Berater wettert gegen Schröder: "Szalais Karriere in akute Gefahr gebracht"

Szalai-Berater packt über Mainz-Verantwortliche aus
Szalai-Berater packt über Mainz-Verantwortliche aus / Laszlo Szirtesi/Getty Images
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Die Karriere vom Mainzer Mittelstürmer Ádám Szalai gleicht einer einzigen Achterbahnfahrt. Tiefpunkt der Laufbahn des ungarischen Nationalspielers war eindeutig die Vorsaison, in der er zwischenzeitlich sogar suspendiert wurde. Dieser "Rauswurf" löste einen spektakulären Spieler-Streik aus, was so in der Bundesligageschichte vermutlich auch einmalig war. Nun packt der langjährige Berater des Spielers, Oliver Fischer, über die damaligen Geschehnisse aus.


Nach der hervorragenden Rückrunde der Vorsaison und dem ebenso guten Saisonstart ist man geneigt zu vergessen, dass Mainz 05 in der letzten Hinrunde noch ein echter Chaos-Verein war. Unrühmlicher Höhepunkt war zweifelsfrei die Suspendierung von Ádám Szalai.

Diese sei - nach Angaben von Ex-Sportchef Rouven Schröder (heute beim FC Schalke 04) und Coach Achim Beierlorzer, der kurz darauf entlassen wurde - aus sportlichen Motiven geschehen. Allerdings soll es von Szalai kritische Fragen bezüglich des Gehaltsverzichtes aufgrund der Pandemie gegeben haben, was den Verantwortlichen missfiel.

Oliver Fischer noch immer verärgert: "Karriere in akute Gefahr gebracht"

"Mit Rouven Schröder gab es so gut wie keinen echten Austausch, man hätte sich sämtliche Gespräche auch sparen können“, beklagte sich Fischer in einem Gespräch mit der BILD. Der Vorwurf des Spielerberaters lautet, dass die Mainzer Verantwortlichen die Karriere des Stürmers "durch die abrupte und grundlose Suspendierung in akute Gefahr gebracht" haben.

Auf ein Schuldeingeständnis oder ein versöhnliches Gespräch wartet die Szalai-Seite vergeblich. "Gegenüber Ádám wäre auch heute noch eine aufrichtige Entschuldigung von Schröder und Beierlorzer für ihr unsägliches Verhalten dringend angebracht", findet der Berater.


Dass die Verantwortlichen damals einen Fehler gemacht haben, zeigt der Spielerstreik ganz gut. Erst nach der Begnadigung des Team-Mitglieds wollten die Spieler den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. BILD-Angaben zufolge war der Streik gewissermaßen ein Hilferuf, da sie bemerkten, dass die sportliche Führung den Karren in den Dreck gezogen hat.

Nach Horror-Hinserie: Spektakuläre Rückrunde rettet Mainz 05

Für den ganzen Klub war der absolute Tiefpunkt gleichzeitig aber auch die Chance auf einen Neustart. Nach dem katastrophalen Saisonstart brachten Christian Heidel als Sportvorstand, Martin Schmidt als Sportdirektor und Bo Svensson als Trainer den Erfolg zurück. Auf mickrige sieben Punkten in der Hinrunde folgten stolze 32 Zähler in der Rückrunde, wodurch die 05er die Klasse doch noch hielten. Szalai hatte mit dem wichtigen Siegtreffer gegen Werder Bremen (30. Spieltag) durchaus einen Anteil daran.

"Aus meiner Sicht eine Wohltat für Mainz 05, dass sich die Dinge damals so drastisch entwickelt haben und sowohl wir als auch die komplette Mannschaft standhaft geblieben sind. Nur so war es möglich, den Verein um Präsident Stefan Hofmann herum, dem ich für seinen Weitblick damals sehr dankbar bin, wieder professioneller aufzustellen“, erläuterte Oliver Fischer.

Inzwischen sei das Verein wieder offener und vertrauenswürdiger, sodass sich der Berater wieder voll und ganz auf die Klub-Führung verlassen kann. Heider bezeichnete er sogar als einen der "führenden Manager der Liga".

Schade nur, dass es für Szalai trotzdem nicht läuft. Nach einem eigentlich guten Start und einem frühen ersten Saisontor, zog sich der 33-Jährige eine Meniskusverletzung zu. Zumindest über einen erneuten Rauswurf muss sich der Routinier aber keine Gedanken machen.

Ob seine Mainzer Geschichte über sein Vertragsende 2022 hinausgehen wird, bleibt jedoch noch abzuwarten.