Europa Conference League sorgt für geteilte Meinungen in der Bundesliga!

Kann mit der Europa Conference League nicht viel anfangen: Max Kruse
Kann mit der Europa Conference League nicht viel anfangen: Max Kruse / Boris Streubel/Getty Images
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Nur noch wenige Monate sind es, bis die neueste Erfindung der UEFA zu laufen beginnt. Mit der Spielzeit 2021/22 fällt nämlich auch der Startschuss für die Europa Conference League - die zwar hauptsächlich als Anreiz für schwächere Verbände gedacht ist, gleichwohl aber auch auf die Bundesliga Einfluss ausübt.


Denn schon ab der kommenden Saison werden nur noch zwei Bundesligisten direkt an der Europa League teilnehmen. Ein dritter deutscher Vertreter kommt dann in den Genuss, beim neugeschaffenen Wettbewerb starten zu "dürfen".

Contra: Max Kruse

Angesichts des sich abzeichnenden Teilnehmerfeldes hält sich die Begeisterung an einer Teilnahme bei einigen Kickern hierzulande sichtlich in Grenzen. So kommentierte an diesem Wochenende Max Kruse gegenüber Sky: "Europa League hätte ich Bock drauf. Europa Conference League hätte ich irgendwie keinen Bock drauf. Ich weiß noch nicht einmal, was das ist."

Nach kurzer Aufklärung sowohl über den neuen Wettbewerb an sich als auch über den Umstand, dass er und seine Eisernen momentan (als Tabellensiebter) beste Karten haben, im ersten Teilnehmerfeld des ursprünglich etwas sehr trocken "Europa League 2" genannten Formats zu landen, wurde es für Kruse auch nicht viel attraktiver.

"Ja schön... Da können dann andere spielen. Ich glaube, wir haben genug Wettbewerbe. Und dabei sollte es, glaube ich, auch bleiben. Denn wenn's jetzt noch einen gibt, dann herzlichen Glückwunsch", ließ Kruse keine Zweifel daran aufkommen, dass ihnen diese Schöpfung der UEFA nicht wirklich interessiert.

Doch sollte Union es tatsächlich schaffen, sich für die Conference League zu qualifizieren, müssen sie natürlich auch daran teilnehmen. Ansonsten drohten Konventionalstrafen oder gar der Ausschluss aus allen anderen Wettbewerben.

Für die man sich, über die Conference League (Stichwort: Durchlässigkeit), ja auch durchaus qualifizieren kann. Vielleicht auch deshalb sieht der noch vor kurzem in den Niederungen der Zweiten Liga beschäftigte Sportdirektor des VfB Stuttgart, Sven Mislintat, das neue Format als durchaus etwas Erstrebenswertes an.

Pro: Sven Mislintat und Max Eberl

"Ganz ehrlich, wenn wir es denn schafften, dann würden wir sie auch mit voller Inbrunst spielen“, wollte Mislintat erst gar keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass sein Klub "die kleine Schwester der Europa League" nicht ernst nehmen könnte. "Wenn sich eine Mannschaft für Europa qualifiziert, unabhängig vom VfB Stuttgart, dann spielt man das auch." (Quelle: transfermarkt.de)

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Die Europa Conference League würden sie, laut Mislintat, in Stuttgart "mit voller Inbrunst spielen"! / THOMAS KIENZLE/Getty Images

Und auch die aus Champions-League-Höhen binnen Kurzem ins Niemandsland des Bundesliga-Mittelmaßes gefallenen Gladbacher schielen bereits auf den Rettungsanker Europa Conference League.

Eine abschließende Bewertung über diesen neuen Wettbewerb lässt sich wahrscheinlich sowieso erst nach der Absolvierung der ersten Saison abgeben. Bislang hat Neues im von Tradition geprägten Fußball-Business noch immer zunächst für skeptische Stimmen gesorgt.

Auch bei der Einführung der Champions League, die faktisch schon zur Saison 1991/92 (per Schaltung einer neu eingeführten Zwischenrunde), nominell aber erst in der Saison 1992/93 mit der offiziellen Bezeichnung "UEFA Champions League" vollzogen wurde.

Eine Rückkehr zum Vorgänger-Modell (mit nur einem Vertreter pro Verband!) würde den allermeisten Fußball-Fans in Europa heutzutage sicherlich bizarr und unsinnig erscheinen.