FC Bayern: Vier Gedanken zum Upamecano-Hammer

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Der FC Bayern hat seinen ersten großen Sommer-Transfer eingetütet: Am Freitagabend bestätigte Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Verpflichtung von Dayot Upamecano. Hier gibt es ein paar Gedanken zum Transfer-Hammer.

1. Brazzo spielt wieder mit Feuer

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Dass Hasan Salihamidzic die nötige Erfahrung als Kaderplaner fehlt, konnte man zuerst bei Callum Hudson-Odoi erkennen. Zum Verdruss des FC Chelsea äußerte sich der ehemalige Bayern-Profi wöchentlich zu Hudson-Odoi, den die Münchner immer noch auf dem Einkaufszettel haben. Die 'Blues' rächten sich an diesem - in ihren Augen - respektlosen Umgang mit völlig unrealistischen Ablöseforderungen, die die Bemühungen von Salihamidzic im Keim erstickten.

Eigentlich wollte der 44-Jährige anschließend nicht mehr so offenkundig über Spieler von anderen Klubs sprechen, diesen Vorsatz hat er aber schnell wieder vergessen. Die in einem Bild-interview erfolgte Verkündung des Upamecano-Transfers wurde noch im Verlaufe des gestrigen Spiels von RB Leipzig gegen Augsburg veröffentlicht, die Verantwortlichen des Red-Bull-Klubs mussten daraufhin völlig unvorbereitet Fragen zum Abgang ihres Abwehrchefs beantworten. Will man wirklich in solch einer Art und Weise wichtige Geschäftsbeziehungen zu anderen Klubs ruinieren?

2. Upamecano und Hernández - die spannendste Innenverteidigung Europas?

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Mit dem gleichzeitigen Abgang von David Alaba kann man damit rechnen, dass Upamecano ein fester Bestandteil der Bayern-Startelf sein wird. Doch wer wird neben ihm die Innenverteidigung besetzen?

Der derzeit wahrscheinlichste Kandidat ist Lucas Hernández. Der 24-Jährige würde somit mit zweijähriger Verspätung endlich fest die Position besetzen, für die ihn der FC Bayern für die Rekordsumme in Höhe von 80 Millionen Euro verpflichtete.

Es wäre eine nicht risikofreie Kombination, da Upamecano und Hernández nicht dieselbe Größe wie Jerome Boateng oder Niklas Süle mitbringen. Speed, defensive Cleverness und spielerische Stärke wären jedoch reichlich vorhanden.

3. Ist Bayern München die attraktivste Fußball-Adresse?

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Für viele Medien ist dieser Transfer vor allem ein Statement an die Konkurrenz: Wir sitzen auf dem Thron und werden diesen auch verteidigen! Diesen Eindruck hat man aber vom deutschen Rekordmeister schon im Sommer teilweise bekommen.

Timo Werner wollte man letztendlich nicht verpflichten, für Kai Havertz fehlte das Geld. Doch als man sich in der Vereinsführung darauf festlegte, Alaba mit Upamecano zu ersetzen, wurden - wie eigentlich erwartet - jegliche Hoffnungen anderer Klubs auf einen Transfer zunichte gemacht.

Chelsea ist sportlich mit Bayern München nicht vergleichbar, nur Liverpool wäre ein ernstzunehmender Konkurrent gewesen. Nun hat Bayern endgültig gezeigt, wer in der Fußballwelt derzeit das Sagen hat.

4. Alles bleibt wie immer

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Viele Bundesliga-Fans waren erleichtert, als Havertz und Werner nicht zum FC Bayern wechselten. Dies geschah aber, wie schon zuvor erwähnt, nur mit der Erlaubnis des deutschen Rekordmeisters. Und als man dann doch wieder einem "Konkurrenten", wenn man andere Bundesliga-Klubs noch so bezeichnen kann, einen Top-Spieler abkaufen wollte, wurde dieser Wunsch schleunigst erfüllt.

Mit dieser Nahrungskette muss jeder Spieler in diesem Geschäft leben. Und auf absehbare Zeit wird sich daran auch gar nichts ändern.