Die Probleme der Hertha-Kabine

  • Demme-Transfer noch immer nicht fix
  • Weitere Verkäufe stehen wohl an
  • Diskussionen um Gersbeck und die Dardai-Söhne
Für Dardai und die Hertha läuft es nicht rund
Für Dardai und die Hertha läuft es nicht rund / Selim Sudheimer/GettyImages
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Hertha BSC hat mit drei Niederlagen am Stück einen ganz schwachen Saisonstart hingelegt. Insbesondere die deutliche 0:3-Schlappe beim HSV war erschreckend. Nun hat die BILD die Probleme des Hauptstadt-Klubs durchleuchtet.

1. Transfer-Theater um Demme noch immer nicht vorbei

Schon seit vielen Wochen steht Diego Demme unmittelbar vor einem Wechsel zur Hertha. Der 31-Jährige soll der neue Mittelfeld-Leader und womöglich sogar Kapitän werden. Noch konnten sich die Berliner aber nicht über eine Ablöse mit der SSC Neapel einig werden. Für die Verantwortlichen wird es höchste Zeit, diesen wichtigen Transfer endlich unter Dach und Fach zu bringen. Der erfahrene Sechser bringt nicht nur die nötige Persönlichkeit mit, sondern kann auch sportlich für Stabilität auf der so wichtige Position vor der Abwehr sorgen.

Gegen den HSV probierten sich fünf verschiedene Spieler auf der Sechs, jedoch konnte niemand die Lücken stopfen. Umso wichtiger ist es, mit Demme eine klare Lösung zu finden. Der Routinier ist schließlich auch einer, der mal dazwischengrätschen und in der physisch geprägten 2. Liga Zeichen setzen kann.

2. Unsicherheit bezüglich von Abgängen

Hertha BSC ist bereits den kompletten Sommer damit beschäftigt, teuere Spieler bei einem anderen Verein unter zu bekommen. Dies hat nicht nur die Mannschaftshierarchie durcheinander gebracht, sondern sorgt auch bei den Profis, die noch da sind, für Unsicherheiten, was die eigene Zukunft betrifft. Dem Bericht zufolge hat fast jeder Spieler im Kopf, dass der Klub Geld braucht und man selbst bei einem soliden Angebot kurzfristig verkauft werden könnte. Auf diese Weise ist es fast unmöglich, eine intakte Gruppe aufzubauen. Demnach sehnt sich in Berlin wohl jeder nach dem Deadline-Day am 1. September. Erst von da an können sich die Beteiligten wirklich voll auf die sportlichen Aspekte konzentrieren.

3. Ärger um Marius Gersbeck

Ein Problem in der Kabine ist die Situation um Torwart Marius Gersbeck. Der 28-jährige Neuzugang sollte eigentlich die Nummer eins werden, schoss sich mit einer Schlägerei im Rahmen des Trainingslagers aber selbst ins Abseits. Aktuell ist ziemlich unklar, wie es mit Gersbeck weitergeht und auch in der Kabine soll Unsicherheit darüber herrschen, wie man mit einer eventuellen Rückkehr des Keepers umgehen soll. Angesichts der Heftigkeit des Vorfalls ist das nur verständlich. Ein Team braucht eine Nummer eins, auf die man sich verlassen kann und die Ruhe ausstrahlt. Gersbeck hat sich diesbezüglich eigentlich schon disqualifiziert.

4. Drei Dardai-Söhne hemmen Hertha-Profis

Es ist schon nicht ganz unproblematisch, wenn nur ein Sohn des Trainers in einer Mannschaft spielt. Ganze drei auf einem Schlag dürften jedoch im Profi-Geschäft so ziemlich einmalig sein. Zwar wird den Söhnen Marton, Bence und Palko ein einwandfreier Charakter attestiert, jedoch sind die Hertha-Profis dennoch ein wenig überfordert mit der Situation. Die Spieler fühlen sich gehemmt, die Kabine als "meinungsfreien Raum" anzusehen, aus dem keine offenen Diskussionen ans Trainerteam gelangen. Demnach fehlt es in der Kabine an klaren Worten, was insbesondere in sportlichen Krisenzeiten problematisch ist.


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