Diese 10 Spieler nutzten Werder (nur) als Sprungbrett

Serge Gnabry schlug bei Werder blitzartig ein
Serge Gnabry schlug bei Werder blitzartig ein / Boris Streubel/Getty Images
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Kaufen, stärken, weiterreichen: Werder Bremen als Durchgangsstation. Folgende zehn Spieler nutzten den SVW (lediglich) als Schritt auf die wirklich große Fußballbühne. Die einen Profis bleiben den Werder-Fans dabei natürlich stärker in Erinnerung als manch anderer. Ein Akteur ist sogar zurückgekehrt. Das große 90min-Ranking im Überblick:


1. Thomas Delaney

Thomas Delaney bei Werder Bremen
Thomas Delaney trug 49 Mal das grün-weiße Hemd / TF-Images/Getty Images

Lediglich ein halbes Jahr vor seinem damaligen Teamkollegen Ludwig Augustinsson wechselte Thomas Delaney aus Kopenhagen nach Bremen. Doch während 'Ludde' seit fast vier Jahren die linke Seite der Grün-Weißen beackert, ging es für Delaney nach gerade einmal anderthalb Jahren im Sommer 2018 zum BVB.

Mit einer Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro ist der Däne weiterhin Werders zweitteuerster Abgang der Vereinsgeschichte. Die Qualitäten des ballsicheren Sechsers zeichneten sich früh ab, sodass kein Fan wirklich sauer wegen seines Abgangs war - ganz im Gegenteil: 20 Millionen Taler taten der gebeutelten Werder-Kasse äußerst gut.

2. Serge Gnabry

Serge Gnabry im Werder-Trikot
Serge Gnabry ist mittlerweile ein absoluter Weltstar / Boris Streubel/Getty Images

Beim FC Arsenal beißt man sich wohl noch heute in den Allerwertesten. Arsène Wenger jedenfalls fand keine Verwendung für den damals 21-jährigen Serge Gnabry, drum schnappte sich Werder für schlappe fünf Millionen Euro die Dienste des Wirbelwindes.

Für Gnabry war der SVW das Sprungbrett auf die große Fußballbühne. Nur eine Spielzeit nach seinem Wechsel an den Osterdeich ging es für acht Millionen Euro weiter zu den Bayern. Dabei hatte Gnabry bei WerderTV auf die Entweder-oder-Frage "Wechseln oder Bleiben" im Februar 2017 noch mit "Lebenslang Grün-Weiß" geantwortet.

Zumindest eine weitere Spielzeit hätten die Bremer gerne die Kunststücke des Fußballvirtuosen bewundert. Ein Wechsel des heutigen Bayern-Stars war auf lange Sicht aber ohnehin unvermeidbar.

3. Davie Selke

Davie Selke kickt wieder für Werder
Davie Selke ist mittlerweile zurück in Bremen / Martin Rose/Getty Images

Natürlich geht der Plan, einen Klub als Sprungbrett auf die große Fußballbühne zu nutzen, längst nicht immer auf. Ein Beispiel, dass der Schuss nach hinten losgehen kann, bildet Davie Selke.

Vom Geld geblendet, entschied sich der emsige Mittelstürmer nach zweieinhalb Jahren in Werders U19, U23 und Profimannschaft schließlich zu früh für den Schritt zum damaligen Zweitligisten RB Leipzig. Während Selke in der Aufstiegssaison der Roten Bullen zehn Tore in 30 Spielen schoss, kam er im anschließenden Bundesliga-Jahr nicht mehr über vier Treffer aus 21 Spielen hinaus.

Eine Durststrecke, die sich nach anfänglicher Euphorie bei seinem Folgeklub Hertha BSC ebenso durchzog wie auch jetzt, zurück beim SV Werder. Selke scheint zwar stets engagiert, kann den Bremern im Kampf um den Klassenerhalt aber einfach nicht mit Toren dienen.

4. Marko Arnautovic

Marko Arnautovic im Werder-Trikot
Marko Arnautovic sorgte bei Werder vor allem abseits des Platzes für Furore / VI-Images/Getty Images

Es war weniger das Spielerische, das den extrovertierten Angreifer ins Rampenlicht beförderte. Marko Arnautovic leistete sich im Laufe seiner Karriere einige Eskapaden und Fehltritte, wurde von den Medien häufig als "Skandal-Profi" betitelt.

Dennoch konnte der Österreicher seine Station in Bremen als Sprungbrett nutzen. Das zeigt allein die spätere Marktwert-Steigerung des Nationalspielers: von 8,5 Mio. Euro in Bremen auf satte 35 Mio. Euro bei West Ham United!

Trotz seiner Eskapaden lotste Stoke City den Beidfuß 2013 in die englische Premier League. In Englands höchster Spielklasse avancierte Arnautovic zum Schlüsselspieler und absolvierte insgesamt 184 Spiele.

Damit hatte man in Bremen wegen seiner vielen "Schnaps-Ideen" nicht wirklich gerechnet. Apropos Schnaps-Ideen: Mittlerweile verkauft Arnautovic seinen eigenen Gin und Vodka. Nebenbei kickt er gemeinsam mit dem einstigen Chelsea-Star Oscar für Shanghai Port in der chinesischen Super League.

