FC Bayern 2022/23: Die voraussichtliche Aufstellung - Stand jetzt

Auf vollen Touren läuft die Vorbereitung der Bayern noch nicht, schließlich werden die Nationalspieler erst in der nächsten Woche ins Training einsteigen. Von da an wird jedoch ein Kampf um die Startelfplätze folgen, der noch intensiver als in den Vorjahren sein dürfte. Dafür sorgen insbesondere die drei bereits feststehenden Neuzugänge Sadio Mané, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui.

Noch bleiben einige Wochen Zeit, bis der FC Bayern seine ersten Pflichtspiele im Pokal und der Bundesliga absolvieren muss. In dieser Zeit kann sich insbesondere Kader-technisch noch einiges tun.

Es ist schließlich weiterhin offen, ob der FC Barcelona die Forderungen der Bayern für Robert Lewandowski erfüllt oder der Deal doch scheitert. Eigentlich sollte bis zum 12. Juli Klarheit herrschen, jedoch ist diese noch nicht unmittelbar in Sicht. Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet nun in seinem Podcast von einem neuen Barça-Angebot. Das jüngste soll 40 Millionen Euro fix plus fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen betragen haben.

Abgesehen davon könnte auch Serge Gnabry den Verein verlassen. Gemäß Angaben der Daily Mail zeigen sich die beiden Manchester-Klubs interessiert am Offensivspieler. Ein Abschied ist jedoch unwahrscheinlicher als bei Lewandowski. Zudem könnte der Kader durch mögliche Abgänge von Ergänzungsspielern wie Chris Richards, Omar Richards, Bouna Sarr, Marcel Sabitzer und Joshua Zirkzee noch an Breite verlieren.

Auf der anderen Seite sieht es danach aus, als könnte mit de Ligt ein neuer Abwehrchef verpflichtet werden. Zudem steht der Laimer-Transfer auf dem Zettel - laut Bayern-Insider Christian Falk habe man sich mit dem Österreicher bereits geeinigt. Und gegebenenfalls würde definitiv auch ein Nachfolger für Robert Lewandowski kommen. Für die zweite Reihe könnte noch das ein oder andere Talent wie Tel oder Diallo verpflichtet werden.

Zunächst gilt es sich aber auf das Team zu konzentrieren, das zur Verfügung steht und ungeachtet von möglichen Transfers die besten elf Spieler für die Startelf auszuwählen. Besonders heiß dürften die Positionskämpfe in der Abwehr und auf den offensiven Außen werden. Wir geben einen Überblick darüber, welche Spieler Stand jetzt die Nase vorne haben dürften.

1. Tor: Klare Rollenverteilung zwischen Neuer und Ulreich

Im Tor gibt es selbstredend nichts zu diskutieren. Manuel Neuer ist die klare Nummer eins und Sven Ulreich sein verlässlicher Vertreter. Daran wird auch die Vorbereitung nichts ändern.

2. Abwehr: Es wird eng für Benjamin Pavard

Gesetzt ist in der Bayern-Abwehr eigentlich nur Alphonso Davies. Der pfeilschnelle Kanadier wird auf der linken Abwehrseite zum Einsatz kommen und schafft es hoffentlich auch mal verletzungsfrei durch die Vorbereitung. Sehr gute Chancen auf einen Startelf-Platz hat sicherlich auch Lucas Hernández. Der 80-Millionen-Euro-Mann ist schließlich der einzige linke Innenverteidiger im Kader und wird diese Rolle auch mit ziemlicher Sicherheit bekleiden dürfen.

Blieben also noch zwei freie Plätze für drei Positionen. Die Anwärter hierfür lauten Noussair Mazraoui, Benjamin Pavard und Dayot Upamecano. Mazraoui wurde nicht als Backup, sondern als favorisierte Lösung für die Rechtsverteidiger-Position verpflichtet. Sollte der Marokkaner im Training überzeugen, wird er zum Saisonstart wohl auch gute Chancen haben.

Benjamin Pavard könnte seinen Posten zwar theoretisch auch behalten, wird aber vorrangig als Innenverteidiger eingeplant. Dort muss er sich der Konkurrenz von Dayot Upamecano erwehren. Wer die Nase vorne hat, ist enorm schwer zu sagen. Aktuell sieht man Pavard vielleicht als verlässlichere Lösung an, jedoch ist Upamecano der Mann, in den man langfristig größere Hoffnungen setzt. Es wird ja auch über einen Pavard-Abgang gemunkelt, sollte de Ligt wirklich kommen.

