Ultimatum bis Weihnachten: Süle für Spottpreis zu haben

Niklas Süle könnte den Klub für eine zweistellige Millionensumme verlassen
Niklas Süle könnte den Klub für eine zweistellige Millionensumme verlassen / Pool/Getty Images
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Niklas Süle hat bei den Bayern trotz der Verpflichtung von Julian Nagelsmann einen schweren Stand. Der Innenverteidiger genießt keine große Wertschätzung und könnte den Klub im Falle eines passenden Angebotes verlassen. Berichten der Sport Bild zufolge möchten die Bayern spätestens im Winter Klarheit, wie es mit der Personalie weitergeht.


Bayerns Innenverteidiger Niklas Süle spielte nach seiner durchwachsenen Saison auch unter DFB-Coach Joachim Löw keine große Rolle. Sowohl im Klub als auch in der Nationalelf haben derzeit andere Spieler die Nase vorne. Zwar wird dem Abwehr-Hünen von allen Seiten enormes Potenzial bescheinigt, jedoch seine Einstellung zum Profisport oftmals kritisch beäugt. Zuletzt gab es auch eine Ermahnung von Julian Nagelsmann, der Süle bereits in Hoffenheim trainiert hat.

Nagelsmann bei Süle zwiegespalten: "Bringt alles mit, was ein Weltklasse-Innenverteidiger haben muss"

"Er muss was tun, das weiß er, aber ich halte sehr, sehr viel von ihm", betonte der neue Bayern-Coach gegenüber der Sport Bild. Prinzipiell wäre Nagelsmann eigentlich genau die Chance für Süle, endlich einen richtigen Fürsprecher im Klub für sich zu gewinnen.

"Er bringt alles mit, was ein Weltklasse-Innenverteidiger haben muss, das darf man nicht vergessen. Wenn er die Einsicht hat, an seinen Baustellen zu arbeiten, und dazu jetzt noch einen Trainer bekommt, der ihn seit der U16 kennt, bin ich zuversichtlich, dass er seine PS wieder auf die Straße bringt", stellt der 33-Jährige klar. Allerdings wollte er seinem Schützling keine Garantie für einen Verbleib geben, da er auch die "Klub-Seite verstehen müsse".

Von den übrigen Entscheidungsträgern scheint sich niemand sonderlich für den Innenverteidiger einzusetzen. Bislang konnten sich Spieler und Klub nicht über eine Verlängerung des 2022 auslaufenden Vertrags einigen. Zwar soll Süle ein Verlängerungsgebot vorliegen, jedoch dürften Laufzeit und Gehalt nicht sonderlich attraktiv sein.

Bayern stellt Ultimatum bis Weihnachten: Sommerwechsel nicht ausgeschlossen

Eine endgültige Entscheidung erwarten die Bayern laut Angaben der Sport Bild spätestens im Winter, da zu diesem Zeitpunkt die letzte Chance auf eine Ablöse bestehen würde. Allerdings soll der Klub schon jetzt bereit sein, den 25-Jährigen für eine zweistellige Millionen-Summe ziehen zu lassen. Ein Angebot ist bislang allerdings noch nicht eingetroffen. Dies gilt auch für den FC Chelsea, der angeblich am Bayern-Star Interesse zeigt.

Eigentlich müsste man meinen, dass die Klubs bei einer Ablöse von zehn Millionen Euro (oder etwas höher) Schlange stehen müssten. Zwar hat Süle zuletzt wahrlich nicht überzeugt, dennoch ist der Preis für einen Spieler dieses Kalibers eigentlich ein Witz. Die Chance auf eine enorme Marktwertsteigerung würde mögliche Risiken absolut übertreffen.

Allerdings beweist uns das Zögern der Topklubs, was der Fußball für eine schnelllebige Angelegenheit ist. Vor ein, zwei Jahren hätte sich wohl kaum ein Klub den Deal durch die Lappen gehen lassen.

Niklas Sule
Kann Süle in München nochmal an gute Zeiten anknüpfen? / Catherine Ivill/Getty Images

Süle selbst befindet sich eigentlich in gar keiner schlechten Situation. Derzeit ist Lucas Hernández verletzt, weswegen er sich fürs Erste neben Neuzugang Upamecano festspielen könnte. Hier tut sich definitiv eine Tür auf, die für den Spieler die letzte Chance in München darstellen dürfte. Viel verlieren kann Süle zudem nicht, da er im nächsten Sommer vertragslos ist, was ihn für potenzielle Abnehmer interessanter macht, als es jetzt der Fall ist.

In der Zwickmühle sind viel eher die Bayern. Eine Möglichkeit bestände darin, dem Spieler das Vertrauen auszusprechen und mit einem verbesserten Angebot die Gefahr zu minimieren, dass Süle unter Marktwert oder gar ablösefrei geht. Selbst ein Verkauf in Höhe von zehn Millionen Euro wäre schließlich kein gutes Geschäft.

Tut man das nicht, wird der Klub zwar einen Profi los, auf dem man nicht zu hundert Prozent setzt, aber letztlich mit den Modalitäten nicht sonderlich glücklich werden.


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