzen, die die Konkurrenz nicht mehr hat. Wenn man also plötzlich am Mittwochabend auf Schalke nach zuvor drei Spielen in sechs Tagen plötzlich um jeden Preis gewinnen muss - kann die Mannschaft dem Druck und der Belastung dann standhalten? Den Nachweis, dass sie Abstiegskampf kann, ist sie bisher jedenfalls schuldig geblieben.

Aus der entspannten Haltung, die Lage zu kennen und alles selbst regeln zu können, kann also schnell eine Drucksituation werden, in der man zum Siegen verdammt ist. Die aktuelle Chance, aus den Nachholspielen das beste zu machen, kann so eben schnell zur Gefahr werden. Es wird spannend sein zu sehen, was die Hertha daraus macht.