Nagelsmann lässt mit Testspiel-Aussage aufhorchen: "Können unseren Kader noch verbessern"

Für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gab es auch im vierten Spiel kein Erfolgserlebnis. Beim Testspiel gegen den SSC Neapel unterlagen die Münchner mit 0:3. Nach zahlreichen Wechsel zur Halbzeit konnte das Team nicht mehr an eine eigentlich solide erste Halbzeit anschließen. Sorgen macht sich der 34-Jährige nicht, wenngleich er erstmals seinen Wunsch nach neuen Spielern durchscheinen ließ.

Eine Woche vor dem Pokal-Auftakt und zwei Wochen vor dem ersten Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach steht der FC Bayern noch nicht da, wo er gerne stehen würde. Grund zur Beunruhigung ist dies jedoch nur bedingt, zumal auch gegen Neapel noch nicht alle EM-Teilnehmer zur Verfügung standen.

"Ich bin nicht beunruhigt. Ich denke, die erste Halbzeit war gut. Wir hatten die Kontrolle und haben gut gespielt, aber wir haben es nicht geschafft, viele Chancen im letzten Drittel zu kreieren. Die Gegentore waren ärgerlich, aber das kann kein Maßstab sein, denn wir haben viel gewechselt", erklärte Nagelsmann nach der Pleite gegenüber RTL.

Nagelsmann will Schlagzahl erhöhen: "Geht darum, den Rhythmus zu finden"

Nichtsdestotrotz wird es nun höchste Zeit, Betriebstemperatur aufzunehmen. Eine Pleite zum Bundesliga-Auftakt würde den neuen Coach durchaus unter Druck setzen. Nagelsmann hofft jedoch, dass es mit der Rückkehr der EM-Fahrer sukzessive besser wird.

"Ich habe bereits gesagt, dass ich ein gut funktionierendes Team übernehme. Aber ich habe noch nicht die komplette Mannschaft. Am Montag werden wir komplett sein, und dann geht es darum, den Rhythmus im Training zu finden", so die Zielvorgabe des Trainers.

Bereits seit einigen Tagen zurück ist Serge Gnabry, der gegen Neapel einer der stärkeren Münchner war. Nagelsmann, der den Offensivspieler aus Hoffenheimer Zeiten kämpft, setzt darauf, dass dieser schnell zum Leistungsträger wird.

"Ich bin froh, dass er früh zurück ist, denn er ist ein Spieler, der Rhythmus braucht. Ich kenne ihn schon lange, er kann auf mehreren Positionen spielen. Ich hoffe, dass er nicht viel über die letzte Saison nachdenken wird. Er hat außergewöhnliche Qualitäten, die uns helfen und uns weiterbringen können", ist er sich sicher.

Fordert Nagelsmann doch noch Spieler? "Jeder Trainer will die bestmögliche Mannschaft haben"

Selbst wenn ab kommender Woche wieder alle EM-Fahrer voll ins Training einsteigen, müssen die Bayern noch ein wenig länger auf die verletzten Alphonso Davies und Lucas Hernández verzichten. Demnach schloss Nagelsmann nach der Neapel-Pleite auch nicht aus, dass auf dem Transfermarkt noch etwas passieren könnte.

"Der Kader wird erst am Montag komplett sein. Und wir haben noch einige Verletzungen wie Lucas, Phonzie. Unsere Aufgabe als Verein ist es, immer den Markt zu beobachten. Wir haben einen guten Kader, aber wir können ihn immer verbessern. Jeder Trainer auf der Welt will die bestmögliche Mannschaft haben", stellt er klar.

Eine Aussage, wie wir sie von Nagelsmann so noch nicht gehört haben. Die schwachen letzten Eindrücke der zweiten Reihe um Cuisance, Zirkzee und Sarr könnte durchaus zu einem Umdenken beim 34-Jährigen geführt haben.

Es ist jedenfalls absolut offensichtlich, dass es im Münchner Kader zu viele Spieler gibt, die kein Bayern-Niveau besitzen. Dies scheint inzwischen auch der neue Trainer gemerkt haben, der in seinen ersten Wochen zunächst jeden Akteur im Training und den Testspielen beobachten wollte. Viele Bewerbungsschreiben hat Nagelsmann wahrlich nicht erhalten,

Weitere Transferaktivitäten dürften jedoch nur stattfinden, wenn der Klub die sogenannten Problem-Profis noch los bekommt. Genau dran hakt es jedoch ganz gewaltig. Viel mehr als das ein oder andere Leihgeschäft wird kaum möglich sein.