5. Sokratis Papastathopoulos

Sokratis wechselte von Werder nach Dortmund
Wechselte anschließend auf die andere Seite: Ex-Werder-Verteidiger Sokratis / PATRIK STOLLARZ/Getty Images

Sokratis hatte zwar bereits einige Spiele in der Serie A für den CFC Genua auf dem Buckel, nichtsdestotrotz gaben ihm die anderthalb Jahre in Bremen noch einmal den nötigen Feinschliff, um anschließend auch in Dortmund und bei Arsenal auf Top-Niveau zu verteidigen.

Der Wechsel des brachialen Griechen tat dem Bremer Verteidigergerüst zwar durchaus weh, hielt mit einer Ablösesumme von knapp zehn Millionen Euro aber ebenso die Bremer Haushaltskasse beisammen.

6. Kevin De Bruyne

Kevin De Bruyne bei Werder
Kevin De Bruyne ist mittlerweile absolute Weltklasse / AFP/Getty Images

Der SV Werder war für Kevin De Bruyne ebenso Durchgangsstation wie er es auch für Serge Gnabry war. Dabei hatten die Grün-Weißen den unermüdlichen Mittelfeldmotor sogar nur geliehen.

Nach einer überragenden Spielzeit 2012/13 mit 19 Torbeteiligungen aus 33 Bundesligaspielen stieg der Marktwert des belgischen Nationalakteurs derart, dass der FC Chelsea seinen in London 'gescheiterten' Youngster für 22 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg transferierte.

Aus der Autostadt ging es anderthalb Jahre später zurück auf die Insel, diesmal zu Manchester City. Der Rest ist Geschichte. Erst kürzlich verlängerte der 29-Jährige sein Arbeitspapier bei den Skyblues bis 2025. De Bruynes Marktwert beträgt mittlerweile 100 Millionen Euro!

7. Marko Marin

Marko Marin für Werder in der Champions League
Marko Marin absolvierte sechs Champions-League-Spiele für Werder / Shaun Botterill/Getty Images

Der einstige "Messi Deutschlands" nutzte sowohl die Bremer als auch Borussia Mönchengladbach als Sprungbrett, um sich im Sommer 2012 schließlich für 8,2 Millionen Euro aus der Bundesliga zu verabschieden.

Ein Sprungbrett, auf dem der damals 23-Jährige zu früh sprang. Marin war voreilig, traute sich bereits den Schritt zum FC Chelsea zu, doch kam nie über 16 Spiele für die Blues hinaus.

Es folgten neun weitere Stationen in Europa, ehe er sich im Januar 2020 dem saudischen Klub Al-Ahli Dschidda anschloss. Aktuell kickt der einstige Nationalspieler (16 Einsätze) auf Leihbasis beim Ligakonkurrenten Al-Raed.

8. Diego

Diego beim SV Werder
Diego verzauberte die gesamte Liga / Etsuo Hara/Getty Images

Sein allerletztes Spiel im Werder-Dress war das Pokalfinale gegen Leverkusen am 30. Mai 2009. Diego verabschiedete sich aus Bremen mit dem bis dato letzten Titel der Vereinsgeschichte. Nach dem 1:0 über die Werkself kullerten somit Tränen der Freude und Trauer zugleich.

Denn Diego verzauberte nicht nur die grün-weißen Anhänger, sondern eine gesamte Liga. Nach drei Jahren ging es für den brasilianischen Zauberkünstler schließlich für satte 27 Millionen Euro zu Juventus Turin. Damit ist Diego noch immer der unangefochtene Rekord-Abgang der Norddeutschen.

9. Mesut Özil

Mesut Özil im Werder-Dress
Mesut Özil im UEFA-Cup-Finale 2009 gegen Shakhtar Donetsk / Etsuo Hara/Getty Images

Auf Platz drei der Bremer Rekord-Abgänge steht Mesut Özil. Der Deutsch-Türke war es, der die Bremer im Mai 2009 zum Pokalsieg schoss. Von Schalke nach Bremen gewechselt, schloss sich der quirlige Offensiv-Allrounder nach zweieinhalb Jahren am Osterdeich im Sommer 2010 für 18 Millionen Euro Real Madrid an.

Hier avancierte der ehemalige DFB-Akteur (92 Länderspiele) zum Mega-Star. Drei Jahre später ging es sogar für fast 50 Millionen Euro nach Arsenal. Für die Gunners absolvierte Özil über 250 Pflichtspiele. Werder diente als riesiges Sprungbrett in die Beletage des spanischen und englischen Fußballs.

10. Miroslav Klose

Miroslav Klose bei Werder
Der Wechsel von Klose zu Bayern empörte die Bremer Anhänger / Shaun Botterill/Getty Images

Der Sprungbrett-Wechsel von Miroslav Klose zu den Bayern empörte die Werder-Fans am meisten. Denn eigentlich liebten sie ihren Torjäger. Nach seinem Bekenntnis zum SVW unterließ Klose im April 2007 letztlich dennoch ein klares Dementi bezüglich eines Bayern-Wechsels.

"Wir wollen kein Bayern-Schwein" ertönte anschließend immer wieder von den Rängen der Bremer Fans. Ein Wechsel zum absoluten Liga-Rivalen bahnte sich an und wurde schließlich Wirklichkeit. Ein Stich inmitten des Herzens aller Werder-Fans.