Die voraussichtliche DFB-Team-Aufstellung gegen USA zum Nagelsmann-Debüt

  • Auf welches Personal vertraut Nagelsmann?
  • Welche taktischen Änderungen nimmt er vor?
  • DFB-Team wie einst die Nagelsmann-Bayern?

Julian Nagelsmann vor seinem ersten Länderspiel
Julian Nagelsmann vor seinem ersten Länderspiel / Alex Grimm/GettyImages
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Am Samstagabend ab 21 Uhr steigt in den USA das mit Spannung erwartete Bundestrainer-Debüt von Julian Nagelsmann. So könnte das DFB-Team dann auflaufen.

Die kurze und ziemlich erfolglose Flick-Zeit als Bundestrainer ist vorbei. Exakt 246 Tage vor dem Start der Heim-EM 2024 in Deutschland hat Julian Nagelsmann seinen ersten großen Auftritt als Nationaltrainer. Im Testspiel gegen die USA soll der erste Schritt in Richtung einer erfolgreicheren Zukunft gemacht werden.

Schon bei seiner ersten Trainingseinheit auf der Amerika-Reise präsentierte sich der 36-Jährige voller Tatendrang. Besonders interessant zu beobachten wird sein, welche Änderungen Nagelsmann bei seinem Debütspiel vornehmen wird.

Man darf davon ausgehen, dass "Taktik-Fuchs" Nagelsmann das DFB-Team nach seinen Vorstellungen formen möchte. Erste Indizien konnte man schon in seiner ersten (öffentlichen) Einheit auf dem Trainingsplatz beobachten. Neben dem Fokus auf die "Basics" kristallisierte sich dort eine neue Grundformation heraus. Sehr gut möglich, dass Deutschland künftig in einem 4-2-2-2-System agiert - ähnlich wie aktuell RB Leipzig in der Bundesliga.

Sicher - und vor allem in Stein gemeißelt - ist das natürlich noch nicht. Dafür lässt Nagelsmann seine Teams zu flexibel agieren. Und dafür sind die Eindrücke noch zu frisch. Der erste Test gegen die USA wird deutlich mehr Aufschlüsse liefern.

Doch wie könnte die erste Nagelsmann-Startelf beim DFB aussehen? Klar ist, dass Marc-André ter Stegen im Tor gesetzt sein wird. Vieles spricht in der Innenverteidigung für Antonio Rüdiger und Rückkehrer Mats Hummels, bei dem Nagelsmann bereits betonte, dass er eine Führungsrolle einnehmen soll. Lässt der Bundestrainer nominell in einer Viererkette spielen, streiten sich Robin Gosens und David Raum um den Startelfplatz als Linksverteidiger. Einen gelernten Rechtsverteidiger gibt es im USA-Kader dagegen nicht. Benjamin Henrichs, der zuletzt gegen Frankreich links überzeugte und in Leipzig einen starken Saisonstart erlebt, fehlt verletzt.

Gut möglich, dass Nagelsmann hier auf Niklas Süle setzt. Schon beim FC Bayern ließ er den BVB-Verteidiger häufiger mal auf dieser Position auflaufen.

Update: Kimmich fällt gegen USA aus

Im zentralen Mittelfeld wäre Joshua Kimmich eigentlich gesetzt gewesen. Der 28-Jährige fällt allerdings aufgrund einer Erkältung aus.

An Kapitän Ilkay Gündogan führt kein Weg vorbei. Als Kimmich-Ersatz könnte Leon Goretzka auf dei Doppelsechs rücken. Pascal Groß und Neuling Robert Andrich haben nur Außenseiterchancen auf einen Startelfplatz.

Spannend sind die Besetzungen der Offensiv-Positionen. Auch für Jamal Musiala müsste ein Startelfplatz reserviert sein - ebenso für den sich in absoluter Topform befindenden Leroy Sané. Niclas Füllkrug sollte als Mittelstürmer die besten Karten haben. Eine Offensiv-Positon bliebe dann noch offen.

Florian Wirtz wäre eine Top-Option. Leon Goretzka wäre die etwas defensivere und physischere Variante. Auch über Jonas Hofmann könnte man zumindest nachdenken.

Die voraussichtliche DFB-Aufstellung gegen die USA

Ohne Kimmich: So könnte die Startelf gegen die USA aussehen
Ohne Kimmich: So könnte die Startelf gegen die USA aussehen /

Nagelsmann im Offensivspiel wie zu Bayern-Zeiten?

Die Problemzonen werden auch unter Nagelsmann nicht verschwinden. Im Kader fehlt ein waschechter Rechtsverteidiger. Vor diesem Hintergrund könnte es sehr gut möglich sein, dass der Bundestrainer auf eine ähnliche Variante setzt, die er schon zu Bayern-Zeiten gewählt hat. Und den Rekordmeister vor allem in der Anfangsphase sehr erfolgreich aufspielen ließ.

Bei den Bayern veränderte Nagelsmann im Spiel mit dem Ball die Grundformation. Linksverteidiger Alphonso Davies schob dann bis auf die letzte Linie hoch und wurde so faktisch zum Außenstürmer. Auf der anderen Seite rückte Pavard nach innen. Entweder als dritter Aufbauspieler oder sogar in den Sechser-Raum. Leroy Sané, nominell als linker Außenstürmer aufgeboten, wurde zum zweiten Zehner - etwa neben Thomas Müller. Daraus ergab sich dann eine Art 3-2-4-1- beziehungsweise 2-3-4-1-Formation mit dem Ball, die es den Bayern erlaubte, Überzahl in Ballnähe zu kreieren. Und immer wieder eine gute Strafraumbesetzung mit vielen Spielern zu haben. Gleichzeitig sollte die Konterabsicherung mit einem starken Zentrum da sein und das Gegenpressing schnell ausgelöst werden (was nicht immer gut funktionierte).

Übersetzt auf das DFB-Team könnte das bedeuten, dass der Spielaufbau in einer Dreierkette vorgetragen wird. Dann würde Süle als nomineller Rechtsverteidiger zu Rüdiger und Hummels rücken. Gosens (oder Raum) könnten so nach vorne schieben und den linken Offensiv-Flügel besetzten. Während Kimmich und Gündogan im Zentrum bleiben, würde sich der als zweiter Stürmer aufgebotene Sané in den Zehnerraum fallen lassen können. Ebenso wie etwa Wirtz. Rechts müsste Musiala dann etwas mehr auf den Flügel ausweichen.

Allerdings wäre die Offensive hier maximal flexibel aufgestellt. Füllkrug soll natürlich das Sturmzentrum halten. Sané könnte aber immer mal wieder über rechts kommen, ebenso wie die beiden Halb-Zehner aus der 4-2-2-2-Grundformation (z.B. Wirtz und Musiala).

Insgesamt könnte man so gegen den Ball im 4-4-2 klare Abläufe kreieren, während man mit dem Ball sehr variantenreich auftreten und immer wieder auch die 'Box' unterschiedlich und stark besetzten könnte.


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