Nach dem jetzigen Stand ist eine Viererkette mit Mazraoui, Upamecano, Hernández und Davies am wahrscheinlichsten. Pavard ist dicht an der Startelf, könnte aber den Kürzeren ziehen. Stanisic dürfte als Backup höher im Kurs stehen als Bouna Sarr auf rechts und Omar Richards auf links. In der Innenverteidigung sind Tanguy Nianzou und Chris Richards derzeit Nummer vier und fünf, ohne wirkliche Startelf-Chancen zu haben.

3. Zentrales Mittelfeld: Goretzka muss Platz neben Kimmich verteidigen

Im zentralen Mittelfeld ist Joshua Kimmich als Dreh- und Angelpunkt und als Leader selbstredend absolut gesetzt. Sein Mittelfeldpartner ist Leon Goretzka. Der frühere Schalker muss sich jedoch strecken. Aufgrund seiner Verletzungsprobleme hat es dem Achter zuletzt an Rhythmus gefehlt. Mit seinem Arbeitsaufwand war er zwar noch immer ein wichtiger Spieler, jedoch muss wieder mehr Torgefahr von ihm ausgehen, wenn man darüber hinwegsehen möchte, dass er kein guter Passspieler ist.

Mit Ryan Gravenberch hat er einen neuen Konkurrenten, der sicherlich Druck machen wird. Findet Goretzka seine Form nicht, wird es für ihn enger als zuletzt. Hierbei darf man auch Jamal Musiala nicht vergessen, der von Julian Nagelsmann auch gerne auf der Acht eingesetzt wird und in der Rolle teilweise überragend spielt.

Das große Glück für Goretzka ist die Tatsache, dass das Duo Kimmich & Musiala schon sehr offensiv ist und auch Gravenberch gegen den Ball noch nicht auf seinem Niveau ist. Demnach wäre es schon überraschend, wenn zum Saisonstart, wo insbesondere auch Stabilität gefragt ist, das Mittelfeld-Duo nicht Kimmich & Goretzka lautet. Marcel Sabitzer dürfte keine große Rolle spielen und nur zu Joker-Einsätzen kommen.

Ein Laimer-Transfer könnte die Rangordnung im Mittelfeld hingegen durcheinanderwürfeln, weil dieser seine Stärken gegen den Ball hat und daher auch neben Kimmich spielen könnte. Auch er müsste sich tendenziell aber hinter Goretzka anstellen.

4. Offensives Mittelfeld: Sané und Gnabry droht nach Mané-Coup die Bank

Stand jetzt, gibt es im offensiven Mittelfeld wohl zwei gesetzte Spieler. Dies wäre zum einen Thomas Müller auf der Zehn und zum anderen Sadio Mané als Linksaußen. Bliebe für Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sané nur noch der Platz als rechter Offensivspieler. Die derzeit besten Karten hat definitiv Kingsley Coman. Der Franzose hat in den letzten Monaten deutlich besser gespielt als die beiden deutschen Nationalspieler und steht zudem im Verein und bei Nagelsmann höher im Kurs.

Coman muss jedoch auch fit bleiben, um seinen Platz bis zum Saisonstart halten zu können. Sein schärfster Rivale ist wohl Serge Gnabry, der in den letzten Monaten zumindest hin und wieder glänzen konnte. Sané steckt hingegen in einer Krise und ist auf rechts auch nicht ideal positioniert. Demnach ist er eher der Mané-Backup auf links und muss darauf hoffen, dass der Senegalese vielleicht langfristig doch als Falsche Neun aufgestellt wird.

Jamal Musiala ist der Müller Backup auf der Zehn und könnte auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden. Julian Nagelsmann lässt den Youngster jedoch bevorzugt zentraler spielen.

5. Angriff: Lewandowski ist gesetzt - wenn er denn bleibt

Sollte Robert Lewandowski bleiben, führt natürlich kein Weg an der polnischen Tormaschine vorbei. Seine Backups sind Choupo-Moting und Zirkzee. Wer von diesen beiden die Nase vorne hat, ist schwer zu sagen, da sie in der letzten Saison beide nicht schlecht gespielt haben. Bei Zirkzee steht aber definitiv auch ein Abschied im Raum.

Für den Fall, dass Lewandowski den Verein verlässt, würde wahrscheinlich nicht Choupo-Moting oder Zirkzee, sondern Mané in die Sturmspitze rücken. Ein weiterer Stürmer würde jedoch kommen. Dann wird man sehen, ob Mané trotzdem die erste Wahl im Sturmzentrum ist oder nach links rückt und Platz für den Mittelstürmer-Neuzugang macht.

Die aktuelle Top-Elf der Bayern im Überblick

Alles zu den Bayern bei 90min:

• Alle News zum FC Bayern
• Alle News zur Bundesliga
• Alle News zu aktuellen Transfers